Ins Schwarze getroffen

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Die Hardenbergschule bietet einigen ihrer Schüler zurzeit die seltene Möglichkeit, eine außergewöhnliche Sportart kennenzulernen: den Bogensport. Das machte Stadtanzeiger-Mitarbeiterin Astrid von Lauff neugierig und sie begleitete die Schüler an einem Nachmittag bei ihren Schießübungen.
‚Schießen in der Schule - ein gewagtes Unterfangen‘, dachte ich mir, als mir Iris Erdle von der Bogensport-AG erzählte. Die Sozialarbeiterin der Hardenbergschule ist Initiatorin dieser Arbeitsgemeinschaft und selbst seit fünf Jahren leidenschaftliche Schützin.
Laute Kommandos, kurz und knapp, sind dann auch das Erste, was ich an diesem Nachmittag wahrnehme. Schießleiter Friedhelm Maas von der Märkischen Turngemeinde Horst (MTG) aus Essen ist voll in seinem Element.
„Die Sicherheit muss immer an erster Stelle stehen. Befehle müssen ausgeführt werden, wer nicht hört, muss gehen“, so der Schießleiter. ‚Harte Worte‘, denke ich, doch schon einige Minuten später wird mir klar: Das ist gut so. In meiner Hand liegt ein Ehrfurcht einflößender, drei Kilogramm schwerer, sogenannter „Recurve-Bogen“ aus Carbon.
Mir wird schlagartig bewusst: Das ist eine Waffe, denn auch die dazugehörigen Pfeile haben keine Kunststoff-, sondern Metallspitzen. Da beruhigt es schon, dass sich die zwölf- bis 13-jährigen Schüler exakt an die Anweisungen ihres Schießleiters halten und erstaunlich diszipliniert mit ihren Sportgeräten umgehen.
Ausgerüstet mit Arm- und Brustschutz, Finger-Tabs und Köcher trete ich nach kurzer Einweisung an die Startlinie. Ich lege den Pfeil in den Bogen und kassiere erst mal einen „Anschiss“ vom Schießleiter: „Pfeil auf der Stelle raus aus dem Bogen “, brüllt dieser und erklärt mir dann etwas verbindlicher: „Erst wenn das Kommando ‚Bahn frei‘ gegeben wurde und nur dann darf der Pfeil eingelegt werden.“ Kurz danach ertönt das Kommando und tatsächlich, man kann es eigentlich nicht überhören. Die Jungs parieren und kurz darauf surren die ersten Pfeile durch die Luft.
Mit großer Kraftanstrengung spanne ich die Sehne mit dem Pfeil, bis meine Hand fast mein Ohr erreicht. „Das sieht wesentlich leichter aus als es ist“, bemerke ich und erhalte prompt die Antwort: „Da sind ja auch 28 Pfund drauf“, was wiederum bedeutet, dass ich rund 14 Kilogramm bewegen muss, erklärt mir Iris Erdle, die mir ihren Profi-Bogen netterweise zur Verfügung gestellt hat. Kein Wunder, dass mein Wurfarm innerhalb kürzester Zeit anfängt zu zittern. Viel Zeit zum Zielen habe ich also nicht, das heißt: Linkes Auge zu, schnell die Zielscheibe anvisieren und die Hand öffnen. Getroffen! Geht doch. Das Kommando „Pfeil holen!“ erlaubt uns kurz danach, unsere Pfeile von der 18 Meter entfernten Scheibe zu entfernen und auch dies nur nach strengen Regeln. Das hat Spaß gemacht, nicht nur mir, auch die Schüler bestätigen mir das einstimmig.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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