Rückstellungen für Beteiligungen - Stadtwerke: Umstrukturierung ist abgeschlossen - Absatzssteigerungen bei Gas, Fernwärme und Strom

Die Freude über die Beteiligung an dem Kraftwerk in Lünen ist den Geschäftsführern Dietmar Spohn und Bernd Wilmert durch die Marktentwicklunvg vergangen. | Foto: Stadtwerke
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„Bezogen auf unser operatives Stammgeschäft können wir mit dem vergangenen Geschäftsjahr durchaus zufrieden sein. Ohne die energiewirtschaftlichen Belastungen wäre das Ergebnis eines der besten in der Geschichte des Unternehmens. Das Jahresergebnis 2012 wird allerdings durch Vorsorgeleistungen belastet, die wir für zukünftig zu erwartende Verluste aus unseren Kraftwerks- und Speicherbeteiligungen tätigen müssen“, so das Fazit von Bernd Wilmert, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum.

„Wir haben das Geschäftsjahr 2012 mit einem zufriedenstellenden Ergebnis abgeschlossen“, so Wilmert.

Die energiepolitischenBedingungen erschweren das strategische Handeln der Stadtwerke Bochum. Der deutsche Energiemarkt ist gekennzeichnet durch zwei völlig verschiedene Systeme für die Energieerzeugung: Während die Erneuerbaren Energien eine feste und vorrangige Einspeisevergütung haben, gelten für die konventionellen Kraftwerke wettbewerbliche Regeln. „Diese Unterschiede führen zu erheblichen Verwerfungen“, so Bernd Wilmert.
Die Stadtwerke Bochum Holding hat 2012 die größte Umstrukturierung der Geschichte vollzogen. Zum einem wurde die Stadtwerke Bochum Netz GmbH als 100-prozentige Tochter der Stadtwerke Bochum Holding GmbH im Wege der Ausgliederung des Strom- und Gasnetzes rückwirkend zum 1. Januar 2011 gegründet. Zum anderen wurde die neue Stadtwerke Bochum GmbH, ebenfalls 100-prozentige Tochter der Stadtwerke Bochum Holding GmbH, im Wege der Ausgliederung des Vertriebs- und Contractingbereiches rückwirkend zum 1. Januar 2012 ausgegliedert.

Die Stadtwerke Bochum Holding erzielte im Jahr 2012 Umsatzerlöse von 104,9 Millionen Euro. Der Umsatz der Stadtwerke Bochum GmbH beläuft sich im Jahr 2012 auf 485,7 Millionen Euro. Die Stadtwerke Bochum Netz GmbH weist im Berichtsjahr Umsätze in Höhe von 148,3 Millionen Euro aus, wobei diese im Wesentlichen auf Geschäftsbeziehungen mit der Stadtwerke Bochum Holding GmbH und der Stadtwerke Bochum GmbH zurückzuführen sind. Die Stadtwerke Bochum verzeichneten in den Sparten Strom, Gas und Fernwärme Absatzzuwächse. Der Stromabsatz innerhalb und außerhalb des Konzessionsgebietes stieg im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent auf 2.235,6 Millionen Kilowattstunden (kWh). Der Absatz der Gasversorgung lag mit 2.346,6 Millionen kWh aufgrund der kühlen Witterung sieben Prozent über dem Vorjahresniveau. Eine ähnliche Tendenz verzeichnete der Fernwärmeabsatz, der mit 380,3 Millionen kWh um zwölf Prozent anstieg. Der Absatz der Wasserversorgung sank um drei Prozent auf 24,1 Millionen Kubikmeter.

„Ohne die staatlichen Mehrbelastungen hätten wir den Strompreis zu Beginn des Jahres sogar senken können, da wir durch internes Kostenmanagement und eine vorteilhafte Beschaffungssituation gut gewirtschaftet hatten. Die Kostenvorteile haben wir den Kunden zukommen lassen und die gestiegenen Staatslasten zu einem Teil kompensiert“, beschreibt Bernd Wilmert.
Der Gaspreis konnte 2012 daher stabil gehalten werden. Bei gleichbleibend hohen Fixkosten verzeichneten die Stadtwerke in den vergangenen Jahren einen rückläufigen Wasserabsatz. Dies führte dazu, dass der Grund- und Arbeitspreis für Trinkwasser nach fünfjähriger Preisstabilität zum 1. Januar 2012 angehoben werden musste. Im Bereich der Fernwärme wurden die Arbeitspreise für zwei Produkte zum 1. April 2012 erhöht und zum 1. Oktober 2012 gesenkt. Bei der Stromversorgung ist bei den Kunden weiterhin der Trend zu langfristigen Verträgen mit entsprechend hoher Planungssicherheit zu erkennen.

2012 beschäftigte die Stadtwerke-Bochum-Gruppe 716 Mitarbeiter sowie 41 Auszubildende und investierten rund 70 Millionen Euro.eur

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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