Rettung des Ringlokschuppens wird wahrscheinlicher

Foto: PR-Foto Köhring/AK

Von Sven Krause

Bis vor zwei, drei Tagen schien die Uhr des Ringlokschuppens eigentlich abgelaufen und die letzten verzweifelten Bemühungen von Interimschef Matthias Frense und seinen Mitarbeitern nicht mehr als warme Wünsche einzubringen. Doch die unermüdliche Arbeit von Frense und seinem Team scheint Wirkung gezeigt zu haben und die Uhr des Ringlokschuppens tickt auf einmal wieder in Richtung „Weitermachen“

Noch ist aber immer noch nichts wirklich sicher und in jedem Satz, den Interims-Geschäftsführer Matthias Frenze und Kulturdezernent Ulrich Ernst in Sachen Ringlokschuppen äußern, dominiert ganz klar der Konjunktiv - gepaart mit einer ganzen Menge Hoffnung. So brachte es Ernst in der ersten Ratssitzung am Mittwoch, 17. Dezember, auf den Punkt: „Mit den in Aussicht gestellten Geldern der Kulturstiftung NRW in Höhe von 60.000 Euro und vom Kultusministerium könnten wir uns den Neustart für den Ringlokschuppen ermöglichen.“
Allerdings war daran eine zunächst kaum zu erfüllende Bedingung geknüpft: Bis Donnerstag, 18. Dezember, 13 Uhr, hätte es ein Signal seitens der Stadt geben müssen, ob es die Gelder inklusive der daran geknüpften Bedingungen akzeptiert.

Nicht nur für Wolfgang Michels, CDU-Fraktionsschef, eine eigentlich unhaltbare Situation. „Wir haben hier schon so oft die Scherben des Ringlokschuppens zusammenkehren müssen, dass ich eigentlich keine Lust mehr habe. Vor allem angesichts der Pistole, die man uns hier auf die Brust setzt. Aber andererseits können wir den Ringlokschuppen auch nicht sterben lassen.“

In der Nacht zu Donnerstag und in den folgenden Stunden folgte dann das, was Interimschef Matthias Frense „total optimistisch“ stimmte. Die Stadt ist, unter ganz klaren Bedingungen, weiter bereit, 550.000 Euro aus dem Kulturetat dem Ringlokschuppen bereitzustellen. Außerdem beißt die Tochtergesellschaft der Stadt Mülheim, die MST, in den sauren Apfel und verzichtet auf die Zahlung der noch offenen 210.000 Euro. Das alles würde aber immer noch nicht reichen. Denn ein Posten war zu diesem Zeitpunkt nicht kalkulierbar - die Höhe der Abfindungen an vier der ingsamt acht ausscheidenden Mitarbeiter. Doch wie Frenze in seiner optimistischen Grundstimmung mitteilen konnte, „haben wir hier eine Einigung getroffen, der alle Beteiligten zugestimmt haben. Mehr kann und will ich in diesem Moment nicht dazu sagen.“
Festzuhalten bleibt allerdings, dass die Personalkosten aktuell bei 700.000 Euro für die 15 Angestellten und die drei Geschäftsführer lagen. Nach der ersten Verschlankungskur sollen sie nach Aussage von Frenze bei rund 400.000 Euro liegen.

Zwei der großen Fragen, die Frenze und der für die Mülheimer Woche nicht mehr erreichbare Sozialdezernent Ulrich Ernst so schnell als möglich abzuklären haben: In welcher Betriebsform wird der Ringlokschuppen in Zukunft weitergeführt werden können, denn als Verein wird es angesichts der Bedenken seitens der Vertreter der Stadt nicht mehr funktionieren. In der Folge dieser Änderungen müssen die dem Verein zugesagten Fördermittel auch für seine Nachfolgegesellschaft zugänglich gemacht werden.

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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