BAMH ruft Bürger zur Feinstaub-Messung auf

Auf dem Gelände der Tankstelle Kraft an der Aktienstraße wird die BAMH einen Feinstaub-Sensor installieren. | Foto: PR-Fotografie Köhring
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Von RuhrText

Wie gut oder schlecht ist die Luft in Mülheim wirklich? In Zeiten drohender Diesel-Fahrverbote und Feinstaub-Diskussionen möchte der BAMH (Bürgerlicher Aufbruch Mülheim an der Ruhr) für Transparenz sorgen. Das neueste Projekt der BAMH-Fraktion im Rat der Stadt Mülheim: „Bürger messen selbst“.

„Die Luft, die wir atmen, kann nicht sauber genug sein!“, sagt Dr. Martin Fritz. Der umweltpolitische Sprecher der Partei weiter: „Es gibt in unserer Stadt nur eine Mess-Station, die Onlinewerte für die Feinstaubkonzentration liefert. Diese ist in Styrum. Und hier wird auch nur der PM10-Wert gemessen, der für den Menschen viel gefährlichere kleinere Feinstaub PM2,5 nicht. An den Mess-Stationen an der Kölner Straße in Selbeck und an der Aktienstraße wird lediglich Stickoxid in einem Laborverfahren gemessen.“ Fraktionsvorsitzender Jochen Hartmann und Dr. Martin Fritz machen gemeinsam deutlich, dass die bisherigen Messverfahren für eine realistische Einschätzung der Luftqualität in Mülheim nicht ausreichend seien.

Der BAMH macht in diesem Zusammenhang Werbung für eine flächendeckende Messung, die vom Verein „Open Knowledge Foundation Deutschland“ ursprünglich für den Großraum Stuttgart auf den Weg gebracht worden war. Auf der Internetseite „www.luftdaten.info" ist eine Anleitung für den Zusammenbau eines Feinstaub-Sensors veröffentlicht. Dr. Martin Fritz hat die Bauteile bestellt und anhand der Anleitung mittlerweile fünf Mess-Stationen zusammengebaut.

Stationen an Brennpunkten

Die Stationen, die jeweils 35 Euro kosten, übermitteln die Messdaten von Feinstaub der Partikelgrößen 2,5 und 10. Diese können erfasst und online veröffentlicht werden. Noch im März wird auf dem Gelände der Tankstelle Kraft an der viel befahrenen Aktienstraße eine Mess-Station installiert. Zwei weitere Sensoren sollen im April an zwei weiteren Brennpunkten in Mülheim online (www.luftdaten.info) gehen.

Die übrigen zwei Geräte, die Dr. Martin Fritz zusammengebaut hat, stellt der BAMH engagierten Bürgern kostenlos zur Verfügung. Zugleich möchte die Partei interessierten Mülheimern dabei helfen, die Bauteile für die Mess-Stationen zu beschaffen und diese zusammenzubauen (Kontakt: BAMH-Geschäftsstelle, Löhberg 68-70, Telefon: 02 08 / 30 25 24 80, Mail: fraktion@bamh.ruhr). Dr. Fritz: „Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Feinstaub-Sensoren in Mülheim stationiert sind, um bei den Analysen die spekulative Komponente aus dem Spiel zu nehmen.“ Der BAMH-Vorsitzende Hartmann ergänzt: „Bei diesem Projekt haben die Bürger die Möglichkeit, sich einzubringen, die Aktion zu unterstützen und für Transparenz beim Thema Feinstaub zu sorgen.“ Erst wenn genügend Messdaten vorliegen, werde der BAMH möglicherweise politisch aktiv. „Wenn die Luft gut ist, dann ist es gut. Ist sie schlecht, werden wir uns einmischen. Im Moment gehen wir an das Thema ganz offen heran. Uns geht es lediglich um die Transparenz!“

Dr. Martin Fritz hat für sich schon eine nächste Aufgabe ins Visier genommen. Er möchte gern selbst einen Stickoxid-Sensor bauen. Basteln für den guten Zweck!

Autor:

Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr

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