Der Yogi und seine lachenden Jünger

Kalt war der Vormittag auf dem Brehm, umso fröhlicher die Teilnehmer.
Foto: Henschke
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Willi Hagemann sorgt beim Lachyoga für heftiges Gelächter auf dem Brehm

Kurios: Obwohl es ansteckend sein soll, gilt Lachen als die beste Medizin. Sagt zumindest der Volksmund. Doch funktioniert das wirklich?

Und was ist der Trick dabei? Witze erzählen? Eben nicht. Es begann in Indien mit einer genialen Idee. Der Arzt und Yogalehrer Madan Katari aus Mumbai fand heraus: So ein Körper könne nun mal nicht unterscheiden, ob ein Lachen echt oder künstlich sei. Er reagiere trotzdem mit der Ausschüttung von Glückshormonen. Deswegen sei es gut fürs Gemüt und die Gesundheit, einfach loszulachen: Kataria erfand 1995 das Lachyoga.

Weltlachtag im Mai

Eine immer größere Fangemeinde schwört auf dieses etwas andere Yoga. Mindestens 20.000 Lehrer und Leiter sind weltweit bereits ausgebildet worden, in mehr als 100 Ländern gibt es Lachclubs. Lach-Guru Madan Kataria möchte eine Lach-Universität in Bangalore gründen speziell für ältere Menschen, für Kinder oder gestresste Büromenschen. Der Mediziner rief auch den Weltlachtag ins Leben, der immer auf den ersten Sonntag im Mai fällt. Innerhalb einer lachfreudigen Gruppe wird mit Blickkontakt und etwas kindlicher Verspieltheit gelacht, dass sich die Balken biegen. Vor vier Jahren besuchte der Werdener Willi Hagemann einen Lachtreff im Grugapark und war restlos überzeugt: „Es macht glücklich und entspannt.“ Denn Lachen macht frei und locker, es regt den Stoffwechsel an und baut Stresshormone ab. Aus Hagemann wurde ein Lachyoga-Trainer, der gerne seinen Mitmenschen zu mehr Spaß im Leben verhelfen und ganz nebenbei ihre Gesundheit stärken möchte.

Ansteckendes Lachen

Auf dem Brehm haben sie sich getroffen, der Werdener Lach-Yogi und seine vornehmlich weiblichen Jünger. Willi Hagemann erklärt kurz die lustigen, pantomimischen Übungen und macht sie auch vor. Das ist leicht zu verstehen, denn Lachen kennt keine Sprachhürden. Der Vormittag bleibt trocken, aber ziemlich kalt. Und die Gruppe kugelt sich vor Lachen. Es gibt Aufwärmübungen, dann das Reißverschluss-Lachen: „Das macht ihr am besten morgens vorm Spiegel. Besser kann man in den Tag nicht starten.“ Hagemann reißt durch sein ansteckendes Lachen die Leute förmlich mit. Und wirklich: Glückshormone werden ausgeschüttet. Da werden Pinguine imitiert, Elefanten, Fische oder Löwen, man nimmt die Lach-Pille und lässt sie wirken. Nach einer Stunde Lachyoga hat man echt was getan, vergleichbar mit Joggen. Lachen aktiviert nämlich bis zu 80 Muskeln, besonders das Zwerchfell sowie der Bauch sind beteiligt. Es kann sogar psychische Blockaden lösen und die Immunabwehr stärken. Nun verrät Willi Hagemann noch einen Turbotrick: „Abgeschlafft, müde? Mit dem Klopfen auf eure Thymusdrüse könnt ihr die Lebensgeister wieder wecken.“ Die Selbstheilungskräfte würden so aktiviert: „Wissenschaftlich nicht bewiesen, aber echt wahr.“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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