Nico Salfeld: Ein Gladbecker, der auszog, um Deutschland zu verändern

Sorgte als streitbarer Sprecher der "Grünen Jugend" in seiner Heimatstadt im politischen Bereich für "Wirbel" und möchte nun für den GRÜNE-Landesverband Baden-Württemberg bei der Wahl 2017 in den Bundestag einziehen: Nico Salfeld.
  • Sorgte als streitbarer Sprecher der "Grünen Jugend" in seiner Heimatstadt im politischen Bereich für "Wirbel" und möchte nun für den GRÜNE-Landesverband Baden-Württemberg bei der Wahl 2017 in den Bundestag einziehen: Nico Salfeld.
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Gladbeck/Freiburg. In seiner Heimatstadt Gladbeck sorgte er als streitbarer Sprecher der "Grünen Jugend" noch vor wenigen Monaten für Diskussionen, legte sich auch völlig respektlos mit der Führung der GRÜNEN an. Inzwischen ist er nach Freiburg verzogen, studiert dort und strebt nun nach höheren politischen Zielen: Bei den Wahlen im Jahr 2017 will Nico Salfeld für die GRÜNEN in den Bundestag einziehen.

Im Jahr 2014 betrat der junge Ellinghorster die politische Bühne in Gladbeck, gründete eine "Grüne Jugend"-Ortsgruppe. Auch sehr zur Freude der hiesigen GRÜNEN, doch die Harmonie war nur von kurzer Dauer. "Ich musste leider feststellen, dass man als Junger und Neuer nicht immer sehr beliebt war," erinnert sich Nico Salfeld. "Vor allem in Situationen, wo man an alten Strukturen und Gedankengut etwas verändert wollte, oder wenn man auch mal ganz einfach und ohne parteiinternes Denken seine Meinung kundtun wollte. Aber genau für diese Ideale "Jung und Stachelig" steht die Grüne Jugend."

Wahlheimat Freiburg

In seiner Wahlheimat Freiburg fühlt sich der inzwischen 20jährige Salfeld bei den GRÜNEN wesentlich besser aufgehoben und auch verstanden. Und so reifte innerhalb weniger Monate der Entschluss, sich bei der GRÜNEN-Landesdelegiertenkonferenz Baden-Württemberg für einen Listenplatz zur Bundestagswahl 2017 zu bewerben. "Politikerinnen und Politiker, die derzeit im Bundestag sitzen, entscheiden oftmals über Dinge, die sie und ihre Generation teils nicht mehr betreffen werden. Dinge, die uns und unsere Zukunft aber in erheblichem Maßen beeinflussen werden," nennt Nico Salfeld seinen Hauptbeweggrund für den eventuellen Start einer Politik-Profi-Laufbahn. "Wir leben in einer Welt, in der die Menschen immer älter werden. In einer Welt, in der es immer noch Atomkraftwerke und ihre großen Gefahren gibt. In einer Welt, in der die Grenzen nach und nach dicht gemacht werden, ohne an die Folgen der Zukunft zu denken. In einer Welt, in der sich ein bayrischer Ministerpräsident regelmäßig über alles und jeden beschwert, der nicht Mia san mia in jedem dritten Satz benutzt! In so einer Welt, in so einem Deutschland, in der die AFD in vielen Bundesländern aus dem Stand in den Landtagen platz nehmen kann, ohne das etwas geschieht, will ich nicht leben und sollen auch meine Kinder, die Zukunft der Zukunft nicht aufwachsen!"

AFD als politischer Gegner

Gedanken über seine politische Arbeit hat sich der Heisenberg-Abiturient bereits gemacht. "Ich will die AFD nicht stark reden, indem ich Tag für Tag etwas über sie sage! Ich will das die Wählerinnen und Wähler diese braune Dreckspartei einfach vergessen!" hat er seinen ärgsten politischen Gegner bereits ausgemacht. Mit der Forderung "Ich will den Ausstieg aus der Kohle und Atom nicht bis 2080 immer und immer wieder aufschieben! Ich will ihn so schnell, wie es möglich ist!" dürfte sich Nico Salfeld zumindest in Sachen "Kohle" in seiner Gladbecker Heimat keine Freude machen. Aber das ist dem Lehramts-Studenten (Germanistik und Philosophie) durchaus bewusst.

Vor gestandenen Polit-Promis hat er jedenfalls keine Bange: "Ich will nicht, dass die Grenzen geschlossen werden, außer vielleicht die bayrische Grenze, damit kein CSU-Geschwafel mehr in den Rest der Bundesrepublik dringt. Ich will, dass die Grenzen offen bleiben und vor allem will ich, dass die Menschen die zu uns kommen nicht vor der Wahl stehen müssen Deutsch oder nicht…. Ich will den Doppelpass beibehalten!" gibt es deutliche Worte in Richtung München.

Keine Angst vor "Polit-Promis"

"Ich will die Gerechtigkeit in unserem Land stärken und damit anfangen, dass wir nicht-heterosexuellen Paaren und Menschen die gleichen Rechte einräumen, wie den Heterosexuellen! Ich will die Homoehe stärken!" will sich Nico Salfeld für ein weiteres umstrittenes Thema einsetzen. Anfeuern möchte er auch die Diskussionen um das Ehegattensplitting und in diesem Bereich, so es nötig erscheint, Veränderungen herbeiführen.

"Ich will eine offene Gesellschaft, in der die Aus- und Weiterbildung von Flüchtlingen vorangetrieben werden. Denn nur so kann eine Integration auch eine gute Integration werden! Ich will zusammen mit den Menschen und vor allem zusammen mit den Betroffenen ein Teilhabegesetz entwickeln, dass den Menschen auch tatsächlich hilft und nicht nur ein Scheingesetz ist, damit sich die Politikerinnen und Politiker beruhigt zurücklehnen können und die nächsten Jahre nichts tun brauchen!" fügt Salfeld hinzu.

Mit 21 Jahren im Bundestag?

Ja, Nico Salfeld hat sich wahrlich hohe Ziele gesetzt: "Vor allem aber will ich eins. Ich will, dass sich die Grünen im Bundestag, in den Landtagen, ja sogar in den Gemeinderäten endlich wieder auf die Werte und Ideale konzentrieren, mit denen man uns verbindet! Kurzum: Ich will mithelfen, dass Deurtschland ein offenes, ein gerechtes, ein multikulturelles und vor allem ein grünes Land wird!"

Seine Ziele hat Nico Salfeld vor Augen. Ob er ab den Bundestagswahlen 2017 an der Realisierung seiner Wünsche arbeiten kann, steht natürlich noch nicht fest.
Dafür müsste der gebürtige Gladbecker natürlich erst einmal für die GRÜNEN in den Bundestag einziehen. Mit gerade einmal 21 Jahren dürfte Salfeld dann auf jeden Fall zu den jüngsten Abgeordneten zählen.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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