Abgetaucht mit Wassernixen

Foto: Ulrich Bangert
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Sie sind mythische Fabelwesen, die den Legenden nach tief im Meer leben und dort mit den Fischen schwimmen: Meerjungfrauen. Auch im Panoramabad in Neviges wurden nun welche von ihnen entdeckt.
Denn mit Melanie Seidel haben die Stadtwerke Velbert, Betreiber der Velberter Bäder, eine professionelle Wassernixe gewinnen können. Die Mettmannerin ließ sich ausbilden, um anderen Interessierten das Schwimmen mit der großen Monoflosse ganz im Stil der Meerjungfrau beizubringen.
„Wir bieten seit einigen Wochen Kurse für sieben- bis zwölfjährige Kinder an“, so Norbert Noll, Leiter der Abteilung Bäder bei den Stadtwerken. „Natürlich sind es zu 99 Prozent Mädchen, die teilnehmen.“ Überraschend schnell habe sich rumgesprochen, dass es dieses neue Angebot gibt und so waren die Kurse, die jeweils acht Übungsstunden umfassen, auch direkt ausgebucht.
„Um sich wie eine Meerjungfrau durchs Wasser bewegen zu können, muss man zunächst die Technik lernen“, sagt Melanie Seidel, die sich mit Hilfe von bunten Haarsträhnen, glitzerndem Schmuck und natürlich durch dem Kostüm in die Abenteuernixe Mel verwandelt. „Aber auch das Schminken mit wasserfester Schminke gehört zum Kursinhalt, den Mädchen ist es nämlich auch sehr wichtig, gut auszusehen, eben so, wie sie es aus Filmen kennen.“

Keine Bewegungsfreiheit an den Beinen

In der Kostümierung liegt für die Teilnehmer auch schon die erste Herausforderung, denn das Anziehen der großen typischen Schwanzflosse ist gar nicht so leicht. „Setzt euch an den Beckenrand, das Material ist sehr empfindlich“, sagt Melanie Seidel und eilt zu Hilfe. Stecken dann die Füße in der großen Monoflosse und ist der dünne, hochelastisch Stoff mit dem Schuppenaufdruck bis zur Hüfte hochgezogen, fühlt man sich zunächst ein wenig beengt, Bewegungsfreiheit hat man an den Beinen nicht. Schnell aber gewöhnt man sich an das Kostüm.
Zum Aufwärmen halten sich alle Teilnehmer am Beckenrand fest und schlagen mit der Schwanzflosse in das Wasser, der Wasserwiderstand macht sich sofort bemerkbar, eine gewisse Kraft muss schon aufgebracht werden.
„Die gleitenden Bewegungen im Wasser, die so leicht aussehen, erfordern eine gute Körperspannung“, weiß die professionelle Wassernixe. „Die Bewegung kommt ausschließlich aus den Fußgelenken und der Hüfte, Kniegelenke haben Meerjungfrauen nicht.“
Also wird tief Luft geholt und abgetaucht. Mit nur einem festen Flossenschlag gleitet man mehrere Meter durch das Wasser. Erst nach und nach bekommt man das richtige Gefühl für die rhythmischen Wellenbewegungen, die Beine gerade zu lassen ist eine schwierige Aufgabe.
„Mit jeder weiteren Übungsstunde bekommen die Mädchen ein besseres Gefühl für den Umgang mit der Flosse, die nur durch das Anziehen und Strecken der Füße bewegt wird“, sagt Melanie Seidel. „Auch das Luftanhalten sowie das Tauchen mit offenen Augen klappt nicht bei jedem auf Anhieb.“
„Wir haben inzwischen schon unsere eigenen Meerjungfrauen-Kostüme“, erzählen zwei Teilnehmerinnen stolz. Auf normales Brustschwimmen hätten sie inzwischen keine Lust mehr, die Tauchgänge, bei denen man Schrauben und Drehungen im Wasser machen kann, würden einfach viel mehr Spaß machen. „Und so schwierig wie am Anfang finde ich es auch nicht mehr.“
Und tatsächlich: Während den Anfängern nach nur wenigen Tauchgängen schon langsam die Puste ausgeht, scheinen die fortgeschrittenen Teilnehmer nur wenige Sekunden an die Oberfläche kommen zu müssen, um gleich wieder in die Tiefe abzutauchen.
Übrigens: Am Ende des Kurses bekommt jeder Teilnehmer ein Diplom. „Und wir überlegen, ob wir das Angebot noch weiter ausbauen wollen. Die Nachfrage ist schließlich sehr gut“, so Norbert Noll.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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