„Steuern werden hier verschwendet!“ Bund der Steuerzahler prangert das Werdener Verkehrskonzept an

Die B 224 mit dem Werdener Markt. Spätestens 2017 läuft der Verkehr hier anders. Oder auch nicht...
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  • hochgeladen von Daniel Henschke

Der Bund der Steuerzahler passt auf, legt den Finger in die Wunde. Stets bemüht, Steuerverschwendungen anzuprangern oder am besten direkt zu verhindern, hat er auch ein Auge auf Werden geworfen.

Der Bund der Steuerzahler ist jedenfalls der Meinung, dass es sich die klamme Stadt Essen nicht leisten kann, in einem „halbgaren“ Verkehrs-Konzept so viel Steuergeld zu versenken: „Die Verlagerung der Verkehrsprobleme bietet nur eine unbefriedigende Antwort!“
Ursprünglich sei das Ziel angestrebt, die Verkehrsbelastung im Ort um 25 Prozent zu reduzierenm doch die Lärm- und Abgasbelastungen würden hier nur verlagert. Eine verkehrsentlastete Brückstraße wäre zwar ein Gewinn für die Altstadt, doch eigentlich gehe es nicht um Altstadtvergrößerung und -verschönerung. Es gehe doch um eine Reduzierung des Verkehrs, des Lärms und der Abgase im gesamten Ortskern. Dieses Ziel werde eindeutig nicht erreicht.

Entlastung um 25 Prozent

In der Oktoberausgabe seiner Mitgliederzeitschrift „Die NRWNachrichten“ berichtet der Bund der Steuerzahler über das Werdener Verkehrskonzept: „Viel Verkehr in Kombination mit eng stehenden Häusern bringt eine hohe Lärm- und Schadstoffbelastung mit sich. Seit Jahren überschreiten die Stickstoffdioxidwerte in der Brückstraße die zulässigen Grenzen. Dicke Luft herrscht auch in der Abteistraße. Da ihre Straßenschlucht jedoch breiter ist als die der Brückstraße, fallen die Grenzwertüberschreitungen weniger deutlich aus.
Die Stadt machte sich 2011 auf die Suche nach einer Lösung des Problems. Ziel war eine Ortskernentlastung von 25 Prozent.

Quell- und Zielverkehr

Doch Gutachter stellten fest, dass dies in dieser Höhe nicht möglich ist. Denn nicht nur der Durchgangsverkehr, sondern vor allem der Quell- und Zielverkehr belasten Werden stark. Die Probleme gingen zu einem überwiegenden Teil von den Werdenern selber aus, so die Stadt Essen.
Der Bund der Steuerzahler ist gelinde gesagt irritiert: „Trotzdem will die Stadt nun ein Verkehrskonzept umsetzen, bei dem es, wenn überhaupt, nur zu geringen Entlastungen kommen wird.“

Kosten

Der Bund hat gerechnet: „Eine Umsetzung würde mindestens 6,5 Millionen Euro kosten. Finanziert wird das Verkehrskonzept von der Stadt, wahrscheinlich werden die Anwohner der Brückstraße und der Abteistraße zu Beitragszahlungen herangezogen.“
Der Bund der Steuerzahler geht mit den Planungen der Stadt hart ins Gericht: „Pech für die Bewohner und die Geschäftsleute auf der Abteistraße und einiger Nebenstraßen! Essen kann es sich nicht leisten, einem solchen halbgaren Konzept so viel Steuergeld hinterherzuwerfen!“

Gesundheit

Auch der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) kann dem Konzept nicht zustimmen. Eine Aufrechnung der Zahl der begünstigten Anwohner gegen die Zahl der Benachteiligten ist nach seinem Rechtsempfinden nicht statthaft, wenn es um die menschliche Gesundheit geht.
Auch ohne das neue Konzept könne man die Verkehrssituation in Werden heute schon verbessern, wenn beispielsweise Verkehrsregeln eingehalten und Durchfahrverbote ausgesprochen werden, so der VCD.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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