Mehr Schutz für den Kiebitz: In Essen gibt es nur noch wenige Exemplare

Auf Schacht XII Zollverein entstand dieses Foto. Dort unternehmen einzelne Kiebitzpaare Brutversuche. | Foto: Gohl
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Vom Allerweltsvogel zur Seltenheit: Der Kiebitz gehört zu jenen Arten, die diese Entwicklung hinter sich bringen mussten. Daran ändern auch Schwärme nichts, die man zur Zugzeit in manchen Regionen sehen kann. In Essen gibt es allenfalls noch einzelne Exemplare. Grund für das Verschwinden ist die Intensivlandwirtschaft vor allem mit Maisfeldern. Nun sollen deshalb Landwirte dem Kiebitz eine neue Chance einräumen.

Es ist noch keine 20 Jahre her, da konnte man auf den Ackerflächen in und um Essen Trupps von zehn und mehr Kiebitzen sehen, zumindest im Herbst bzw. Frühjahr, wenn die Zugvögel unterwegs sind. Und auch Brutpaare wurden in der Ruhrstadt verzeichnet. Doch hier wie anderswo wurden den Vögeln mit dem chicen Federschmuck am Kopf die geänderten Anbaumethoden auf den Feldern zum Verhängnis.

"Der Bestand des Kiebitzes in Deutschland ist in den vergangenen zwanzig Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen", vermeldet der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Aus diesem Grund hat er 2014 ein bundesweites Projekt zum Schutz ins Leben gerufen, das vom Bundesamt für Naturschutz gefördert wird: "Mit praktischen Maßnahmen können sich Landwirte für den Erhalt des Kiebitzes einsetzen."
Der Nabu erklärt, wie das gehen könnte: "Landwirte können durch einen Schutz des Geleges bei den Frühjahrsarbeiten, durch den Erhalt von feuchten Senken oder eine Teilflächen- und Streifenmahd wichtige Beiträge leisten." Informationen darüber gibt es in einem Faltblatt.

Noch gibt es in Deutschland etwa 80.000 Brutpaare. Das klingt viel, stellt aber gegenüber früheren Zeiten einen enormen Bestandsrückgang dar. Da hilft dem hübschen Watvogel auch nicht der Versuch, sich andere Brutgebiete zu suchen. Auf Brachflächen des Zollverein-Geländes etwa wurde beobachtet, dass ein Kiebitzpaar sein Gelege hütete. Die gesprenkelten Eier liegen in einer flachen Mulde und sind kaum von der Umgebung zu unterscheiden. Das allerdings kann dazu führen, dass Spaziergänger sie versehentlich zertreten.

Weitere Hintergrundinformationen zum Kiebitzschutz sind als pdf unter www.kiebitzschutz.de erhältlich.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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