Entwaffnend: Fritz Eckenga

Vor ihm ist keiner sicher: Fritz Eckenga. Foto: Philipp Wente | Foto: Foto: Philipp Wente
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Wenn der Mann von nebenan, Fritz Eckenga, einem über den Weg läuft, dann ist unnormal normal. Und wer sich am Samstag, 6. November (20 Uhr), im Theater Marl verläuft, kommt an einem Zusammentreffen mit dem Mann der entwaffnenden Beschreibung unseres Lebens nicht vorbei.
Ein Vorgeschmack, gefällig: Der unvermeidliche Mitmensch nebenan nennt sich „Nachbar“. Er besitzt keine guten Manieren, dafür aber schweres Gerät: Seine Spezialität ist der offene Durchbruch. Wenn er Nähe sucht, benutzt er nicht die Türklingel, sondern die Trennflex-Maschine.
Bei seinen aufdringlichen Versuchen, sich in fremde Leben einzumischen, hat er sich das eigene schon öfter genommen. Das ist aber kein Problem für den Nachbarn, er ist untot und schafft es jedes Mal, wieder aufzuerstehen.
Eckenga widmet sich in seinem Programm der Spezie „Nachbar“. Dass der Nachbar so früh auf den Beinen ist, ist ein guter Grund, ebenfalls zeitig aus dem Haus zu gehen. Doch Achtung: auch die vorsichtige Expedition in den Nahbereich birgt die Gefahr, sofort wieder außer sich zu geraten. Der Gang vor die Tür schützt nämlich nicht vor dem vermeintlichen Gedankengang der anderen. Zum Glück aber ist hier wie dort Fritz Eckenga zur Stelle und hilft über die schlimmsten Belästigungen hinweg.
Er scheut sich nicht, auch dort zu recherchieren, wo die Glühbirnen verboten, aber die Westerwelles Außenminister werden, wo Menschenmassen Yoghurt zu Quark treten oder in die poröse Röhre einer Stadtunterführung gucken: Der City-Tunnel Unna/Westfalen ist ihm einen Antrag zur Aufnahme in die Unesco-Liste des Welterbes wert.
Statt immer nur zu klagen und zu kritteln, denkt Eckenga sich lieber ein paar begrüßenswerte Seuchen wie die Schweigegrippe aus. Wenn es erforderlich ist, bewegt sich Eckenga in Gegenden, die kein menschliches Wesen je vor ihm betreten hat. Aber nur, um mit Reinhold Messner dessen Geburtstag zu feiern. In Riemchensandalen, aber ohne Sauerstoffgerät.
Weiteres Personal in Eckengas Programm: Würgen Rüttgers, ein gewisser Hartmut M., zweifelhafte Sportsfreunde wie Oliver Kahn und Christiano Ronaldo, aber auch einfach nur Jürgen, der Urlaubsangler von Santorin, und sein bester Fang Bettina (mithilfe von Retsina).

Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

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