Offener Brief an das Kulturbüro Schwelm / Gegendarstellung zum aktuellen Bericht im Wochenkurier

Sehr geehrte Frau Weidner,
liebe Mitarbeiter des Schwelmer Kulturbüros,

mit einiger Verwirrung und (wenn wir ganz ehrlich sind...) großer Betroffenheit haben wir den Artikel vom 31.08.2011 im Wochenkurier gelesen. Anscheinend haben Sie hier einige Dinge durcheinander geworfen und einige sachliche Inhalte (bei allem Respekt) falsch wiedergegeben.

So war Kerstin Heumann-Wasserkamp mehr als erstaunt zu erfahren, dass sie angeblich im Urlaub sein soll. Kontakt zwischen ihr und Ihnen hat in diesem Jahr bzgl. des Heimatfestabends auch nicht bestanden! Und auch Enzo Caruso war sehr überrascht, dass er dieses Jahr gar keine Zeit für das Heimatfest "erübrigen" kann, obwohl er das all die Jahre, trotz starker beruflicher Belastung, gemacht hat und auch in diesem Jahr "auf anderen Baustellen" getan hat...

Unsere Absage begründet sich doch vielmehr darin, dass Ihre Anfrage für die Moderation (wie auch an das Theaterensemble Scusi?! und die Theatergruppe La Scene) zum Einen einfach viel zu spät kam und wir, zum Anderen, die geplanten Änderungen nicht, wie von Ihnen vorgesehen, umsetzten konnten.

Die Idee, dass Kinder moderieren und wir den "roten Faden" gebildet hätten, mag eine gute Idee sein, aber hier ist es doch so, dass wir aufgrund unserer Berufe und einer Vielzahl von Aktivitäten AUCH FÜR DAS HEIMATFEST nach Feierabend so stark eingebunden sind, dass wir uns nicht vor 20:00 Uhr zum einstudieren und proben unserer Moderationsbeiträge mit den Kindern hätten treffen könnten.

Unser "Moderationsstil" hat in erster Linie immer sehr auf kurze kabarettistische Beiträge, Sketche mit Schwelmbezug, Improvisationen und kleinen Liedchen bestanden, doch auch der Hinweis, dass dies' mit Kindern eher schlecht zu realisieren wäre, blieb' für die weiteren Planungen von Ihrer Seite aus ungeachtet. Ein Zeichen dafür, wieviel Wert man überhaupt noch auf eine weitere Zusammenarbeit gelegt hat?! Böse ist wer Böses denkt!

Wir haben die Anfrage zur Teilnahme immer als Ehre gesehen und nicht als selbstverständlich, deshalb konnten wir (besonders bei einem Organisationswechsel) nicht davon ausgehen, dass wir dieses Jahr wieder moderieren dürfen. Ein Kontakt ist ja auch zunächst nicht erfolgt. Erst nach UNSERER Anfrage an Herrn Schmittutz, teilte man uns schriftlich mit, dass man dazu noch keine Aussage treffen könnte... Die verbindliche Anfrage kam dann erst viel später...

So war es uns nicht mehr möglich für den Heimatfestfreitag Urlaub einzureichen und uns blieb nicht mehr genügend Zeit, unsere Beiträge vorzubereiten. Das soll kein Vorwurf sein, denn Sie haben ja bedingt durch die Übernahme der Organisation des Heimatfestabends viel zu leisten und dass da auf Anhieb nicht alles klappt, ist menschlich. So haben Sie diesen Fehler ja im persönlichen Telefonat mit Hr. Caruso selbst eingesehen und wollten das nächstes Jahr verbessern.

Allerdings empfinden wir es als eine Frechheit, wenn wir nun in der Zeitung lesen müssen, dass wir ausgetauscht wurden, weil ja unsere Ansagen zu lang waren. (Zitat von Frau Sartor, Wochenkurier vom 24.08.2011)

Wir haben uns immer an die Vorgaben des damaligen Organisators Herrn Schmittutz gehalten, somit ist nichts "mutiert", sondern dieser Moderationsstil war so beabsichtigt und von Seiten der Stadt (und ganz nebenbei auch von Seiten der meisten Zuschauer...) so gewünscht. Wenn Ihnen als neue Organisatorin unser Moderationsstil nicht gefällt, hätten Sie uns diese Kritik ja in einem 6-Augen-Gespräch unterbreiten können und die Sache wäre "gegessen gewesen" - dies ist aber nicht geschehen. Im Gegenteil, Sie haben uns am Ende doch noch angefragt. Warum dann also solche Äußerungen in der Zeitung?

Weh tut es auch, wenn man lesen muss, dass unsere Plattdeutsch-Ikone Hans-Paul Niepmann, die Zuschauer zu Raucherpausen oder einem Bierchen im Foyer animiert haben soll... Seine Beiträge haben dem Publikum immer viel Spaß gemacht - keiner hat den Raum verlassen! Und schon gar nicht, wo es doch im Jugendzentrum nicht mal Wasser (geschweige denn Bier) für die Zuschauer gegeben hat und im Foyer Rauchverbot bestand. Frau Weidner, Sie waren doch mit Ihrer Musikschule auch immer HINTER DEN KULISSEN im Programm eingebunden - wieviele Heimatfestabende haben Sie "live und in Farbe" gesehen, um sich über die Akteure, die Programmpunkte und unsere Moderation ein Bild zu machen?

Der Heimatfestabend hatte gewiss Verbesserungspotential. Aber begründen Sie doch bitte nicht öffentlich die Veränderungen mit der sich schleppenden, also im Klartext LANGWEILIGEN Darbietungen der vergangenen Heimatfestabende. Das wirft ein sehr schlechtes Licht auf die Stadt und den Bereich Kultur, der anscheinend in den letzten Jahren nicht fähig war. Und ganz besonders ist das ein Schlag ins Gesicht aller involvierten Darsteller! Alle Gruppen haben sich all die Jahre mit viel Mühe auf diesen Abend vorbereitet und das wird einfach so von Ihnen klein geredet! Das ist sehr anmaßend und Ihre geringe Wertschätzung der ehrenamtlichen Tätigkeit verletzend.

Warum tun Sie das? Man kann sich nicht bereits im Vorfeld aufwerten, in dem man die alten Veranstaltungen abwertet.

Wir haben die Moderation 6 Jahre gerne und mit viel Herzblut gemacht. Fröhlich schauen wir auf diese Zeit zurück. Doch nun mischt sich fader Beigeschmack dazu. Schade!

Mit freundlichen Grüßen

Kerstin Heumann-Wasserkamp und Enzo L. Caruso

Autor:

Enzo L. Caruso aus Schwelm

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