"Der Dieb" von Fuminori Nakamura - Lesegenuss über einen Meisterdieb

Meine (erste) Rezension handelt von folgendem Buch:

Der Dieb
Autor: Fuminori Nakamura
Roman
Verlag: Diogenes
224 Seiten

Der Roman "Der Dieb" von Fuminori Nakamura handelt, wie es der Titel schon verrät, um einen Dieb. Aber es geht hier nicht um einen normalen Dieb, nein. Dieser Dieb ist ein Künstler, der seine Taten virtuos und äußerst geschickt, ja meisterhaft ausführt. Seine Opfer sind ohne Ausnahme reich und werden oft auch als unsymphatisch beschrieben, unser Ganove ist ein kleiner Robin Hood. Geld ist nicht der entscheidende Faktor, es ist mehr der Kick des Moments, der den Dieb immer wieder antreibt. Beim Akt des Stehlens überfallen ihn häufig Halluzinationen, die Momente aus der Vergangenheit wieder aufleben lassen.

Unser Meisterdieb Nishimura kehrt nach Tokio zurück, dass er einst wegen einem nicht planmäßig verlaufenen Raubüberfall verlassen hatte. Im Laufe der Erzählung erweist sich dieses immer mehr als Fehler. Das Böse in Gestalt von Kizaki holt ihn wieder ein. Im Laufe der Geschichte wird Nishimura immer mehr zur Marionette von Kizaki. Sein Mentor Ishikawa ist verschwunden, Rückblicke beschreiben das für Nishimura wichtige Verhältnis zu seiner Vaterfigur. Bis fast zum Schluß hofft der Dieb, seinen Freund und Mentor zu finden. Ein kleiner Junge, den Nishimura beim Stehlen beobachtet und vor einer Strafe bewahrt, hängt sich wie eine Klette an ihn. Es scheint, als würde sich die Geschichte wiederholen und Nishimura nun zum Mentor werden lassen. Der kleine Junge erinnert Nishimura an seine eigene Vergangenheit und nach einigem Zögern nimmt er ihn doch unter seine Fittiche. Seine Fürsorge schließt auch die Mutter des Jungens ein, die ihn an seine große Liebe erinnert.

Der Autor lässt seinen Protagonisten in der Ich-Form erzählen, so hat man das Gefühl, den Dieb direkt zu begleiten, alles live mitzuerleben. Der Erzählstil ist bildhaft und fesselnd, die knapp 230 Seiten vergehen wie im Flug. Das Ende führt alle Fäden zusammen und lässt trotzdem einige Fragen offen. Trotzdem ist es ein Lesegenuss und sehr zu empfehlen.

Autor:

Claudia Gördes aus Arnsberg-Neheim

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