VIA: Ein Partner weniger Duisburg schert aus - Oberhausen als möglicher neuer Partner im Gespräch

Foto: Walter Schernstein
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Die drei Oberbürgermeister aus Duisburg, Sören Link, Essen, Thomas Kufen und Mülheim, Ulrich Scholten trafen sich heute erneut zum Thema „Zukunft von VIA“. Grundlage des Treffens im Mülheimer Rathaus war das vorliegende Gutachten, wie sich VIA zukünftig aufstellen könnte und wie sich die drei Verkehrsbetriebe (DVG, EVAG und MVG) dort einbinden lassen.

Essen und Mülheim können sich den Empfehlungen der Gutachter anschließen und präferieren die Lösung von VIA als „ unabhängige Dachgesellschaft“,die als integrierter Verkehrdienstleister fungiert. Für Duisburg sieht das anders aus. OB Sören Link zu den Beweggründen: „Duisburg ist bereit zur Kooperation, auch zur Hebung und Umsetzung weiterer Synergien auf operativer Ebene. Eine Fusion halte ich jedoch für extrem riskant. Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) befindet sich in einem massiven Restrukturierungsprozess, der allen Beteiligten große Anstrengungen abverlangt hat.

Der daraus resultierende Sozialplan „RePower“ wäre bei einer Fusion komplett hinfällig und müsste vollständig neu verhandelt werden.
Für die Bezirksregierung war die Vorlage des verbindlichen Sozialplans jedoch essentiell, um die städtische Kreditaufnahmen zur Durchführung der Eigenkapitalstärkung bei der DVV zu genehmigen. Auch aus steuerlicher Sicht bleiben zu viele Fragezeichen, vor allem bei der Aufrechterhaltung des steuerlichen Querverbundes. Fällt dieser weg,  drohen Haushaltsverschlechterungen für Duisburg in zweistelliger Millionenhöhe, die direkt auf unseren Haushalt durchschlagen.“

Auch ohne die Einbindung von Duisburg mache der neue Organisationsvorschlag für VIA Sinn, so die OB’s Kufen und Scholten. Das vorgelegte Modell zur Weiterentwicklung von VIA ist der richtige Weg, der weiter beschritten werden soll. So können die Schwachstellen und Interessenskonflikte beseitigt werden. Schlanke Strukturen, abgestimmte Standards und Verkehrsangebote sowie Via als Arbeitgebermarke sind die Eckpfeiler der Zukunft. „Weitere Partner sind in unserer unmittelbaren Städtenachbarschaft zu finden“.

Stimmen aus dem Rathaus

Auf einen Fragenkatalog aus der Redakzion der Mülheimer Woche zur Zukunft von VIA, der zukünftigen Struktur und möglichen neuen Partnern nach dem Ausscheren von Duisburg gab es von Kämmerer Uwe Bonan folgende Stellungnahme:
>> „Durch den jetzt verabredeten Weg der Weiterentwicklung von Via ist eine Zusammenarbeit mit Duisburg nicht ausgeschlossen. Sinnvolle Kooperationsfelder können beibehalten werden. Welche dies konkret sind, wird sich aus dem weiteren Diskussions- und Entwicklungsprozess ergeben.
>> Die drei Städte erstellen jetzt eine gemeinsame Ratsvorlage auf Basis des von der Fa. Deloitte erstellen Gutachtens zur Weiterentwicklung der Via für die Gremiensitzungen im Januar/Februar 2016. Ferner werden darin die nächsten Umsetzungsschritte und -aktivitäten dargestellt sowie ein Zeitplan hinterlegt.
Direkte Auswirkungen für den Kunden entstehen nicht. Zielsetzung bleibt ein pünktlicher, sauberer, nachfrageorientierter sowie möglichst wirtschaftlicher ÖPNV.
>> In den bisherigen Muttergesellschaften, in MH: MVG, verbleiben lediglich die Liniengenehmigungen sowie die Infrastruktur. Via soll endlich der vollintegrierte Verkehrsdienstleister werden.
>> Das vorgeschlagene Organisationsmodell ermöglicht, dass weitere Städte diesem beitreten. Denkbar wäre beispielsweise ein Mitwirken der Stadt Oberhausen.“

Foto: Walter Schernstein
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Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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