Mal eben kurz die Welt retten...

Johanna Finkeldey mit dem Flyer, dem sie das Gesicht gab. Sie ist das Mädchen links mit der großen Brille. Foto: Pielorz
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  • Johanna Finkeldey mit dem Flyer, dem sie das Gesicht gab. Sie ist das Mädchen links mit der großen Brille. Foto: Pielorz
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Im Songtext von Tim Bendzko heißt es: Muss nur noch kurz die Welt retten – na ja, einfach ist das nicht, aber es geht genau DARUM, beim Forschen für den Klimaschutz in der WWF-Schülerakademie 2 Grad-Campus. Klimawandel bremsen, globale Erwärmung begrenzen, Treibhausgase reduzieren – wenn man nicht gerade amerikanischer Präsident ist, dann treibt einen das Thema echt um. Je jünger, umso mehr, denn schließlich will man noch ein paar Jahrzehnte auf diesem Planeten zu Gast sein.

Eine, die aktiv mitmacht, ist die Hattingerin Johanna Finkeldey (15), die gerade die EF am Gymnasium Holthausen besucht. Sie war in diesem Jahr nicht nur aktiv beim Campus-Projekt dabei, sondern ihr Gesicht ziert auch die neue Info-Broschüre. „Typisch Mädchen“ ist Johanna nicht. Pink und Glitzer interessieren sie nicht, dafür aber die Fischer-Technik. Papa und Opa lassen grüßen, denn mit diesen beiden wurde immer schon experimentiert und gebaut. „Ich finde es total spannend, wenn man bei einem Experiment nicht weiß, was geschehen wird“, sagt sie. Nur Bauklötze zusammenstecken, nein, das sei nie ihr Ding gewesen. Physik, Chemie und Biologie – dafür kann sich die Schülerin erwärmen und recherchiert dazu auch gerne im Netz und in Bibliotheken.
Zum Campus-Projekt des WWF (World Wilde Fund For Nature) kam sie durch ihre Physik-Lehrerin Sabine Schmidtseifer-Sürig. „Unsere Schule wurde angeschrieben und auf das Projekt aufmerksam gemacht. Es ist ein Ferienprojekt und findet in drei Blöcken statt, zwei davon laufen in Berlin. Man muss sich schon einbringen und gerade in den Ferien ist das für viele Jugendliche nicht einfach. Nur Johanna war dazu bereit“, erzählt die Lehrerin. Und für die 15jährige war es genau das Richtige. „Ich musste mich auf das Campus-Projekt bewerben, denn es gibt nur zwanzig Plätze. Mein Schwerpunkt lag bei der Mobilität. Es gab auch Themen wie Ernährung, Wohnen und Energie. Ich habe mich gezielt mit Elektroautos beschäftigt. Man hat sich zusammen mit Wissenschaftlern getroffen und geforscht. Das war spannend“, berichtet Johanna.

Hattingerin ist das Gesicht für den neuen WWF-Flyer

Selbstständiges Arbeiten an selbst gesetzten Zielen, Gedankenaustausch mit anderen, den Bezug zur Natur stärken und verstehen, dass die heutige Erreichbarkeit und Verfügbarkeit von Produkten zu Lasten der Umwelt geht und die Zukunft sich ändern muss – nichts weniger als das wollen die Teilnehmer im Projekt leisten. Johanna könnte übrigens auch als Mentor noch einmal dabei sein. Und natürlich ihr Interesse zum Beruf machen. „Das kann ich mir auch gut vorstellen. Was genau, weiß ich aber noch nicht“. Als die Fotos während des Projektes entstanden, wusste sie auch nicht, dass ihr Gesicht bald vom Flyer strahlen würde. „Aber es ist cool und meine Familie findet es toll“, strahlt sie.
Auch bei Schulprojekten in Physik, zum Beispiel dem Bau eines Hybrid-Kraftwerkes, war sie dabei. Sehr zur Freude ihrer Lehrerin, die freudig verkündet, dass das Gymnasium Holthausen jetzt MINT-EC-Schule geworden ist. „An unserer Schule spielen die MINT-Fächer eine große Rolle. Schülerinnen und Schüler können hier Interesse an diesen Themen entwickeln und ihr Talent entfalten. Schulen, die Mitglied bei MINT-EC sind, unterstützen sie mit ihren Förderangeboten dabei in besonderer Weise. Die Aufnahme in das Netzwerk ist eine Anerkennung für das Geleistete und ein Ansporn, die https://www.mint-ec.de/Konzepte weiterzuentwickeln und das MINT-Profil zu schärfen“, sagt sie.
Bei Johanna hat das auf jeden Fall funktioniert. High Heels und lange Fingernägel sind einfach zum Retten der Welt total unpraktisch…

Johanna Finkeldey mit dem Flyer, dem sie das Gesicht gab. Sie ist das Mädchen links mit der großen Brille. Foto: Pielorz
Physik-Lehrerin Sabine Schmidtseifer-Sürig freut sich über Johannas Engagement in den Naturwissenschaften. Foto: Pielorz
Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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