Kein Kahlschlag an der Düsseldorfer Straße - Bäume und somit der „dorftypische“ Charakter bleiben erhalten
Eine Diskussion mit „Vorgeschichte“ hat jetzt in der Bezirksvertretung 3 (Linksruhr) ein gutes Ergebnis gefunden. Die 50 ursprünglich von der Fällung bedrohten Bäume an der Düsseldorfer Straße im Dorf Saarn bleiben erhalten, und der „Dorfcharakter“ somit auch.
Die Wurzeln der Bäume hatten sich dermaßen ausgebreitet, dass sich das Pflaster auf den Gehwegen anhob und zu Stolperfallen wurden. Das rief viele Bürger und Geschäftsleute auf den Plan. Andere wiederum kritisierten den offenbar bevorstehenden Kahlschlag.
Nun hat die Verwaltung geprüft, gemessen, untersucht und letztlich einen Vorschlag unterbreitet, der bei nur zwei Enthaltungen die einmütige Zustimmung der Bezirkspolitiker fand. Die Bäume bleiben erhalten und die Gehwege werden ausgebessert.
Gut 60.000 Euro werden vermutlich aufgewendet, um teilweise das Pflaster großflächig anzuheben, die Wurzelschäden zu regulieren oder Baumscheiben zu vergrößern. An 41 Baumstandorten auf Saarns Einkaufs- und Flaniermeile werden auf Gehwegen und Parkstreifen wassergebundene Wegdecken eingesetzt.
Gesamtpflanz- und Erneuerungskonzept
Bei der Sanierung, so erläuterte Helmut Voß vom Amt für Verkehrswesen und Tiefbau, „werden wir erst bei der Bearbeitung der Schadstellen die genaue Lage und Umfang der Wurzeln ermitteln und weitere Maßnahmen festlegen können.“ Die Instandsetzungen würden sich erfahrungsgemäß nicht an allen Standorten als nachhaltig oder dauerhaft erweisen und müssten nach Einschätzung von Voß unter Umständen im Abstand von einigen Jahren erneut ausgeführt werden.
Damit jedoch können sowohl die Politiker als auch die Verwaltung leben. Zudem soll auf Antrag der Grünen in absehbarer Zeit ein „Gesamtpflanz- und Erneuerungskonzept“ für die Düsseldorfer Straße auf den Weg gebracht werden. Carsten Voß (Grüne): „Wir brauchen ein schlüssiges Zukunftskonzept.“ Die Zukunft hatte auch Elke Oesterwind (CDU) im Visier, als sie zum einen den Erneuerungsbedarf der Straße ansprach, zum anderen anregte, durch Bürgerpatenschaften die Pflege der Bäume und Pflanzen dort zu gewährleisten.
Gutes Miteinander führte zum Erfolg
Bezirksbürgermeister Hermann-Josef Hüßelbeck (CDU) hob im Diskussionsverlauf das gute, zielorientierte Miteinander von Politik, Verwaltung und den eingebunden Vereinen und Institutionen wie etwa die Werbegemeinschaft Saarn und den Saarner Bürgerverein hervor.
„Mit dieser Regelung zum Erhalt der Bäume und weiteren Gesprächen über die Entwicklung der Düsseldorfer Straße können wir gut leben“, befand Margit Schettler, Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft Saarn, im Gespräch mit der Mülheimer Woche und ergänzt: „Die Werbegemeinschaft wird auch künftig ihren Teil dazu beitragen.“
Um unwirtschaftliche Mehrfachbeauftragungen zu vermeiden, werden zudem jetzt die der Verwaltung bekannten Schadstellen außerhalb der bestehenden Baumstandorte mit ausgeführt. Die Düsseldorfer Straße wurde im Rahmen einer Stadtteilsanierung in mehreren Bauabschnitten in den vergangen Jahrzehnten bereits stetig erneuert.
Langfristig Erneuerung auf den Weg bringen
Besonderes Augenmerk legte die Stadt dabei halt immer auf eine intensive Begrünung durch Straßenbäume. In den Folgejahren hat sich das Stadteilzentrum bestens entwickelt, wozu auch das grüne und „dorftypische“ Straßenbild beigetragen hat. Langfristig müsse man aber über eine Erneuerung der Düsseldorfer Straße nach teilweise 50 Jahre Liegezeit nachzudenken.
Bedacht werden, so Helmut Voß für die Verwaltung, „muss hierbei, dass bei einem solch vergleichsweise großen Projekt ein mehrjähriger Vorlauf für Planung und Finanzierung benötigt wird und voraussichtlich auch die Umsetzung in mehreren Etappen erfolgen würde.“ Erste Planungsmittel für Voruntersuchungen oder Planungswerkstätten mit Bürgerbeteiligung könnten im Haushaltsjahr 2021 eingesetzt werden.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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