Stadt Velbert stellt gewinnbringende, ökologische Neuerung vor

Die Tiere lassen sich das saftige Gras vor dem Gemeindezentrum und der Kirche am Froweinplatz schmecken
  • Die Tiere lassen sich das saftige Gras vor dem Gemeindezentrum und der Kirche am Froweinplatz schmecken
  • hochgeladen von Michael Teschmer

Milch- und Fleischwirtschaft soll Stadtsäckel wieder füllen

Dort, wo noch vor nicht allzu langer Zeit Busse fuhren und Alkoholkonsumenten wilde Gelage feierten, herrscht nun idyllische Ruhe: Rinder, Ziegen und Schafe weiden friedlich auf dem Froweinplatz.

„Busse fahren hier sowieso nicht mehr seit einer Verkehrsumstrukturierung in Langenberg. Also warum nicht umdenken?“ So formuliert der städtische Verkehrsexperte die neue Situation. Anstatt hier eine tote Straße nutzlos liegen zu lassen, kann auf diese Weise nun Geld verdient werden.

Die Milch wird den Kindern in den städtischen Schulen angeboten und der Überschuss an eine Molkerei geliefert. Die Ziegenmilch wird zu Käse verarbeitet, der von den einheimischen Läden verkauft wird. Es ist ein interessantes Projekt, das hier in Langenberg entstanden ist. Velberts Pressesprecher drückt es folgendermaßen aus: „Alle mussten umdenken, sowohl die Politik als auch die Bürger und nicht zuletzt auch die katholische Kirche. Nach Absprache mit dem Pfarrer von St. Michael liefern wir kostenlos Kaffeesahne und Milch an das Gemeindezentrum am Froweinplatz.“ Außerdem bekommen die Kirchgänger für den Besuch des Gottesdienstes zur Vorbeugung von Verschmutzungen auf Wunsch Gummistiefel oder Überschuhe gestellt.

Und was sagen die Bürger dazu? Wie der Pressesprecher bei unserem Gespräch verlauten ließ, sind fast alle begeistert. Viele Eltern kommen mit ihren Kindern hierher und zeigen ihnen direkt vor Ort, dass die Milch nicht in der Flasche ihren Ursprung hat, sondern im Euter einer Kuh entsteht. Dabei kann beim Melken live an Ort und Stelle zugesehen und sogar geholfen werden. Für Interessierte hier die festen Melkzeiten: Täglich um fünf Uhr morgens und um sechzehn Uhr am Nachmittag.

Auch die Anwohner sind begeistert. Viele sagen, dass sie das Plätschern des Baches zusammen mit dem Muhen der Kühe wie Urlaub empfinden und die Ruhe hier genießen. Manche gehen her und zapfen sich zwischendurch ein frisches Glas Milch direkt von der Kuh.

Zukünftig geplant sind weitere und ergänzende Projekte wie ein Bio-Hühnerhof zur Versorgung von Kindertagesstätten mit Eiern und eine Gänsefarm. Diese soll Fleisch für den Martinsmarkt liefern. Gedacht ist auch, die anfallenden Daunenfedern für die Füllung von Kissen zur Ermöglichung besseren und somit tieferen Schlafes der Velberter Stadtverwaltung und des Stadtrates zu verwenden. Mit dem getrockneten Kuhmist sollen Schulen beheizt werden.

Autor:

Michael Teschmer aus Velbert-Langenberg

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