Theater-Tipp: "Die Kartoffelsuppe" ist für die ganze Familie!

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Für Kinder (ab 6 Jahre), für Eltern, für Großeltern - nein, für alle Theaterfans, die humorvolle, berührende und vor allem nachdenklich stimmende Szenen lieben, ist „Die Kartoffelsuppe“ gemacht.

Das Werk von Marcel Kremer und Helga Schaus feierte am Sonntagvormittag umjubelte Premiere in der Studio-Bühne Essen. Blendend aufgelegt präsentierte sich Kerstin Plewa-Brodam, die mit ihrem ersten Solo-Schauspiel einfach für grandiose Unterhaltung sorgt.

Gesunde Unterhaltung

Sie schlüpft in die Rolle der Schulköchin Charlotte und ist schon da, wenn sich die Türen zum Theaterraum öffnen. Ein ganz anderes Bild - vor allem, weil ein Herd auf der Bühne steht. Kaum sitzt das Publikum, geht‘s auch schon los: Die Zwiebeln werden angedünstet. Während Charlotte kocht, erzählt sie viel Wissenswertes rund um das Gemüse, das in den riesigen Topf wandert. Eine gesunde Kartoffelsuppe soll kredenzt werden. Und da müssen natürlich Kartoffeln rein.
Doch die dickste im Korb darf sich verwandeln. Mit dem scharfen Küchenmesser und flinken Fingern rückt ihr Charlotte an die Schale. Flugs wird aus der Kartoffel Fiene. Fiene ist ein Ferkel. Das kleinste des Wurfs. Und der Bauer bringt es Lene. Lene ist die Großmutter von Charlotte und hat ihr diese Geschichte erzählt. Jetzt wandert wieder Gemüse in den Topf: Kohlrabi, Sellerie, Zucchini. Es duftet herrlich im Theaterraum. Und plötzlich sind wir wieder mitten drin in der Geschichte und im Krieg.

Krieg, gesundes Essen, Familientheater

Onkel Peter muss an die Front, Vater Karl hat „Glück“ gehabt. Ihn hat ein Pferd getreten, seitdem hinkt er. Hinkende Männer braucht man nicht an der Front. Das Stück ist schnell. Gerade noch ging‘s ums Gemüse und schon steckt Charlotte wieder in der Rolle der Geschichtenerzählerin. Das Konzept geht auf. Im Theaterraum ist es am Premierentag absolut still. Groß und Klein sind gebannt. Kein Wunder, bei der Leistung, die Kerstin Plewa-Brodam zeigt. Sie ist nicht nur die Köchin und Geschichtenerzählerin. Sie füttert das Kopfkino perfekt, denn mit einem Stück des Stengels vom Kohlrabi-Blatt mimt sie Vater Karl, wenn sie von Lene und ihrer Fiene erzählt - mit der Brille auf der Nase wird sie zur strengen Tante. Während der Vorstellung verändert sich viel: Allen voran das Gemüse. Die Schalen werden zu lustigen Hüten für den Salz- und Pfefferstreuer und die Kartoffel zum kleinen Schwein.

Die Suppe gemeinsam auslöffeln!

Am Ende wird die Suppe mit allen Besuchern im gemütlichen Wohnzimmer der Studio-Bühne ausgelöffelt - bei netten Gesprächen. Und Gesprächsstoff liefert das Stück rund um gesunde Ernährung, die Kultur des Geschichtenerzählens und den Krieg eine Menge. Die mit ihrer Mimik und Gestik zauberhafte Kerstin Plewa-Brodam zieht Groß und Klein in ihren Bann und gibt noch einen „Nachschlag“ mit nach Hause. Denn: Wen die „Kartoffelsuppe“ kalt lässt, der hat nicht zugehört! Selten gibt es Stücke, die so gewaltigen Eindruck hinterlassen und zeigen: Mit Essen spielt man eben doch - aber nur auf der Theaterbühne! Letzter Termin in diesem Jahr: 9. November, 15 Uhr. Karten-Tel.: 55 15 05 (AB) weitere Infos hier.

Autor:

Mareike Schulz aus Essen-Steele

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