Devise „Pay what you want“/ „Zahl was du möchtest“
Kostenloser Museumsbesuch auch in Mülheim: Ein Beispiel für kulturellen Wandel?

Begegnungen im Kunstmuseum - Mülheimer Künstler Bernd Kirstein mit Besucherinnen aus Wuppertal  | Foto: MMKM - Museum Moderne Kunst Mülheim
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  • Begegnungen im Kunstmuseum - Mülheimer Künstler Bernd Kirstein mit Besucherinnen aus Wuppertal
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Der Mülheimer Kunstverein und Kunstförderverein KKRR diskutierte auf seiner Mitgliederversammlung auch Möglichkeiten, eine breitere Öffentlichkeit für Kunst- und Kulturaktivitäten zu gewinnen. Dabei kam ein aktuelles Tagesthema rechtzeitig für den Tagesordnungspunkt "Sonstiges".

Thema: Kostenloser Museumsbesuch in Mülheim: Ein Beispiel für kulturellen Wandel? Modellversuch Märkischer Kreis gestartet

Historisches Foto vom heutigen Synagogenplatz 1 -  im Hintergrund die Alte Post (heute städtisches Kunstmuseum) - anstelle der Synagoge (li.) befindet sich heute dort das Medienhaus der Ruhrtalstadt Mülheim | Foto: Archiv Mülheimer Kunstverein KKRR
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In Anbetracht einer neuen Ära der kulturellen Teilhabe wirft die Entscheidung des Märkischen Kreises, ab dem 25. April 2024 grundsätzlich keinen Eintritt mehr für Museumsbesuche zu erheben, eine wichtige Frage auf: Ist dies ein Modell, das auch für die Museumslandschaft in der Kulturstadt Mülheim an der Ruhr geeignet wäre?
Derzeit genießen Besuchende nur im Historischen Museum Schloss Broich und im GUM Gründer-und Unternehmermuseum freien Eintritt, während das städtische Kunstmuseum in der Alten Post lediglich am Mittwochnachmittag ohne Eintritt zugänglich ist - andere Museen nur an besonderen Tagen (Internationaler Museumstag, Museumsnacht, Vernissagen...).
Eine solche Teilöffnung mag den Zugang zu Kunst und Kultur erleichtern, aber kann Mülheim von den Vorteilen eines vollständig kostenlosen Museumserlebnisses profitieren?

Logo Museumstag Mülheim | Foto: Mülheimer Kunstverein KKRR

Knappe Kulturbudgets sinnvoll einsetzen

Eine weitere Überlegung ist die Bündelung von Marketingaktivitäten mit den anderen zahlreichen Museen im Ruhrgebiet (z.B. RUHRKULTUR.jetzt 21 Ruhrkunstmuseen), was erhebliche Kosteneinsparungen ermöglichen würde. Diese Einsparungen könnten dann in die Verbesserung der Museumsarbeit investiert werden, beispielsweise durch kostenlose Führungen und Workshops für alle Altersgruppen.

Neue Zielgruppen erschließen

Die Entscheidung des Märkischen Kreises für kostenlosen Museumsbesuch basierte nicht nur auf Kostenerwägungen, sondern auch auf sozialen Beweggründen und Marketingaspekten. Diese Entscheidung betont die wichtige Rolle von Kultureinrichtungen in der kulturellen Bildungsarbeit und ermöglicht unabhängig vom Geldbeutel die Teilhabe an Kunst und Geschichte.
Ein kostenloser Museumsbesuch auch in den städtischen Museen in Mülheim könnte in der Ruhrtalstadt neue Zielgruppen erschließen und die kulturelle Teilhabe für jeden erschwinglich machen. Diese Vision einer offenen Kulturpolitik könnte dazu beitragen, die Besucherzahlen in den Museen zu steigern und die kulturelle Landschaft Mülheims zu bereichern.

Während im Märkischen Kreis die Museen zu einem "Zahl was du möchtest"-Modell übergehen, bleibt Mülheim aufgefordert, über ähnliche Initiativen nachzudenken. Könnte ein kostenloser Eintritt in Mülheims Museen nicht nur die Zugänglichkeit erhöhen, sondern auch die kulturelle Vielfalt und Bildung fördern?

Die Diskussion ist eröffnet. Sind kostenlose Museumsbesuche der nächste Schritt für Mülheims Kulturpolitik? Gibt es auch Sinn kostenfreie Parkgelegenheiten (z.B. Gebühren erst ab 3 Stunden) wie in anderen prosperierenden Kulturorten in die Überlegung einzubeziehen?  Ideen dazu bitte an den Verein via Web:  https://kontaktformular.jimdosite.com/

Deutscher Städtetag gibt vielfältige Anregungen

"Kulturpolitik ist nicht allein verantwortlich und in der Lage, soziale und kommunikative Defizite zu beseitigen. Das Aufbrechen gewohnter und oft überholter Denkmuster ist aber ein „Kerngeschäft" von Kunst und Kultur. Sie eröffnet den Raum der Möglichkeiten, indem das Unerwartete auftauchen kann und auch das Ungewisse Platz hat. Sie zeigt neben einer als defizitär erlebten Wirklichkeit auch experimentelle Möglichkeiten und fördert Lust und Faszination des Entdeckens. Aus der Einsicht, dass die Gesellschaft anders sein könnte, lassen sich Utopien im Vorfeld des Möglichen entwickeln."  Zitat Deutscher Städtetag

Kaiserliches Postamt Mülheim - heute städtisches Kunstmuseum der Ruhrtalstadt | Foto: Archiv Mülheimer Kunstverein KKRR
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Über den Mülheimer Kunstverein KKRR

Während der Zeit der "Kulturhauptstadt Ruhr.2010" in der Stadt Mülheim im Jahr 2010 hatten Kunstliebhaber die Idee einen neuen aktiven Kunstverein und Kunstförderverein (Gebiet Rhein-Ruhr) zu gründen - sowie nahe dem Innenstadtpark "Ruhranlage" die sog. RUHRKUNSTHALLE - ein modernes offenes Künstlerhaus mit ansprechendem Galeriebereich und Privatmuseum zu errichten.

Logo des Mülheimer Kunstvereins KKRR gestaltet von Designer Klaus Wiesel | Foto: KKRR
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2011/2012 konnte diese Vision mit dem Einzug in das historische Stammhaus der Tengelmann-Gründerfamilie Schmitz-Scholl [ WiSSol ] . die VILLA ARTIS in der Ruhrstraße 3 / Ecke Delle 54-60 in der Ruhrtalstadt Mülheim - realisiert werden.

Seither ist dieser freie unabhängige KulturOrt in der Stadt Mülheim ein beliebtes "Gesamtkunstwerk" - das private KUNSTHAUS MÜLHEIM MITTE auf über 1.200 Quadratmetern mit zahlreichen Ateliers, Projekträumen, Ausstellungsflächen und dem privaten Kunstmuseum MMKM im Aufbau -
Bitte eintreten!  Der Verein freut sich auf zahlreiche interessierte Mitwirkende & Gäste! Eintritt und Führungen sind stets frei! 

Gleichzeitig wurde der satzungsfreie Mülheimer Künstler*innenbund MKB ins Leben gerufen - hier kann sich jeder Kunstengagierte einbringen. Keine Mitgliedsbeiträge oder Aufnahmebeschränkungen!

Graswurzelkultur - aber wann & wo?

Freier Eintritt an Museumstag auch in der Ruhrtalstadt Mülheim | Foto: Deutscher Museumsbund
  • Freier Eintritt an Museumstag auch in der Ruhrtalstadt Mülheim
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Der Mülheimer Kunstverein hat im Jahr 2012 die erste MülheimApp "KultAppMH.de" ins Leben gerufen, um neben den Mainstream-Events auch kleinere Events bekannt zu machen - die sogenannte "Graswurzelkultur", die oft nur durch Mund-zu-Mund-Information ihre Fans findet.

Autor:

Alexander Ivo Franz aus Mülheim an der Ruhr

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