Der Heimatverein Marl hat über 100 000 Mitglieder

Drei Bienenvölker tummeln sich im Obstbaummuseum am Weierbach - der Vereinsvorsitzende Hubert Schulte-Kemper (links) und Mauerspecht Horst Zachau haben keine Berührungsängste
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  • Drei Bienenvölker tummeln sich im Obstbaummuseum am Weierbach - der Vereinsvorsitzende Hubert Schulte-Kemper (links) und Mauerspecht Horst Zachau haben keine Berührungsängste
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Das macht dem Marler Heimatverein so schnell keiner nach: Im Frühjahr konnte der Verein an einem einzigen Tag 40 000 neue Mitglieder aufnehmen! Über mehrere Wochen hinweg kamen pro Tag rund 3 000 sehr aktive Mitglieder dazu. In der Hochsaison konnte der Schatzmeister gut 130 000 Vereinsmitglieder zählen.

Einen Zentner Honig gesammelt
Das hört sich nach einer gewaltigen Übertreibung an – ist es aber nicht. Oder nicht so ganz. Der Heimatfreund und Imker Wolfgang Fuchs hat mit den Mauerspechten drei Bienenvölker in die Anlage am Weierbach aufgestellt, die sofort begannen, ihren Vereinsbeitrag in Form von Honig zu bezahlen. Insgesamt 53 Kilogramm der Leckerei haben die summenden Neumitglieder zusammen getragen. In Gläser abgefüllt, wurde der Honig zum ersten Mal nach der Kräuterweihe am 15. August zum Kauf angeboten. „Die Leckerei ging weg wie geschnitten Brot“, freut sich der Vorsitzende des Heimatvereins, Hubert Schulte-Kemper. „Im nächsten Jahr werden weitere Bienenvölker hier im Obstbaummuseum ihre Arbeit aufnehmen. Die Honigproduktion war eine wunderbare Idee und hat sofort viele Freunde gefunden.“

Die Bäume tragen gut
Gemeinsam mit dem Mauerspecht Horst Zachau machte der Vorsitzende einen Gang durch die Obstbaumanlage am Weierbach und war rundum zufrieden. „Es wurden 102 Obstbäume angepflanzt, die fast alle Früchte tragen“, sagte der Vorsitzende und ließ sich eine Bühler Frühzwetschke schmecken, die ihm Horst Zachau anreichte. Es habe sich gelohnt, größere und stärkere Bäume zu kaufen. Da so gut wie alle Bäume Paten haben, gehören die Früchte selbstverständlich ihnen. „Wenn die Paten das Obst aber nicht ernten, werden wir uns überlegen, wie wir die Früchte verwerten“, sagt Hubert Schulte-Kemper – und hat schon konkrete Vorstellungen: „Entweder bieten wir sie am 3. Oktober zum VolksParkFest an – oder wir verflüssigen das Obst: Zu Saft oder Obstbrand.“

Die Paten werden geschult
Das Gelände am Weierbach wird von den Mauerspechten und von den Mitarbeitern des Zentralen Betriebshofs der Stadt Marl gepflegt. „Den Baumschnitt und die Reparaturen übernehmen die Mauerspechte“, sagt Horst Zachau. „Da viele Paten nachfragen, wie sie helfen können, möchten wir ihnen gern vom Fachmann zeigen lassen, wie sie ihre Bäume pflegen.“ Die Flächen rund um die Bäume frei schneiden, wässern und das Obst ernten ist allen Paten schon jetzt frei gestellt. „Wir haben daher vor, die Paten einzuladen und ihnen den Baumschnitt und andere Pflegemaßnahmen beibringen“, planen die Mauerspechte.

Barbarazweige schneiden
„Gemeinsam mit den Erzschachfreunden und dem Knappenverein haben wir vor, Barbarazweige zu schneiden und damit einen schönen Brauch der Bergleute wieder zu beleben“, schwärmt Hubert Schulte-Kemper. Am 4. Dezember ist der Gedenktag der Heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute. An diesem Tag werden Zweige von verschiedenen Bäumen geschnitten und in der Wohnung in Vasen aufgestellt, damit sie zu Weihnachten blühen. Auf ihrem Weg ins Gefängnis war Barbara mit ihrem Gewand an einem Zweig hängen geblieben. Sie nahm den Zweig mit ins Gefängnis, und stellte ihn in eine Vase. Am Tag ihrer Verurteilung zum Tode blühte der Zweig auf.

Auch ohne Bienen ein starker Verein
„Nach dem schönen Ergebnis mit unseren fleißigen Bienen möchten wir im nächsten Jahr weitere Bienenkörbe aufstellen“, planen die Mauerspechte. Den Honig für die diesjährige Ernte sammelten die Bienen bei der Obstbaumblüte und in den Linden und Hausgärten rund um das Obstbaummuseum. „Den Bienen lasse ich die Trikotfarbe durchgehen“, grinst das Schalke-Mitglied Hubert Schulte-Kemper und fügt hinzu: „Wenn wir dann fünf Völker beherbergen, dürfte sich die Zahl der Mitglieder auf über 200 000 erhöhen.“ Aber auch wenn der Vorsitzende nur die zweibeinigen Vereinsmitglieder zählt, besteht Grund zur Freude: „Mit über 800 Mitgliedern ist der Marler Heimatverein der zweitgrößte in Westfalen, Tendenz: steigend.“

Kontakt der Paten zu den Mauerspechten: Horst Zachau, Telefon 01 72 - 1 78 97 71, E-Post h-zachau@versanet.de

Autor:

Peter Hofmann aus Marl

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