15 Jungen aus Dinslaken sind nun „Botschafter der Toleranz“

Die neuen "Botschafter der Toleranz" Foto: privat
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Nach langer Vorbereitung wurde es für die 15 Jugendlichen aus Dinslaken am 27. Oktober 2013 ernst: in einem fünftägigen Workshop wurden die 14 bis 19 jährigen Jungen zu den ersten Botschaftern der Toleranz ausgebildet. Durchgeführt und organisiert wurde das Projekt vom Projektmanager Jugendarbeit im Forum Lohberg, Önay Duranöz, in Kooperation mit Lisa Galla vom Deutschen Kinderschutzbund und dem Team der Aufsuchenden Jugendarbeit, Yasemin Köksür und Jonas Egelkraut.

Um sich nicht vom Alltag ablenken zu lassen, hatten die vier Workshopleiter ein Selbstversorgerhaus in Sankt Andreasberg im Harz gebucht. Die bunt gemischte Gruppe aus Jugendlichen mit deutschem, türkischem, marokkanischem, kurdischem, polnischen und italienischem Hintergrund, konnten sich in dieser Zeit intensiv mit sich selbst auseinandersetzen, die Kultur und Glaubensrichtung des Zimmernachbarn besser kennenlernen und Vorurteile abbauen. Den Jugendlichen sollte im Workshop zum „Botschafter der Toleranz“ aufgezeigt werden, wozu Intoleranz in unserer Gesellschaft führen kann. So wurde in der zweiten Woche der Herbstferien viel gefragt, erklärt, geredet und diskutiert. Fragen wie „Warum dürfen Moslems kein Schwein essen?“, „Was ist der Unterschied zwischen katholisch und evangelisch?“ oder „Was haben der Prophet Mohammed und Jesus Christus eigentlich miteinander zu tun?“ wurden in kleinen Gruppen intensiv bearbeitet. Höhepunkt für die gesamte Gruppe war der Besuch der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, in dem zum Kriegsende über 60.000 Zwangsarbeiter die V2-Rakete produzieren mussten. Die Tatsache, dass jeder dritte Häftling die Arbeit nicht überlebte, ließ die Teilnehmer nachdenklich werden: „Da fragt man sich, warum es immer noch so viele Menschen gibt, die sich das dritte Reich zurück wünschen“.

Neben den verschiedenen Workshop Phasen sollte die Freizeitgestaltung hingegen nicht zu kurz kommen; es ging ins Schwimmbad, eine Gruppe bestieg über den Goetheweg den 1142 Meter hohen Brocken und am letzten Tag belohnten sich die frischgebackenen „Botschafter der Toleranz“ mit einem Bowlingabend.

Insgesamt waren die vier Pädagogen überaus zufrieden mit dem Verlauf des Workshops. Auch die teilnehmenden jungen Männer hatten einiges aus dieser Woche mitgenommen: „Ich habe viel über andere Kulturen gelernt. Irgendwie haben wir doch alle den gleichen Ursprung und dieselben Ziele. Ich werde jetzt auf jeden Fall offener auf Menschen anderer Glaubensrichtungen zugehen und nicht mehr so schnell Urteilen. Ich hoffe ich kann das, was ich hier gelernt habe auch an andere weitergeben!“. Und genau das ist das Ziel des durch die Bundesmittel „Toleranz fördern, Kompetenz stärken“ geförderten Projekts „Botschafter der Toleranz“: Im weiteren Verlauf sollen die neuen Botschafter lernen, wie sie ihre Erfahrungen mit ihrer Peergroup, mit Klassenkammeraden, in Vereinen und mit Freunde teilen können.

Autor:

Günter Hucks aus Dinslaken

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