Küss mich!

Es gibt Dinge, die man als Kind einfach erdulden muss. Einiges ist so unangenehm, dass ich mir fest vorgenommen habe: Das werde ich meinem Kind ersparen! Die Nummer mit dem Taschentuch und der Spucke kennen Sie doch, oder? Und eben das Thema Küssen. „Gib doch der Tante Lia mal ein Küsschen, Julia.“ Oder: „Der Onkel Otto würde sich bestimmt über ein Küsschen freuen.“ Soweit, so gut. Spucke und Taschentuch habe ich meinem Sohn erspart - ebenso die Anweisung, entfernte Verwandte mit einem Küsschen zu beglücken. Aber das gilt doch wohl nicht für mich? Weit gefehlt! Neuerdings fährt er sich nach jedem „Kuss-Kontakt“ demonstrativ über den Mund. „Warum machst Du das?“ „Was denn?“ - Schlau - das Kind hat gelernt mit einer Gegenfrage zu antworten. „Den Mund abwischen.“ „Du küsst mit zu viel Spucke!“ Das hat mir bislang noch niemand zu sagen gewagt! Vielleicht war es doch nicht die richtige Entscheidung, ihm die Verwandten-Kuss-Orgien zu ersparen - dann wüsste er mich vielleicht eher zu schätzen.

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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