Kolumne: Duisburger Seniorenstiftung

Die Duisburger Seniorenstiftung ist deutschlandweit einzigartig. Sie setzt sich vor Ort für die Belange und Interessen lebensälterer Menschen ab 60 Jahren ein.

"Wir haben Sitz und Stimme im Seniorenbeirat, einer Unterorganisation des Rates der Stadt," berichtet Gisbert Kallemann, der Geschäftsführer der Stiftung. Deren vornehmste Aufgabe besteht aber darin, einkommensschwache Senioren zu unterstützen. Wenn nötig, erhalten Bedürftige Zuschüsse zu Heimplätzen; dazu gehört aber auch die Beratung der Heimträger sowie die Ausstattung der Heimplätze. Im Vordergrund stehen aber Aktivitäten wie die Begleitung der Selbsthilfe, Ausflüge, Vorträge zu medizinischen, sozialen, kulturellen und politischen Themen, Feiern und vieles mehr.

"Es gibt aber zum Glück nicht nur finanzschwache Senioren," berichtet Kallemann. "Die Generation der Erblasser wird immer reicher (weil in jungen Jahren arbeitsam) und zahlreicher. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten können diese Menschen etwas abgeben, ohne am Hungertuch zu nagen und ihren Kindern und Kindeskindern etwas wegzunehmen. Im Gegenteil. Wer heute gibt und unterstützt, kann dies steuersparend geltend machen. Und sorgt dafür, daß die nachfolgenden Generationen selbst in Arbeit, Lohn und Brot kommen."

Die Stiftung ist als public-private-partnership entstanden. Öffentliche Einrichtungen (wie Stadtverwaltung, Sparkasse, Stadtwerke, DVV-Konzern, Gebag, Rentenversicherung, Ärztekammer, Krankenkassen, Kirchen, aber auch regelmäßig Gerichte über die Schiene Bußgelder) haben genauso zur Finanzierung beigetragen wie private Unternehmen und Privatpersonen. "Momentan versuchen wir noch, Sponsoren wie Bund, Land, Sportbünde und andere mit ins Boot zu bekommen," berichtet Kallemann.

Über diese Schiene bemüht sich die Senioren-Stiftung, Kapitalanlagen bei Senioren aufzubauen. So sollen die Kinder und Kindeskinder schon heute in den Genuß des Reichtums ihrer Eltern kommen. Dazu unterstützt die Stiftung den Aufbau von Sammlungen und gemeinnützigen Aktivitäten. Wer hier regelmäßig im Rahmen seiner Möglichkeiten aktiv ist, bekommt Unterstützung bei Lebens-, Sterbe- und anderen für ihn sinnvollen Versicherungen.

Aktionsfelder der Senioren-Stiftung sind:

- Buchspenden für Stadtbücherei, Universitätsbücherei, KÖB`s, Landeskirchen- und Hochschulbücherei (in Wuppertal) sowie die Bücherei des Museums Kunstpalast (in Düsseldorf)

- Geld- und Sachspenden für Kirchen(gemeinden), politische Parteien bzw. Wählervereinigungen, Kultur- und Sportvereine

- Aufbau von Sammlungen (z. B. Briefmarken, Münzen, Kunstgegenständen, Devotionalien / Fan-Artikeln, Autogrammen, stadthistorischen und naturkundlichen Gegenständen, Kraftfahrzeugen aller Art usw.)

- Forschung in Bereichen wie Stadtgeschichte, Denkmalschutz, Wirtschafts- und Sozialgeschichte

- Hilfe bei Sportveranstaltungen, Flüchtlingsarbeit, Jugendhilfe, Drogen- und AIDS-Hilfe

- Teilnahme an literarischen Gesellschaften, Brauchtumsveranstaltungen, Selbsthilfegruppen u. ä.

Wer im sammelnden und forschenden Bereich seine Arbeitsergebnisse öffentlich macht (z. B. Ausstellungen, Veröffentlichungen in Medien), kann natürlich auf eine größere Hilfe seitens der Stiftung hoffen.

"Die Idee der Stiftung entwickelt sich inzwischen zu einer Massenbewegung," berichtet Kallemann. "Stadt = Ordnungsamt und Bestattungsunternehmen haben erkannt, daß es über diese Schiene weniger Sozialbestattungen gibt. Die Finanzverwaltung hat erkannt, daß es kurzfristig zwar weniger Einnahmen durch häufige Spendentätigkeit gibt. Durch die rege Wirtschaftstätigkeit und Erbschaftssteuer hat sich die Einnahmeseite aber deutlich verbessert. Sind Senioren aktiv, sind sie weniger krank - die Krankenkassen profitieren. Der Arbeitsmarkt profitiert, insbesondere im Handel, Logistik, Freizeit- und Verkehrswirtschaft. Die Unternehmen verzeichnen Mehreinnahmen und können - entgegen dem Bundestrend - Personal halten, wenn nicht sogar einstellen."

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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