Damit das Leben weitergeht

Informieren rund um das Thema Suizidgefährdung: Dr. Tanja Brinkmann und Pfarrer i.R. Werner Posner.
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20 Jahre ökumenische Beratungsstelle PRISMA für Suizidgefährdete

Die Zahlen sind bedrückend: Jedes Jahr sterben in Bochum, Herne und Witten rund 75 Menschen durch einen Suizid. Die Zahl der Suizidversuche ist zehnmal so hoch, schätzen Experten. Was die Zahlen nicht verraten: das Ausmaß an Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht, dass den Suizid als einzigen Ausweg erscheinen lässt. Hier setzt die ökumenische Beratungsstelle PRISMA an, die mit ihren Beratungsangeboten Wege aus der Krise aufzeigt und die vor 20 Jahren gegründet wurde. Das Jubiläum feiert PRISMA mit einer Veranstaltungsreihe im September.

„Reden hilft“, sagt Pfarrerin Bärbel Vogtmann von PRISMA. Und: „Beziehung ist das A und O, das am Leben hält.“ Deshalb bietet die Beratungsstelle unter dem Dach der TelefonSeelsorge Bochum Seelsorge und Beratung an für Menschen in einer akuten suizidalen Krise oder mit psychischen Erkrankungen, begleitet von lebensmüden Gedanken. Auch Angehörige, die einen Verwandten oder Freund durch Suizid verloren haben oder jemanden suizidgefährdet sehen, können sich an das PRISMA-Team wenden.

„Es kann helfen und entlasten, wenn ich mir in einem vertraulichen Gespräch von der Seele reden kann, was los ist und wenn ich damit ernstgenommen und auch angenommen werde“, weiß die 54-jährige Theologin aus der Praxis. Dass manchmal das Gespräch am Hörer der TelefonSeelsorge nicht ausreicht, führte vor 20 Jahren zur Gründung von PRISMA. Heute beraten und begleiten die Mitarbeitenden jährlich bis zu 70 Menschen in rund 200 Gesprächen – auch anonym, wenn es der Betroffene wünscht.

„Im persönlichen und vertraulichen Gespräch können die Ratsuchenden Anteilnahme erfahren und auch weitere Hilfsangebote und eigene Ressourcen kennenlernen und so mögliche Schritte aus der Krise besprechen und planen“, schildert Pfarrerin Vogtmann die Arbeit von PRISMA.

„Damit das Leben weitergeht“ ist denn auch die Veranstaltungsreihe überschrieben, mit der PRISMA an seine Gründung vor 20 Jahren erinnern und zugleich auf die Beratungsangebote hinweisen will – passend zum Welttag der Suizidprävention am 10. September. So spricht der frühere TelefonSeelsorge-Pfarrer Werner Posner am 15. September um 18 Uhr in der Mayerschen Buchhandlung (Kortumstraße 69-71) über das Thema „Leben – eine prima Alternative. Zum Umgang mit lebensmüden Gedanken“.

Am 20. September kommt um 19 Uhr die Trauerbegleiterin Dr. Tanja Brinkmann in die Stadtakademie am Westring 26c, um einen „erfrischend anderen Blick auf das Phänomen Schuldvorwürfe zu werfen“, kündigt Vogtmann an.

Parallel zu den Veranstaltungen sind vom 10. bis 24. September Büchertische zum Thema Suizid und Suizidprävention in der Mayerschen Buchhandlung und in der Buchhandlung Janssen (Brüderstraße 3) zu finden.

Beratungsstelle PRISMA für Suizidgefährdete

PRISMA wurde 1996 als Einrichtung der ökumenischen TelefonSeelsorge Bochum gegründet. Ziel ist es bis heute, Seelsorge und Beratung auch über ein Telefongespräch hinaus anzubieten für Menschen in suizidalen Krisen und ihre Angehörigen. Dafür stehen besonders ausgebildete Mitarbeitende bereit. Ein persönlicher Kontakt zu PRISMA kann unter der Telefonnummer 0234 / 585 13 aufgenommen werden. Auf einem Anrufbeantworter kann eine Nachricht hinterlassen werden, ein Rückruf erfolgt innerhalb von 24 Stunden mit dem Angebot, ein zeitnahes Gespräch zu vereinbaren. Die TelefonSeelsorge Bochum wird von der evangelischen und katholischen Kirche getragen. Weitere Informationen im Internet unter www.prisma-bochum.de.

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Autor:

Rolf Stegemann aus Bochum

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