Duisburger SPD verurteilt antisemitisches Flugblatt der Duisburger LINKEN

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Der Vorsitzende der Duisburger SPD, Innenminister Ralf Jäger, äußerte sich offiziell zum Bericht des Blogs „Ruhrbarone“ über ein antisemitisches Flugblatt auf der Homepage des Kreisverbandes Duisburg der LINKEN:

„Die Duisburger SPD verurteilt klar und eindeutig jede Form des Antisemitismus und jegliche Verbreitung antisemitischer Symbole und Schriften. Die Duisburger SPD distanziert sich ebenso klar und eindeutig von Form und Inhalt eines antisemitischen Flugblattes, dass über eine Verlinkung auf der Homepage des Kreisverbandes der Duisburger Linken öffentlich einsehbar war.

Wir erwarten vom Kreisverband der Linken eine ebenso klare und öffentliche Verurteilung bzw. Distanzierung von diesem Flugblatt und dessen Verbreitung. Wir erwarten vom Kreisverband der Linken eine lückenlose Aufklärung des gesamten Vorganges.“

Bereits im Februar 2009 wurde durch ein Ratsmitglied der LINKEN ein Boykottaufruf israelischer Produkte verbreitet, um „Druck für eine andere Politik“ Israels zu erzeugen. Der Zentralrat der Juden in Deutschland und zahlreiche Politiker unter anderem auch aus der Linkspartei hatten mit Empörung auf den Boykottaufruf reagiert.

Nach dem jetzigen Vorfall kommt der Kommentar des Kreisverbandes doch etwas dünn herüber, dass „möglicherweise ein Rechter die Linke unterwandert hat“. Wie das Flugblatt auf die Internetseite kommen konnte, sei unklar. "Die Linke" werde eine Anzeige gegen Unbekannt erstatten.

Allerdings muss man klarstellen, dass das Dokument nicht verlinkt war, sondern auf dem Server der Linkspartei. Angeblich habe jemand aus dem Jugendverband „solid“ dieses eingestellt. Und, was die Sache noch pikanter macht, am 20.05.2006. Demnach war dieses fast 5 Jahre auf der homepage. Einen Link gab es von dem Flugblatt zu der Internetseite “Radio Islam”, auf der man Hitlers “Mein Kampf” runterladen kann.

Außerdem auf Seiten, die im Stil von Neonazis den Mord an den europäischen Juden als Erfindung angreifen. Die sich eher antifaschistisch gebende LINKE kommt hier in Erklärungsnöte, denn auch dieses Flugblatt ruft erneut zum Boykott israelischer Waren auf. Das gab es bereits am 1. April 1933 als die Nationalsozialisten auch in Duisburg zum Boykott jüdischer Geschäfte aufriefen!

Es ist schon bemerkenswert, dass auf dem Flugblatt das Hakenkreuz und Davidstern ineinander zusammenwachsen. Dieses ist ein Affront gegen die Opfer des Holocaust, der an Verhöhnung nicht zu überbieten ist. Außerdem wird in dem zweiseitigen antisemitischen Text dazu aufgefordert: „Tretet der moralischen Erpressung durch den so genannten Holocaust entgegen!“ Es wurde Strafanzeige erstattet.

Da macht alleine die Meldung auf der homepage der Duisburger LINKEN Hoffnung, dass man das „Europaweite Erstarken der Rechten“ ernst nehmen will. Dieses hoffentlich auch in den eigenen Reihen. Eine offizielle Distanzierung und Klarstellung der Vorfälle gibt es allerdings „noch“ nicht! Man sieht sich vielmehr als Opfer einer gezielten Kampagne: „Wir weisen empört zurück, dass offensichtlich nun versucht wird, der LINKEN die Urheberschaft dieses antisemitischen Pamphlets zuzuweisen", heißt es in der schriftlichen Erklärung.

Das Flugblatt ist im Original hier zu finden:

http://www.ruhrbarone.de/wp-content/uploads/2011/04/flugblatt_011.pdf

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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