Blitzmarathon der Polizei: Kinder nennen Messstellen

24 Stunden lang blitzt die Polizei  am 18. und 19. September an insgesamt 130 Meßstellen. | Foto: Polizei NRW
  • 24 Stunden lang blitzt die Polizei am 18. und 19. September an insgesamt 130 Meßstellen.
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Kinder hat die Dortmunder Polizei beim nächsten Blitzmarathon am 18./19. September im Fokus. Von ihnen wollen die Beamten wissen, wo sie sich im Straßenverkehr unsicher fühlen.

Insgesamt gehen laut Polizei die Unfälle, an denen Kinder beteiligt sind zurück. Und nur 13 Prozent davon passieren zu Zeiten, wenn Kinder auf dem Weg zur Schule sind. „Die meisten Kinder-Unfälle sind in der Freizeit, denn in ihrem Umfeld zuhause fühlen sie sich sicher“, weiß Günter Overbeck, Leiter der Direktion Verkehr im Polizeipräsidium. Daher hat die Polizei die Schulen angeschrieben und möchte mit Bezirksbeamten und Sicherheitsberatern vor Ort von den Kindern und Jugendlichen wissen, welche Stellen sie in Dortmund für Gefahrenpunkte im Verkehr halten.

Kinder nennen Gefahrenstellen

Denn dort soll dieses Mal geblitzt werden. 130 Messtellen kann die Polizei in den 24 Stunden besetzen. Gerne sind Schüler auch beim Blitzmarathon als Messpaten willkommen. Eine Grund für Unfälle, bei denen Kinder verletzt werden, sei das unvorhergesehene Betreten der Fahrbahn. 33 Unfälle mit Kindern musste die Polizei bis Juli in Dortmund aufnehmen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sind dies 31 Prozent weniger. „Und immer noch sind radfahrende Kinder besonders gefährdet“, fügt der Leiter der Direktion Verkehr hinzu.

Zu viele Kinder nicht richtig angeschnallt

Schwere Verletzungen erleiden die schwächsten Verkehrsteilnehmer auch als Mitfahrer in Autos, da sie nicht immer angeschnallt oder nicht richtig gesichert sind.
„Es gibt viel zu viele Kinder, die nicht im Kindersitz gesichert sind“, weiß Overbeck von Kontrollen. Denn jedes fünfte Kind erleidet Verletzungen als Mitfahrer. Hier seien die Sanktionen verschärft worden.
Jedes nicht angeschnallte Kind kostet den Fahrer einen Punkt in Flensburg.

Kinder können Tempo schlecht einschätzen

Kinder haben große Schwierigkeiten Geschwindigkeiten einzuschätzen. „Doch die Geschwindigkeit ist dabei nicht die Hauptunfallursache“, erklärt Overbeck, „sie ist verantwortlich dafür, was hinterher dabei rauskommt.“
Bei Verkehrsunfällen starben im ersten Halbjahr fünf Menschen auf Dortmunder Straßen und Autobahnen. Gestiegen ist die Zahl der Radfahr-Unfälle.
Ausschlaggebend sei für die Polizei in punkto Verkehrssicherheit die Zahl der Verletzten. Und die hat in Dortmund bei 126 Schwerverletzten um 18 zugenommen, bei insgesamt 793 Leichtverletzten um 61.
„Wir wollen niemanden erwischen“, meint Günter Overbeck zum bundesweiten Blitzmarathon, den er für erfolgreich hält , „es hat sich eine Menge im Bewusstsein verändert. Was mich fasziniert, ist die Zustimmung in der Bevölkerung.“

Blitz-Bilanz

In den beiden Jahren seit dem Blitzmarathon forderten Verkehrsunfällen weniger Tote und Verletzte
Gesenkt hat sich auch die Geschwindigkeit der Überschreitungen.
Für die Polizei bedeutet dies statistisch, bei minus 2 km/h durchschnittlich 15 Prozent weniger Verletzte.
So ist auch die Höhe der Bußgelder gesunken von 35 auf 27 Euro.

Jetzt abstimmen

Ab jetzt bis zum 8. September können Kinder und Jugendliche für den Blitz-Marathon abstimmen: Sie können ihren "Wunschort" zum Blitzen vorschlagen. Es besteht auch die Möglichkeit einen sogenannten QR-Code, ein schwarz-weißes Muster, mit dem Handy einzuscannen. Sie finden sich in Schulen und Freizeitstätten auf Plakaten zum Blitzmarathon. Über den QR-Code werden die Kinder und
Jugendlichen auf eine Internetseite geleitet, über die sie gefährliche Orte im Straßenverkehr benennen können. Die Polizei wertet alle Wünsche aus und richtet am Blitzmarathon-Tag Messstellen ein. Außderm können per E-Mail: blitzmarathon.dortmund@polizei.nrw.de und über Facebook Blitz-Messstellen vorgeschlagen werden.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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