Wasserfreizeit Gahmen: Steigende Kosten und Projektrisiken GFL regt Kurskorrektur an

So könnte eine nach Ansicht der GFL eine Freibadbeckennutzung auch in den kalten Monaten aussehen. Der beispielhafte Blick in die Traglufthalle des Freibadbeckens des Freibades Wiesental.
  • So könnte eine nach Ansicht der GFL eine Freibadbeckennutzung auch in den kalten Monaten aussehen. Der beispielhafte Blick in die Traglufthalle des Freibadbeckens des Freibades Wiesental.
  • hochgeladen von Gerd Kestermann

Die Ratsfraktion der GFL kann nach intensiven Beratungen, das Projekt Wasserfreizeit Gahmen in der jetzt vorliegenden Konzeption leider nicht weiter unterstützen und plädiert für eine Kurskorrektur. „Die Unwägbarkeiten und finanziellen Risiken sind nach ihrer Ansicht viel zu hoch. Ebenso erscheint die öffentliche Akzeptanz einer solchen Anlage – unabhängig vom Neubau eines Freibades des SVL 08 – fraglich. Das Projekt könnte sich als ein Fass ohne Boden erweisen. Die jahrelangen Verhandlungen haben gezeigt, dass die voraussichtlichen Kosten immer weiter gestiegen sind und am Ende mehr Fragen und Risiken im Raum stehen“, so der stv. Fraktionsvorsitzende und sportpolitischer Sprecher Dr. Ulrich Böhmer.

Neben den o.g. Gründen stehen drei weitere Aspekte bei der Entscheidung im Mittelpunkt:

1. In Lünen gibt es kein bedeutendes Kapazitätsproblem bei den Freibädern in den wenigen sonnigen Wochen des Jahres sondern ein Problem bei den ganzjährig verfügbaren Schwimmmöglichkeiten im Hallenbad. Es sei hier nur an den Abriss der zwei Kleinschwimmhallen in Brambauer und Horstmar und der Hallenbäder in Altlünen und Lünen-Mitte erinnert. Das Lippebad allein ist nachweislich kein vollwertiger Ersatz.

2. Die nicht mehr vertretbaren Kostensteigerungen und Projektrisiken der Wasserfreizeit Gahmen sollten uns dazu bewegen, endlich Abstand von dieser Insellösung am Kanal für wenige sonnige Wochen im Jahr zu nehmen. Stattdessen sollten die Schwimmkapazitäten über das ganze Jahr erhöht werden – und zwar durch eine Umbauung eines der vorhandenen Freibad-Becken (Kombi-Bad-Lösung) oder eine andere intelligente Lösung. Bei einem Verzicht auf das Projekt Wasserfreizeit Gahmen sollen die bisher angedachten städtischen Eigenanteilsbeträge in voller Höhe der Erweiterung der ganzjährigen Schwimmkapazitäten in Lünen zugutekommen.

3. Der Ortsteil Gahmen hat mit der mangelhaften Nahversorgung der dort leben Menschen ein weitaus schwerwiegenderes Problem, das zeitnah gelöst werden muss. Bürgeranträge sind hierzu bereits auf den Weg gebracht, die die GFL-Fraktion aktiv unterstützen wird.

Schon mehrfach hat die GFL-Fraktion seit 2008 angeregt, eines der vorhandenen Freibad-Becken zu umbauen (Kombi-Bad-Lösung) oder eine andere intelligente Lösung zu finden, damit der Schwimmbetrieb in diesen Bädern wetterbedingt nicht auf wenige sonnige Wochen im Jahr beschränkt bleibt.

Diese Überlegungen sollte die Bädergesellschaft nach Meinung der GFL vorantreiben. Alle Schwimmvereine Lünens und insbesondere auch der Schwimmverein SV Lünen 08 sind eingeladen, sich mit ihren Erfahrungen in die Planungen einzubringen. Die GFL-Ratsfraktion wird sich dafür einsetzen, dass die im Haushaltsplan frei werdenden städtischen jährlichen Aufwandspositionen für die Wasserfreizeit Gahmen im Haushaltsplan ab 2018 für eine Kombi-Bad-Lösung fest eingeplant werden. Entsprechende Anträge wird die GFL in die Ausschüsse und den Rat einbringen. Gemeinsam mit den Vereinen und den anderen Fraktionen sollten wir umdenken und eine optimierte Ganzjahreslösung für die Schwimmsporttreibenden und –interessierten anstreben.

Bild: Blick in die Traglufthalle des Freibades Wiesental in Bochum. Die GFL besichtigte mit ihren sportpolitischen Sprechern Dr. Ulrich Böhmer und Andreas Mildner sowie den Vorstandsmitgliedern Prof. Dr. Johannes Hofnagel und Otto Korte im April 2014 diese Traglufthalle des Wiesentalbades in Bochum, das im Jahre 2012 vom Schwimmverein Blau Weiss Bochum für Gesamtbaukosten von rund 600.000 Euro errichtet wurde. Die jährlichen Energie- und Stromkosten belaufen sich auf jährlich ca. 100.000 €. Die Auf- und Abbauzeit der Traglufthalle im Frühjahr und Herbst dauert jeweils ca. 2 Wochen. Die Länge des überdachten Freibadbeckens beträgt 50m und die Breite 25m. Die Anlage umfasst eine dreifache Wärmedämmung nach neustem Stand und in der Lüftungssystematik ist zudem eine Wärmerückgewinnungsanlage integriert. Ein Konzeptpapier zu dieser Traglufthalle liegt der GFL vor. Dies wäre eine denkbare Lösung für die ganzjährige Nutzung eines Freibadbeckens in Lünen. Alternativ ist eine Umbauung des Freibadbeckens denkbar und zu prüfen

Autor:

Gerd Kestermann aus Lünen

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