Uralt-Bäume im Naturschutzgebiet Telgenbusch gerodet

Foto: Christian Thieme
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Den Erholung suchenden Menschen die das große Waldstück zwischen Herten und Marl zur Zeit begehen, bietet sich ein Bild des Grauens.
Entlang der alten Stübbenfeldstraße liegen zahlreiche Stämme welche einst auf der historischen Wallhecke standen, einem Schlachtfeld gleicht der umliegende unter Naturschutz stehende Wald.

Anzunehmen ist, dass die als "Methusalem Bäume" bezeichneten Buchen das gleiche Alter aufweisen wie der historische Feldrain auf dem sie standen, nämlich 250 Jahre berechnet nach dem Durchmesser der Stümpfe von bis zu zwei Metern.
Die Schäden durch die Zerstörung der alten Biotop- Bäume zeigen sich vor allem in der Minderung von Artenvielfalt und Biodiversität im Ökosystem Wald.

Seit dem Anstieg der Holzpreise sehen Naturschützer eine Zunahme der Fällungen alter Bäume, vor allem in Wäldern die sich im kommunalen Eigentum befinden.

Dass die Städte keinen nennenswerten Gewinn hierbei erwirtschaften ist ein "offenes Geheimnis", gesetzlich sind sie mit der Ausweisung ihrer Waldwirtschaftspläne dem Land meldepflichtig.

Gegen diese Amtliche Praxis, die als eine Hauptursache von unkontrollierten Kahlschlag gilt, regt sich Widerstand seitens von Naturschutz Verbänden und Waldschutz Initiativen.

Gefordet wird eine radikale Änderung bei der anstehenden Novellierung des aktuellen Landeswaldgesetz NRW.

Bisher sind Auftraggeber und Verursacher der Abholzung im Naturschutzgebiet Telgenbusch unbekannt, der Regionalverband Ruhr (RVR) erklärt sich als nicht zuständig und verweist auf den Landesbetrieb Wald und Holz.

In einer Anfrage nach Informations- Freiheits- Gesetz (IFG NRW) fordert Christian Thieme von der Baumschutzgruppe Vest Auskunft vom Präsidium der Landesanstalt für Umwelt- Natur und Verbraucherschutz LANUV in Düsseldorf.

Telgenbusch

Das Naturschutzgebiet Telgenbusch liegt auf dem Gebiet der Stadt Herten im Kreis Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen.
Das etwa 49,8 ha große Gebiet, das aus zwei Teilflächen besteht, wurde im Jahr 2012 unter der Schlüsselnummer RE-057 unter Naturschutz gestellt. Es erstreckt sich nordöstlich von Bertlich. Westlich des Gebietes verläuft die Landesstraße L 630 und östlich die L 638. Westlich erstreckt sich das 6,5 ha große Naturschutzgebiet Bertlich, nordöstlich das 60,5 ha große Naturschutzgebiet Loemühlenbachtal und südlich das 42 ha große Naturschutzgebiet Hasseler Mühlenbach und Lamerottbach.

LINFOS-Kennung: RE-057
Gebietsname: NSG Telgenbusch

Digitalisierte Fläche: 49.7824 ha offizielle Fläche: 49.7900 ha Digitalisierungsmaßstab: Maßstab 1:5.000

Schutzziel:
Die Festsetzung erfolgt gem. § 23 (1) 1) und 3) BNatSchG zu 1)

- zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften
bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten.
Als Lebensstätten, Biotope oder Lebensgemeinschaften gelten hier insbesondere:

- die Laubwaldbestände, die in ihrer Artenzusammensetzung weitgehend
den Verhältnissen der potentiellen natürlichen Vegetation entsprechen,
- Nahrungs- und Bruthabitat für zahlreiche u.a. alt- und totholzgebundene Vogelarten,
wegen ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit einer Fläche oder eines Landschaftsbestandteils
- Ausgeprägter Laubwald in unterschiedlichen Wuchsphasen, der in Teilen für die Naherholung erschlossen ist.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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