Essen: Eine wie keine: Sabine! Lesung mit BürgerReporterin Hegemann

Dass Lokalkompass-BürgerReporterin und Autorin Sabine Hegemann ein echter Sympathieträger ist, weiß nicht nur KURIER-Redakteur Detlef Leweux (links). Auch BürgerReporter Manfred Jug hat Sabines Potenzial erkannt und sie bei ihrer Buch-Idee-Umsetzung maßgeblich unterstützt. Fotos: Janz
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Autorenlesungen haben manchmal einen gewissen Gähn-Faktor. Bei BürgerReporterin Sabine Hegemann und ihren Kurzgeschichten aus dem "Pott" ist das nicht der Fall. Im Gegenteil: Das Publikum schleckt Ahoj-Brause, erinnert sich an alte Zeiten, singt das Steigerlied und bekommt dafür auch noch Kohle.

"Wie das Leben so schreibt - Vom Ruhrpottblag zum Grufti", Sabine Hegemanns Buch besteht aus autobiographischen Geschichten.
Geboren und aufgewachsen in Altenessen, erzählt sie vom Bergmanns-Onkel, der sie erst mit den Kaninchen spielen lässt, bevor die dann eins hinter die Löffel bekommen und im Kochtopf landen. Mitessen? Für Sabine damals keine Option, dann schon lieber Brause aus dem Tütchen schlecken, erwachsen werden, auf den ersten Kuss hinarbeiten und Kochen lernen.
Herrlich ist es, wie die Zuhörer sich in solchen Anekdoten selbst wiederfinden, wie man mitlachen und auch nachempfinden kann, was dann der Umzug ins ferne Freisenbruch bedeutete: neue Freunde und sich selbst finden, Lehre in der Apotheke und gleich der erste Kunde braucht - Kondome.
Ja, es ist im positivsten Sinne auch eine Art Seelen-Striptease, den die Autorin da wagt. Denn sie nimmt ihr Publikum auch mit in schwere Zeiten, geprägt von familiären Schicksalen und Krankheiten. Dann wird es ganz still im Saal des traditionsreichen "Haus Springob" in Freisenbruch...

Hegemann-Lesung im "Haus Springob" - das war Revierpower pur

Überhaupt Freisenbruch, diesen und die Nachbarstadtteile kennt Sabine Hegemann seit über 40 Jahren. Ihre reviertypische Klartext-Analyse fällt knapp aus: Es geht bergab. Zu wenige Geschäfte, mäßige Infrastruktur, gerade für ältere Semester, kaum noch Wohlfühlorte und lokalpolitisch viele Ansätze, aber magere Umsetzungen.
Doch es ist das Credo dieser Frau, die einst per Bürgerinitiative eine Müllverbrennungsanlage mitten in der grünen Stadtteil-Lunge verhinderte, dass es nicht beim Meckern, gar beim Resignieren bleibt. Denn da gibt es die Vereinswelt, die inzwischen stark organisierte Werbegemeinschaft und z.B. beim Kneipenkarneval eben doch wieder dieses Zusammengehörigkeitsgefühl, das sich der Ruhri nicht nehmen lässt, das ihn weiter antreibt, Dinge zu verändern.
So geht eine Hegemann-Lesung nach Steigerlied und Wolle Petry-Hymne ("Ihr seid das Ruhrgebiet") natürlich auch nicht einfach zu Ende, wenn die Autorin jedem Gast als Andenken ein Stück Kohle übergibt.
Nein, noch bis Mitternacht wird im Springob diskutiert, gefeiert und gelacht. Und das alles initiiert von einem echten Ruhrpottblag. Dat war schon wat!  

Sabine Hegemanns Buch (8,95 Euro) ist in der inzwischen dritten Auflage hier erhältlich: Buchhandlung Polberg (Center Carrée Steele), Kleine Bücherwelt (Burgaltendorf), Schreibwaren Maßbaum (Freisenbruch).

Dass Lokalkompass-BürgerReporterin und Autorin Sabine Hegemann ein echter Sympathieträger ist, weiß nicht nur KURIER-Redakteur Detlef Leweux (links). Auch BürgerReporter Manfred Jug hat Sabines Potenzial erkannt und sie bei ihrer Buch-Idee-Umsetzung maßgeblich unterstützt. Fotos: Janz
Wenn Sabine Hegemann aus ihrem Buch "Wie das Leben so schreibt - Vom Ruhrpottblag zum Grufti" vorliest, ist das einfach ein Erlebnis.
Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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