„Erste Hilfe – Helfen steht wirklich jedem gut!“

WATer SPD-Chef Dieter Rakowski übte fleißig mit DRK-Ausbilder Karsten Hortig
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Was tun? Diese eigentlich einfache Frage brachte doch so manchen Passanten am Samstag auf dem Alten Markt in Wattenscheid ins Grübeln.

Das Rote Kreuz hatte sich auf dem Alten Markt platziert und eigens zwei Mädchen des Jugendrotkreuzes professionell schminken lassen, um einen Test der Passanten mit Blick auf die Erste Hilfe durchzuführen. Im Rahmen des landesweiten DRK-Aktionstages „Erste Hilfe“ waren auch die hiesigen Rotkreuzler trotz eisiger Temperaturen fleißig aktiv. Sie sprachen die Leute auf dem Alten markt an und baten sie zu einem Fragebogentest in das eigens beheizte DRK-Zelt und fragten: Was machen sie, wenn sie einen Menschen mit diesen Verletzungen sehen, um ihm zu helfen?

Die Resonanz der Wattenscheiderinnen und Wattenscheider war sicher ein typischer Querschnitt durch die Gesellschaft. Von „Tuch drauf legen und der Natur ihren Lauf lassen“, „Das weiß ich nicht“ bis hin zu „Druckverband anlegen“, „Notruf absetzen“ oder „erst einmal beruhigen“ war alles dabei.
Gleichzeitig erklärte Karsten Hortig, langjähriger Ausbilder des DRK-Kreisverbandes trotz eisigen Ostwindes und Minustemperaturen auf dem Alten Markt immer wieder, wie eine Reanimation funktioniert oder zeigte den Interessierten den modernen DRK-Krankentransportwagen. An einer Übungspuppe konnte jeder, der wollte, den „Ernstfall“ ausprobieren.

Letzter EH-Kurs meist lange her!

„Doch viele haben Hemmungen und das ist auch in der Realität so“, weiß der DRKler. Etwa vier Fünftel der Bundesbürger haben schon einmal an einem Erste-Hilfe-Kurs teilgenommen, doch bei den meisten liegt dies im Durchschnitt 15 Jahre zurück. „Ich habe meinen Führerschein 1966 gemacht, da musste man einen DRK-Kurs überhaupt nicht machen“, war die Antwort von Wattenscheids SPD-Vorsitzenden Dieter Rakowski, der gemeinsam mit Serdar Yüksel (MdL) und Bezirksvertreter Burkart Jentsch beim Roten Kreuz vorbeischaute, um das eigene Wissen zu testen.

MdL Serdar Yüksel (SPD) und stv. Rotkreuzbeauftragter Burkart Jentsch betonen notwendige Laienhilfe

„Die Deutschen sind zwar bereit, im Notfall zu helfen. Aber bei den praktischen Fähigkeiten hapert es sehr. So können die Wenigsten eine Reanimation durchführen oder eine starke Blutung versorgen. Dabei läuft im Ernstfall die Uhr“, erklärte Burkart Jentsch seinen beiden Wattenscheider SPD-Kollegen. Er muss es auch wissen, ist er doch als stv. Rotkreuzbeauftragter in Bochum ehrenamtlich aktiv und zudem ausgebildeter Rettungshelfer. Auch der Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel wies auf die Wichtigkeit der frühen Ersten Hilfe auch durch Laien hin: „Aus meinem früheren beruflichen Umfeld in der Krankenpflege kann ich bestätigen, dass Menschen auch durch Ersthelfer gut versorgt werden können und der Rettungsdienst froh ist, wenn die ersten wichtigen Minuten hier genutzt werden und nicht nur Händchen gehalten wird!“

Beispiel Herzstillstand: In jeder Minute, die ohne Wiederbelebung vergeht, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent. Da der professionelle Rettungsdienst in Bochum durchschnittlich neun Minuten für den Weg zum Notfallort braucht, kommt es jetzt auf Erste Hilfe an. Aber wie funktioniert doch gleich die Herz-Lungen-Wiederbelebung?

„Die Rettungskette darf nicht unterbrochen werden“, macht Notfall-Experte Karsten Hortig klar. Die Notwendigkeit der Ersten Hilfe ist fast allen Passanten klar, doch freiwillig besuchen die wenigsten Deutschen einen Erste Hilfe Kurs. „Jeder kann mal auf Ersthilfe angewiesen sein oder in die Situation geraden, Erste Hilfe anwenden zu müssen. Daher stehen wir vom DRK-Wattenscheid mit einem Team von 18 Ausbildern zur Verfügung. Neben öffentlichen Erste-Hilfe-Lehrgängen bieten wir auch individuelle Kurse für Firmen und Vereine an. Vielleicht rettet das mal Ihr Leben oder Sie werden so zum Lebensretter.“

Fit in Erster Hilfe in 90 Minuten

Aus den Wünschen der Passanten wurde auch gleich eine Lehrgangskonzeption gemacht, die auch auf DRK-Bundesebene bereits diskutiert wird. Die Wattenscheider Rotkreuzler wollen Auffrischungsmodule „Fit in Erster Hilfe“ anbieten.

Jeweils am frühen Mittwochabend (15. Mai, 05. Juni und 26. Juni, jeweils ab 18 Uhr) sollen alle Interessierten in 90 Minuten einen „Crash-Kurs“ erhalten. Lehrgangsort wird der Saal der DRK-Kreisgeschäftsstelle an der Voedestraße 53 sein.

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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