Die Herren der Plätze: Landschaftsgärtner pflegen wöchentlich die Spielfelder

Mit dem Aufsitzmäher (r.) wird der Rasen auf dem Sportplatz des VfB Habinghorst erst gestutzt, und im Anschluss wird er gedüngt.
  • Mit dem Aufsitzmäher (r.) wird der Rasen auf dem Sportplatz des VfB Habinghorst erst gestutzt, und im Anschluss wird er gedüngt.
  • hochgeladen von Vera Demuth

90 Minuten dauert ein Fußballspiel im Allgemeinen. Deutlich länger dauert es, das Spielfeld so zu pflegen, dass die Kicker jedes Wochenende darauf spielen können. Je nach Art des Platzes fallen für die Arbeiten vier bis fünf Stunden an.

Bei den beiden städtischen Ascheplätzen ist das der Fall. Insgesamt gibt es ohne das Stadion an der Bahnhofstraße 13 Sportplätze, darunter vier Rasen- und sieben Kunstrasenplätze, in Castrop-Rauxel. Einmal pro Woche wird ein Ascheplatz gepflegt. „Wenn es zu nass ist, geht es nicht, wenn es zu trocken ist, auch nicht. Dann staubt es zu sehr“, erläutert Axel Röbern, einer der Landschaftsgärtner des EUV, die sich um die Anlagen kümmern.
Wenn es geht, wird der Platz zunächst mit einem Tennenpflegegerät befahren, das die Oberfläche ein paar Millimeter aufreißt und so die Decke glättet. „Danach wird der Platz mit einer Schleppmatte abgezogen“, so Markus Steger. Ziel ist es, dass keine Fußabdrücke mehr zu sehen sind.
Auch das Unkrautentfernen gehört zu den Aufgaben. „In den Ecken, weil die Spieler da nicht so viel laufen“, erklärt Oliver Cuder. Seitdem keine glyphosathaltigen Unkrautvernichter mehr verwendet werden dürfen, ist diese Arbeit aufwändiger geworden.

Drei bis sieben Zentimeter

Wesentlich schneller geht das Mähen eines Rasenplatzes vonstatten, das ein- bis zweimal pro Woche erfolgt. Etwa zwei Stunden fallen an, um das Grün auf drei bis sieben Zentimeter zu kürzen. Dabei kommt ein Aufsitzmäher mit Saugvorrichtung zum Einsatz, die das gemähte Gras aufnimmt. „Früher haben wir das mit Harken gemacht, aber mit drei Mann geht das nicht“, sagt Röbern. Ursprünglich waren die Gärtner mal beim Bereich Sport und Bäder, später dann im Tiefbauamt angesiedelt und waren zu zwölft. Heute sind sie im Durchschnitt zu dritt.
Am pflegeintensivsten sind die Kunstrasenplätze, die bis zu zweimal pro Woche je drei bis vier Stunden bearbeitet werden. Sie sind zu unterst mit einer Schicht aus Sand versehen, darüber mit einer aus Granulat. Da dieser Belag sich beim Spielen vermischt und uneben wird, muss er geglättet werden. „Das Trennen von Sand und Granulat übernimmt das Wetter. Wenn es regnet, sickert der schwerere Sand nach unten“, erläutert Steger.

Kunstrasen glätten

Das Glätten geschieht mit einem Kunstrasenpflegegerät mit Zinken und Besen, das das Granulat lockert und die Oberfläche ebnet. Dabei können die Gärtner nicht einfach kreuz und quer über den Platz fahren, wie es bei einem Rasenplatz durchaus möglich ist. „Bei manchen Arten von Kunstrasenplätzen muss man darauf achten, dass man gegen den Strich fährt, damit sich der Rasen aufrichtet“, so Steger.
Wenn das letzte Spiel der Saison an diesem Wochenende abgepfiffen ist, haben die Gärtner aber deswegen keine Sommerpause. Dann werden auf den Ascheplätzen die ausgetretenen Bereiche an den Toren aufgefüllt, und kahle Stellen im Rasen werden durch neuen Rollrasen ersetzt.

Boden auflockern

„Und auch ohne Fußball wächst der Rasen“, erklärt Röbern, dass natürlich auch in der spielfreien Zeit gemäht werden muss. Zudem wird die Zeit genutzt, um den Rasen zu vertikutieren und aerifizieren, das heißt den Boden aufzulockern und zur Aufbesserung mit Sand zu versehen.
Während die Rasenplätze im Sommer gesperrt werden, ist auf den übrigen Plätzen wegen vieler Ferienveranstaltungen umso mehr los. Daher gilt auch hier, dass die Pflege weitergeht.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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