Neue Pläne für Gemeinde in Gerschede

Ulrich Leggereit, Reinhard Kotlowski, Karl-Heinz Krieger, Anke Augustin und Jörg Thiede sind froh über die gefassten Beschlüsse. Auch wenn Gemeindezentrum und Pfarrhaus in Gerschede für den Kita-Neubau an der Samoastraße weichen müssen. Foto: Brändlein
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Die Erleichterung und Freude ist den Mitgliedern des Presbyteriums der Kirchengemeinde Dellwig-Frintrop-Gerschede und dem Leiter des Geschäftsbereiches Kindertagesbetreuung des Diakoniewerks Essen, Ulrich Leggereit, anzusehen. Die Beschlüsse, die beiden Kitas der Gemeinde und das Gemeindezentrum Gerschede betreffend, sind gefasst. "Jetzt muss nur noch die Tinte trocknen“, freut sich Leggereit.

Mehrere Monate hat das Presbyterium versucht, den richtigen Weg in die Zukunft zu finden. Die nun gefassten Pläne sind vielversprechend. „Veränderungen machen immer Angst und die Entscheidung war nicht einfach“, erklärt Pfarrerin Anke Augustin, Vorsitzende des Presbyteriums der Gemeinde. „Es dauerte eine Zeit, die Veränderungen als Chance zu sehen, aber mit unserem neuen Konzept können wir das evangelische Leben und Wirken auch zukünftig an allen fünf Standorten der Gemeinde ermöglichen.“
1996 zählte die Gemeinde noch 10.335 Mitglieder, 2016 sind es nur noch 7.582. „Wir verlieren pro Jahr 180 Gemeindemitglieder, dabei schlagen die Austritte am wenigsten zu Buche“, betont Stefan Koppelmann, Pressereferent des Kirchenkreises Essen. Hauptsächliche Ursache seien der Sterbeüberschuss und die niedrigere Geburtenrate. Aber auch die schwindende soziale Bedeutung von Religion und der Rückgang ihres Einflusses auf das öffentliche Leben, tragen zu den sinkenden Zahlen bei. „Die Säkularisierung ist ein gesellschaftlicher Megatrend und davon sind alle Kirchengemeinden gleichmäßig betroffen“, weiß Koppelmann. Konsequenz: Das Grundstück, auf dem heute das Gemeindezentrum Gerschede, das Pfarrhaus und die Kindertagesstätte stehen, wird an das Diakoniewerk Essen verkauft. Dieses errichtet nach dem Abriss der Gebäude auf dem Areal ein neues Haus für eine dann viergruppige KiTa. Anstatt derzeit 40 Kindern, können dann 80 Kinder dort betreut versorgt werden.
Ein Grundstücksteil von rund 500 Quadratmetern verbleibt im Eigentum der Kirchengemeinde. Dort entsteht ein neues Gemeindezentrum mit circa 250 Quadratmetern Nutzfläche.

Geist zählt!

Den Betrieb der Kitas Samoastraße und Zugstraße übernimmt ab August 2017 die Gesellschaft für Kindertagesstätten des Diakoniewerks Essen.
„Als Kirchengemeinde sind wir sehr froh, einen solchen Partner gefunden zu haben“, betont Jörg Thiede, Finanzkirchmeister der Gemeinde. „Aus eigenen Mitteln hätten wir es nicht geschafft, eine viergruppige KiTa zu bauen. Durch den Verkauf des Grundstückes ist auch das neue Gemeindezentrum finanziert.“
Allein die Instandhaltungskosten der jetzigen Gebäude von knapp einer Million Euro sind nicht zu finanzieren. „Deshalb müssen andere Modelle greifen“, ergänzt Thiede.
Die aktiven Gruppen des Gemeindezentrums können sich in der Übergangsphase – bis 2019 sollen alle Häuser bezugsfertig sein – in der katholischen Nachbargemeinde St. Paulus treffen. In deren Krypta wird es einmal im Monat einen evangelischen Gottesdienst geben.
Auf dem erworbenen Gelände wird das Diakoniewerk zusätzlich eine Einrichtung mit zwei Wohngruppen für Kinder und Jugendliche mit Hörbehinderung errichten.
In Zukunft wird die evangelische Gemeindearbeit in zwei Gemeindebezirken mit fünf Gottesdienststätten stattfinden: Der Bezirk Nord umfasst das Gemeindezentrum Kattendahl und die Gnadenkirche. In den Bezirk Ost gehören die Friedenskirche und die Gemeindezentren Quellstraße und Samoastraße.
„Es ist wichtig, dass der Abschiedsprozess ein Abschied für etwas Neues ist und schließlich sind es nicht die Räume, die ein evangelisches Gemeindeleben ermöglichen, sondern der Geist“, ist Anke Augustin sicher.

Text: Doris Brändlein

Ulrich Leggereit, Reinhard Kotlowski, Karl-Heinz Krieger, Anke Augustin und Jörg Thiede sind froh über die gefassten Beschlüsse. Auch wenn Gemeindezentrum und Pfarrhaus in Gerschede für den Kita-Neubau an der Samoastraße weichen müssen. Foto: Brändlein
Zukunftsvision für die Samoastraße. Das Diakoniewerk wird auf dem Gelände eine neue viergruppige Kita errichten, in der 80 Kinder betreut werden können. Zusätzlich ist dort eine Einrichtung mit zwei Wohngruppen für Kinder und Jugendliche mit Hörbehinderung errichten.
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Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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