Kulturelle und kulinarische Horizonterweiterung
"Kreativ Kids" und Co. brachen das Fasten

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Die „Kreativ Kids“ haben in den letzten Jahren mehrfach mit generationenübergreifenden Projekten beeindruckt, etwa dem Theaterstück „Im Dschungel wird gewählt“ oder einem gemeinsam mit engagierten Seniorinnen kreierten Jahreskalender. Im Rahmen des Ramadans zeigte die Gruppe um Isabelle Wojcicki nun auch ihr großes kulturverbindendes Potenzial. Wobei die Grenze zwischen intergenerativem und -kulturellem Wirken bei den „Kreativ Kids“ ohnehin immer fließend verläuft. Zum einen, weil die Gruppe selbst schon „so multikulturell zusammengesetzt ist, die Kinder unterschiedlichste Wurzeln und Erfahrungen mitbringen“, wie Wojcicki erklärt; zum anderen, weil auch die Eltern einiger „Kreativ Kids“ stets fleißig mittun und damit die jüngere Generation unterstützen.

Ein gemeinsames Fastenbrechen passte da wunderbar in die Reihe der Aktivitäten, zumal der fest in der islamischen Kultur verankerte Brauch von Gläubigen meist als größeres Familienessen oder Festmahl in einer Moschee gefeiert wird und somit Begegnung, Geselligkeit, Erfahrungsaustausch ausdrücklich fördert. Und wer wiederum wären die „Kreativ Kids“, wenn sie nicht mehr voneinander erfahren und miteinander erleben wollten? Die Idee zu einem gemeinsamen Fastenbrechen im Nachbarschaftshaus, einem ausgewiesenen Ort der Begegnung, kam denn auch aus der Gruppe selbst.

Im Fastenmonat der Muslime, in diesem Jahr auf den Zeitraum 11. März bis 10. April berechnet, beendet das Fastenbrechen (Iftar) das tägliche Fasten bei Sonnenuntergang (und bis zur Morgendämmerung). An der Hingbergstraße 311 kamen dafür am 6. April ab 18 Uhr fast 30 Teilnehmer zusammen, neben den „Kreativ Kids“ und deren Familien auch ein Teil des Teams des Hauses, der Mülheimer Nachbarschaftsverein u.a. in Person von Alexandra Teinovic sowie mehrere Senioren aus dem umliegenden Quartier.

Beim Iftar wird als Erstes eine Dattel gegessen und Wasser oder Milch dazu getrunken. Auf diese Weise brach man nun auch im Nachbarschaftshaus das Fasten und würdigte so die religiöse Praxis der muslimischen „Kreativ Kids“ im Besonderen wie auch aller Muslime weltweit. Es folgte eine kulinarische Horizonterweiterung für nahezu jeden Teilnehmer, die insbesondere den Kochkünsten einiger ‚Kreativ Parents‘ zu verdanken war. Gefülltes Gemüse, türkische Linsensuppe, ein orientalisches Hähnchengericht, polnische Piroggen, zudem eine breite Palette an Desserts … es dürfte niemand hungrig nach Hause gegangen sein. Sättigung war aber natürlich nicht die einzige Wirkung an diesem Abend, der laut Wojcicki vor allem „viele Aha-Erlebnisse und bereichernde Gespräche“ ermöglichte. So ist etwa durch den Austausch mit einem irakischen Teilnehmer gleich eine Idee für das nächste Frühjahr 2025 entstanden: Nowruz im Nachbarschaftshaus zu feiern, ein Frühlingsfest, das im persischen Raum verbreitet ist und laut UN von über 300 Mio. Menschen jährlich Ende März zelebriert wird.

Autor:

Dennis Götzen aus Mülheim an der Ruhr

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