Mehr Wanderfalken fliegen in Westfalen

Als ursprünglicher Felsbewohner hat der Turmfalke in unseren Dörfern und Städten Kirchtürme, Masten, hohe Häuser und Scheunen für sich entdeckt – vorausgesetzt eine zugängliche Öffnung oder Nische bietet ihm Platz zum Brüten.
Foto: Rosl Rößner | Foto: NABU
  • Als ursprünglicher Felsbewohner hat der Turmfalke in unseren Dörfern und Städten Kirchtürme, Masten, hohe Häuser und Scheunen für sich entdeckt – vorausgesetzt eine zugängliche Öffnung oder Nische bietet ihm Platz zum Brüten.
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Die Wanderfalkenpopulation ist in Westfalen im vergangenen Jahr weiter erfolgreich gewachsen.

So sind in der Region 184 Jungtiere geschlüpft. Der Regierungsbezirk Arnsberg ist laut Naturschutzbund NABU in Westfalen die tragende Säule der Wanderfalkenpopulation. Hier gebe es 49 Brutpaare, die im vergangenen Jahr 97 Jungtiere zum Fliegen gebracht hätten. 2011 gab es in der Region nur 66 Nachwuchsfalken.

Auch NRW-weit ist die Zahl der Wanderfalken gestiegen. Der Paarbestand habe sich erfreulicherweise um 22 Paare auf 179 erhöht, informiert der NABU. Diese haben 333 Jungvögel der weltweit am weitesten verbreiteten Vogelart hervorgebracht - ein Rekordwert für NRW.

Durch die Beringung zahlreicher Tiere konnte der Naturschutzbund das Verhalten der Greifvögel zudem weiter erforschen. So konnte geklärt werden, dass es sich bei dem sogenannten "Dritten am Horst" - bei einem dritten Falken, der sich zum brütenden Falkenpaar gesellt - um Jungtiere aus dem Vorjahr handelt, die sich an der Aufzucht beteiligen. Außerdem konnte belegt werden, dass männliche Wanderfalken gleichzeitig mit mehreren Weibchen gemeinsam Nachwuchs bekommen.

Wanderfalken bauen wie alle Falken keine Nester. Felsbrüter nutzen vorhandene kleine Höhlen oder Felsbänder sowie verlassene Nester von anderen in Felswänden brütenden größeren Vögeln, z. B. Kolkraben. Baumbrüter nutzen verlassene Nester von anderen Greifvögeln, Reihern oder Kolkraben. Die Eiablage erfolgt meist Mitte März bis Mitte April, ausnahmsweise bereits ab Ende Februar oder, vor allem bei Nachgelegen, bis Mitte Mai. Die Gelegegröße beträgt meist 3–4 (1–5) Eier. Die Eier sind recht rundlich, messen im Mittel etwa 51x41 mm und wiegen 39–48 g. Sie sind auf gelblichem Grund sehr dicht rot- oder gelbbraun gefleckt und wirken daher aus größerer Entfernung oft einfarbig braun. Die Brutdauer beträgt 34–38 Tage. Die Jungvögel fliegen mit etwa 42 Tagen (Männchen) bzw. 46 Tagen (Weibchen) aus. Die Jungvögel bleiben meist etwa 4 bis 6 Wochen im Revier der Eltern und wandern dann ab. Wanderfalken erreichen ein Maximalalter von über 15 Jahren, das nachgewiesene Höchstalter sind fast 18 Jahre.

(Leider nur ein Bild des Turmfalken)

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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