Integration im Alltag - Mit einem Handicap durch‘s Leben gehen

Neben den organisatorischen Büroarbeiten gehört auch die Beratung von Neukunden in den Tätigkeitsbereich von Tobias Tripp, die er bei der Fahrschule Lagarde in Kleve ausübt.
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  • hochgeladen von Tim Tripp

Es sind viele alltägliche Dinge, die normalerweise ganz normal erscheinen, wie zum Beispiel das Überwinden einer Eingangsstufen vor einem Geschäft. Für Menschen mit Handicap bringt dies manchmal enorme Herausforderungen mit sich.

Formulare drucken, Anwesenheit kontrollieren oder auch den Kunden beraten, das alles ist für den 29-jährigen Tobias Tripp Alltag. Seit mehreren Jahren arbeitet er bereits am Empfang des Seniorenhauses Burg Ranzow in Materborn.
Mit einem Handicap im Alltag umzugehen, scheint für außenstehende Personen schwierig. „Für mich ist es meist einfach. Klar gibt es Hindernisse, die schwer zu überwinden sind, aber meistens wird einem geholfen oder es gibt einen anderen Weg,“ so Tripp.

Ebenso alltäglich ist für viele Menschen mit Behinderung die Führerscheinausbildung und das anschließende Auto fahren. „Die Ausbildung ist inhaltlich gleich. Bei der Praxis sind Rollstuhlfahrer jedoch auf ein umgebautes Auto angewiesen, da sie die Pedale nicht mit den Füßen steuern können,“ so Michael Lagarde, von der Fahrschule Lagarde. Durch den Wunsch von Tobias Tripp, auch einmal einen Autoführerschein zu besitzen und mobil im Alltag unterwegs zu sein, haben sich die Beiden kennengelernt. Als vor einiger Zeit in der Fahrschule eine Bürokraft von Nöten war, fragte Michael Lagarde zuerst seinen Fahrschüler, da der bereits durch seinen Job im Seniorenheim die perfekten Vorraussetzungen mit brachte. Schnell war man sich einig. „Für mich ist es wichtig, gerade im Bereich der Handicapausbildung möglichst viel Kontakt mit Menschen mit Behinderung zu haben um eventuelle Probleme, aber auch Sorgen, die aus dem normalen Fahrschulalltag nicht bekannt sind, zu lösen,“ so Lagarde.
Für Tobias Tripp war das Angebot ein echter Glücksfall, da gerade für Menschen mit Behinderung, der erste Arbeitsmarkt weit entfernt ist. „Ich bin glücklich und rundum zufrieden mit dem Job. Jede Minute die ich mehr arbeiten kann und darf, lassen mich am alltäglichen Leben vieler Menschen teilhaben“, so Tripp. Neben dem Job ist Tobias Tripp auch wichtig, sich mit anderen Menschen mit Behinderung auszutauschen und ihnen ein selbstständiges Leben zu ermöglichen. Seit vielen Jahren betreibt er deshalb als Sportler und Übungsleiter bei der Behinderten Sport Gemeinschaft Kleve e.V. Behindertensport. In seiner Sportgruppe macht er Menschen mit Handicap fit für das alltägliche Leben mit all seinen Hürden.

Autor:

Tim Tripp aus Kleve

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