Aus für den Bürgertreff Überruhr

Der 1973 eröffnete Bürgertreff Überruhr steht vor der Schließung.   Foto: Janz
  • Der 1973 eröffnete Bürgertreff Überruhr steht vor der Schließung. Foto: Janz
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Nach langem Hin und Her, politischen Diskussionen, Bürgerprotesten und einer Unterschriftenaktion steht der Bürgertreff Überruhr am Nockwinkel nun doch vor dem Aus.

Vermarktung nicht umzusetzen

Die städtische Immobilienwirtschaft war bemüht, zum 1. Januar 2015 einen erfahrenen Pächter oder eine Betreibergesellschaft „mit neuen Ideen für eine anspruchsvolle Gastronomie und eine attraktive Nutzung der Mehrzwecksäle“ zu finden. Ohne Erfolg. Eine öffentliche Ausschreibung einer Neuverpachtung habe auf Seiten der Bewerber ebenso wie eine entsprechende Anfrage an die städtischen Tochtergesellschaften Essener Arbeit-Beschäftigungsgesellschaft mbH (EABG), GVE Grundstücksverwaltung Stadt Essen GmbH (GVE), RGE Servicegesellschaft Essen mbH und EWG-Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (EWG) zu der Erkenntnis geführt, dass eine Vermarktung oder Übernahme des Objektes mit eigenen Betriebskonzepten nicht umzusetzen sei. Auch die in der Bevölkerung diskutierte Idee zur Gründung eines eigenen Betreibervereins sei letztlich ergebnislos verlaufen, berichtet die Stadt Essen.

Auch vor dem Hintergrund notwendiger Renovierungsarbeiten durch die Besitzerin der Immobilie, der Altstadt Baugesellschaft mbH, einer 94-prozentigen Beteiligungsgesellschaft der Allbau AG, sei schnell offensichtlich geworden, dass ein wirtschaftlicherer Betrieb des Bürgerbegegnungszentrums nicht erwirtschaftet werden kann - weder durch eine Neuverpachtung an Privatpersonen noch an Personenvereinigungen. Etwa 55.000 Euro Miete zahlte die Kommune bislang jährlich an Miete für die Gaststätte und den Mehrzweckbereich. Die notwendigen Sanierungsarbeiten des 1973 gebauten Bürgerbegegnungszentrums werden mit etwa 300.000 Euro beziffert.

Nur mit hohen Zuschüssen zu erhalten

„Das Mietobjekt wäre demnach auch mittelfristig nur durch eine hohe Bezuschussung durch den städtischen Haushalt zu erhalten. Da der Stadtteil Überruhr und benachbarte Stadteile selbst ausreichend Alternativangebote für die Bürgerschaft sowohl im Gastronomie- als auch im Veranstaltungsbereich bereit halten, fiel die Entscheidung nun zur Aufgabe des Bürgerbegegnungszentrums“, heißt es von Seiten der Stadt Essen.

Der Vertrag mit dem derzeitigen Pächter des Bürgertreffs endet fristgerecht Mitte 2015. Parallel dazu endet auch der Pachtvertrag für die Gastronomie und Veranstaltungsstätte. Damit geht die Geschichte der bei Vereinen, Verbänden, Chören und Bürgern sehr beliebten und viel genutzten Begegnungsstätte zu Ende.

Von dieser Entwicklung seien allerdings die übrigen städtischen Institutionen in Überruhr nicht betroffen. Die Stadtteilbücherei und das Stadtteilzentrum im Lehmanns Brink 5-7 sollen wie gewohnt bestehen bleiben.

Autor:

Melanie Stan aus Essen-Ruhr

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