gotha live
Wenn es in Streit über geht, dann . . . . ?

Es gibt Diskussionen, in denen es meines Erachtens unsachlich oder in Form persönlicher Beleidigungen hoch her geht. Schließlich kann unsachliche Diskussion auch in persönlichen Angriff / Hohn / Spott münden.
Wie kann man sich dessen erwehren?

In all diesen Fällen stelle ich mir vor, ich würde "von außen zuschauen". Dadurch schärft sich mein Blick auf die Beteiligten und mich selbst. Auch gelingt es mir (immer besser) die jeweiligen Ziele deutlich zu erkennen. So kann ich schnell sehen, wo und wie man mir gar „an die Wäsche“ gehen möchte und auch, was ich da sagen könnte.
Man möchte mich „fertig machen“ oder, dass ich meinen Ärger heftig zeige, um daran als Gewinn festzustellen, dass man mich „voll getroffen“ hat.

Da ich mir ja auch "von außen zusehe", und mir vorstelle, nun heftig aus der Haut zu fahren, beginne ich zu schmunzeln und lasse es sein!
Was würde es bringen, wenn ich mich tatsächlich so richtig ärgern würde?
Wie blöd müsste ich mir da vorkommen, wenn ich mich so sehen und von den anderen wahrgenommen würde? – Nein, das bringt nichts, lohnt sich in keinster Weise!

Also reagiere ich, indem ich so gut wie möglich passende Worte finde, welche klarstellen, dass die Angriffsart unmöglich ist und jeder Sachlichkeit entbehrt. Des Weiteren bin ich bemüht, lässig auf mögliche Spitzfindigkeiten einzugehen.
Im Ergebnis freut es mich, wenn beim jeweilige "Widersacher“ zu erkennen ist, dass er in seinen Angriffen erkannt / bloßgestellt / getroffen wurde.

Damit kann ich mich vom Beobachtungsposten „von außen“ zurückziehen. Weiteres Gepolter nehme ich noch mit oder blende mich aus.

Wenn man in Streitfällen es vermag, "von außen darauf zu blicken", fallen echter Ärger sowie eigene ausfallende Wortwahlen aus. Oftmals erkennt man schon dadurch, dass es der Streit gar nicht wert ist, sich auch nur im Ansatz zu ärgern!

Kein Wunder, dass ich mich kaum daran erinnern kann, einmal so richtig verärgert gewesen zu sein!
(Gut über mich selbst geschieht das schon, ist aber als "Ärger in diesem Sinn“ gewiss nicht zu sehen.)

Es bedarf einiger Übungszeit, bis man es schafft, "sich von außen zuzusehen" und somit gelassener und überlegter an die Dinge heran zu gehen. Hat man es aber geschafft dann steht allein die Frage, weshalb man das nicht schon früher erlernt hatte?
______________________________

Mit sachlichem Streit kann ich prima leben. Wenn unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen, bin ich stiller Beobachter oder Mitstreiter oder bringe nur meine Meinung ein, wissend, dass ich in der Tiefe der Sachfrage möglicherweise nicht mithalten kann – aber ich meine Sicht als „fragend oder hilfreich“ sinnvoll erachte.

Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Alpen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

24 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.