Mehr Tote auf Kreis Klever Straßen - aber positive Gesamtbilanz

Die Kreisunfallstatistik wurde am Mittwoch, 25. Februar, vorgestellt.
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  • Die Kreisunfallstatistik wurde am Mittwoch, 25. Februar, vorgestellt.
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Die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten im Kreis Kleve ist im vergangenen Jahr im Vergleich zum Jahr 2013 um fünf Prozent gesunken. Kreispolizei und Landrat Wolfgang Spreen stellten am Mittwoch, 25. Februar, die Unfallstastik für den Kreis Kleve vor.

• Die Gesamtunfallzahl stieg von 6910 im Jahr 2013 auf 7047 im Jahr 2014

• Die Zahl der Verkehrstoten stieg von 14 auf 19

• Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten sank von 236 im Jahr
2013 auf 224 im Jahr 2014

• 2014 verunglückten weniger Kinder im Straßenverkehr: 132 Kinder waren
2013 betroffen, 2014 kamen 107 Kinder zu Schaden

• Die Verunglücktenhäufigkeitszahl (die Anzahl der an Unfällen Beteiligten
berechnet auf 100 000 Einwohner) im Bereich der Senioren stieg von 317 im
Jahr 2013 auf 357 im Jahr 2014

• Bezogen auf 100 000 Einwohner verunglückten im Jahr 2014 weniger junge
Fahrer als noch 2013: Die Zahl ging von 951 auf 926 zurück

Marco Bartjes, Direktionsleiter Verkehr bei der Kreispolizeibehörde: "Die leichte Steigerung der Gesamtunfallzahlen lässt sich vor allem auf die Steigerung bei den leichten Unfällen mit Blechschäden zurückführen." Im Gegensatz zum Landestrend (plus 5,41 Prozent) sei bei Unfällen mit Personenschäden ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Die Zahl der Verkehrstoten lag bei 19, 2013 waren es noch 14. Trotz der Zunahme bestätige sich die aus Langzeitbetrachtung zu erkennende Entwicklung, dass die Zahl der Vekehrstoten nachhaltig habe verringert werden können. 1977 waren noch 110 Verkehrstote zu beklagen."Natürlich sind wir nicht zufrieden, jeder Tote ist ein Toter zuviel", so Landrat Wolfgang Spreen. Er hatte zuvor den verantwortungsvollen Verkehrsteilnehmern für ihr Verhalten und den Polizeibeamten für ihren Einsatz gedankt. Bei näherer Betrachtung gab es keine Örtlichkeit, an der es zu zwei tödlichen Unfällen gekommen sei. "Wir haben hier ein Flächenproblem. Außerhalb geschlossener Ortschaften wird oft mit nicht angepasster Geschwindigkeit gefahren." Das könne kaum geahndet werden. Mit präventiven Maßnahmen will die Polizei auch im laufenden Jahr Unfällen vorbeugen. Ein Instrument sei der Blitzmarathon, führte Marco Bartjes aus. Spätestens eine Woche nach einem schweren Unfall inspiziert die Verkehrsunfallkommission den Unfallort. "Wir müssen uns den Verkehrsraum ansehen - beispielsweise drauf achten, ob ein Pflanzenschnitt nötig ist", so Bartjes.

Radfahrer sind lauf Statistik überproportional in der Summe der Verunglückten vertreten. Im vergangenen Jahr wurden 364 Radfahrer verletzt, jedoch seien die Unfallfolgen weniger gravierend gewesen als im Jahr zuvor. 2014 wurden zwei Radfahrer im Verkehr getötet, 2013 waren es drei.

107 Kinder (bis 14 Jahre) verunglückten kreisweit, ein Kind starb, 12 wurden schwer- und 94 leicht verletzt. 79 Kinder waren als Radfahrer oder Fußgänger aktive Verkehrsteilnehmer. In die Statistik fließen auch Kinder ein, die als Beifahrer einen Unfall erleben mussten. 22 Kinder wurden auf dem Schulweg verletzt. 2014 kam ein Jugendlicher durch einen Verkehrsunfall ums Leben.

Sanktioniert werden Fahrer, die mit Handy am Ohr oder in der Hand erwischt werden. "Eine Freisprecheinrichtung kostet 30 Euro - wenn ich hinter mir jemanden mit Smartphone sehe, werde ich wütend - und stelle mir vor, mein Sohn geht gerade über die Straße. So ein Verhalten muss sanktioniert werden", so Bartjes. Schon bei einem Anfangsverdacht werde im Falle eines Unfalls das Smartphone sichergestellt.

Eine junge Erwachsene wurde im vergangenen Jahr getötet - junge Erwachsene sind die Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren. Die Gruppe der Jungen Erwachsenen bleibt weiterhin Risikogruppe. Auch wenn die Verunglückten-häufigkeitszahl erneut gesunken sei, liege sie weiterhin deutlich höher als bei allen anderen Altersgruppen.

Bei den Senioren ist eine leichte Zunahme der Unfallzahl zu verzeichnen: Im Jahr 2014 wurden drei Senioren bei Unfällen getötet, 2013 waren es vier. Senioren seien bei Verkehrsunfällen allerdings nicht überrepräsentiert: Auch wenn die Verunglücktenhäufigkeitszahl von 317 auf 358 gestiegen sei, liege diese Zahl noch immer deutlich unter der Verunglücktenhäufigkeitszahl der Gesamtbevölkerung.

Informations- und Präventionsveranstaltungen werden auch im laufenden Jahr angeboten. Zum einen werden Kinder in der Grundschule in speziellen Radfahrkursen geschult, aber auch Senioren und Junge Erwachsene werden geschult. Das Risiko, bei Unfallflucht erwischt zu werden, ist im Kreis Kleve recht groß. "Die Aufklärungsquote liegt bei 78,26 Prozent.

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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