Wie sieht das Arbeitsleben in den WFB Werkstätten aus?

Die Virneburgschüler werden von Gruppenleiter Michael Roos (Mitte) und Sonderschullehrer Rainer Trechow angeleitet.
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Schüler der Berufspraxisstufe (BPS) der Virneburgschule probierten es aus.

Langenfeld. „Es ist ein bisschen anstrengend“, meint Hendrik (18). Für zwei Wochen sitzt er mittendrin zwischen den WFB-Mitarbeitern des Berufsbildungsbereiches der WFB Lise-Meitner-Straße und arbeitet mit. Er macht Erfahrungen, was ihn nach der Schulentlassung im Sommer erwartet. „Am liebsten möchte ich hier bleiben“, erklärt ein anderer Schüler, dem die Arbeit offensichtlich gut gefällt.

Die Schülerinnen und Schüler der „Förderschule für geistige Entwicklung“, wie der vollstän-dige Name lautet, sind in den letzten beiden Jahren in der Berufspraxisstufe (BPS), wo sie auf das Arbeitsleben vorbereitet werden. „Die meisten unserer Schüler kommen nach der Entlassung in den Berufsbildungsbereich der WFB Langenfeld, nur in Ausnahmen gelingt es uns, sie auf den 1. Arbeitsmarkt zu vermitteln, wobei u.a. der Integrationsfachdienst behilflich ist“, sagt Sonderschullehrer Rainer Trechow, der an zwei Tagen in der Woche die Praktikanten begleitet hat. Dazu bedürfe es ausreichender kognitiver Fähigkeiten (gute Leistungen in den Kulturtechniken !), lebenspraktischer Fitness sowie besonders ausgeprägter Eigeninitiative.

Trechow kennt sich nach mehr als 27 Jahren als Sonderpädagoge im Schulbetrieb für junge Menschen mit geistiger Behinderung aus, er koordiniert seit längerem die Belange zwischen Schule, Werkstatt und Agentur für Arbeit. „Es ist schön, manchmal aber auch ein bisschen anstrengend, (…) hier so viele Freundinnen und Freunde aus vorangegangenen Jahrgängen zu treffen.“
Die Vorbereitung auf die Werkstattarbeit ist in der Berufspraxisstufe der Schule sehr umfassend. „Wir unterrichten mit dem Schwerpunkt Arbeitslehre: Hauswirtschaft/Kochen, Holzwerken, Fahrradreparatur, Wäschepflege und Gartenarbeit (…).

Dienstleistungen lernen die Schüler durch das Schüler-Café, den Getränkeservice, die Schülerbücherei und Handreichungen für das Büro.“
Auch die Bereiche Partnerschaft /Sozialbeziehungen und Mobilitätstraining stehen auf dem Stundenplan. Es gebe außerdem Wahlkurse wie Sport und Schwimmen, PC-Arbeit, Theater oder z.B. auch tiergestützte Therapie. Wichtige Fächer seien Arbeits- und Berufskunde und Gesellschaftslehre.

Die Schulpflicht betrage 12 Jahre, einschließlich eines Berufsschuljahres. Wer 18 Jahre alt ist, könne die Schule verlassen. Auf Antrag der Eltern/Betreuer könne die Schulzeit auch verlängert werden, aber „wir prüfen dann, ob es Sinn macht und weitere Lernfortschritte zu erzielen sind.“ Am 12. Juli ist die nächste Entlassfeier in der Virneburgschule. Nach den Ferien werden sich die jetzigen Praktikanten nach einem Eingangsverfahren im Berufsbildungsbereich wiederfinden, wobei drei Schüler wegen eines Wohnortwechsels dann in die WfB nach Ratingen gehen werden.

Autor:

Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland)

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