Bundestagspräsident Lammert begeistert Zuhörer im Mauritiusdom - Ein Plädoyer für die Ökumene

Bundestagspräsident Professor Dr. Norbert Lammert bei seinem Vortrag im Mauritiusdom.
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Zu einem weiteren ökumenischen Dorfgespräch konnten Pastor Mirco Quint und Pfarrer Ludwig Nelles jetzt wieder einen prominenten Gast im Mauritiusdom begrüßen. Professor Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages, sprach im Mauritiusdom.

Die Aufstellung zusätzlicher Stühle war erforderlich, damit alle Zuhörer, die in den voll besetzten Dom gekommen waren, noch einen Sitzplatz fanden.

Beifall brandete auf, als der Bundestagspräsident die Kirche betrat. In seinem kurzweiligen Referat gab Professor Lammert einen kirchengeschichtlichen Rückblick bis auf die Zeit Martin Luthers. Er bedauerte, dass auch 500 Jahre nach der Reformation immer noch eine Spaltung der christlichen Kirchen besteht, obwohl das Trennende fast vollständig aufgearbeitet sei.

Als "protestantisch veranlagter Katholik" verstände er nicht, warum noch kein gemeinsames Abendmahl möglich wäre. Versöhnte Verschiedenheit zwischen den beiden christlichen Kirchen reiche nicht aus. Das Ziel wäre jetzt, die Spaltung der Kirchen zu überwinden.

Bei den von Pastor Mirco Quint und Ludwig Nelles vorgetragenen Fragen wurde schnell klar, dass Professor Lammert ein bodenständiger Mensch ist und eine starke Bindung zur Familie, zu seiner Heimatstadt Bochum und zum christlichen Glauben hat. Der prominete Gast nahm auch Stellung zu den Fragen des Rechtspopulismus in Europa, zum Sterben in Würde und zu dem Gefühl vieler Menschen, von der technischen Entwicklung überrannt zu werden.

"Hätten viele Menschen nicht den Eindruck, dass immer wieder menschliches Machtstreben und kleinliches Theater beherrschend wären, gäbe es keine Politikverdrossenheit und auch keinen Glaubensverlust", so der Bundestagspräsident.

Bei der Frage nach seiner Betätigung im demnächst anstehenden Ruhestand, brandete starker Beifall auf, als Professor Lammert scherzhaft andeutete, er könne ja in vielen Kirchen und Gemeindesälen über Ökumene predigen, was manchen "Kirchenfürsten" sicherlich nicht gefallen würde.

Am Ende des ökumenischen Dorfgespräches überreichte Dr. Gerhard Rohs unter dem langanhaltenden Beifall beigeisterter Zuhörer dem prominenten Gast als Dankeschön ein Weinpräsent.

Ergänzung :
Professor Dr. Norbert Lammert ist seit 2005 Präsident des Deutschen Bundestages
1948 wurde er in Bochum als ältestes von sieben Kindern des Bäckermeisters Ferdinand Lammert und seiner Frau Hildegard geboren. Er blieb Bochum verbunden, ging dort zu Schule, hat an der Ruhr-Universität den größten Teil seines Studiums hinter sich gebracht, in Bochum geheiratet, eine Familie gegründet und eine Berufstätigkeit begonnen. Hier hat er auch in der Kommunalpolitik seine politische Laufbahn begonnen. Bundestagspräsident Lammert hat vier Kinder.

Autor:

Hans-Georg Höffken aus Hattingen

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