Jusos gedenken der Opfer des Nationalsozialismus – Stolpersteine erinnern an jüdische MitbürgerInnen

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Datteln. An die Namen der jüdischen Familien, die in Datteln gelebt haben, sollen die im Pflaster eingelassenen Stolpersteine, die Dezember 2011 und 2012 gelegt wurden, erinnern. Goldberg, Löwenberg, Rosenbaum und Hecht sind die Familiennamen der Dattelnerinnen und Dattelner die man auf diesen Mahnmalen wiederfinden kann. Fast alle von ihnen waren Händler und hatten Geschäfte in Datteln. Insgesamt wurden 20 Steine in Datteln verlegt. Sie sind Teil des größten dezentralen Mahnmals der Welt, welches aus fast 90.000 Steinen in über 1800 Kommunen (Stand Juni 2021) besteht. Der Kölner Künstler Gunter Demnig stellt die quadratischen Steine alle per Hand her und verlegt diese schlussendlich auch selbst. Die Namen und die Schicksale der Menschen an den ehemaligen selbstgewählten Wohnorten geben noch heute der Zeit des Nationalsozialismus ein Gesicht.

„Sie wurden gelegt um, über sie zu stolpern. Wir sollen innehalten und uns an die traurigen Schicksale erinnern. Und genau das haben wir am Samstag getan.“, so Pascal Buddäus, Vorsitzender der Dattelner Jusos. Wie schon vergangenes Jahr haben die Jusos, anlässlich des jährlichen Gedenktages am 27 Januar, die Stolpersteine gereinigt und dabei der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Am kommenden Donnerstag gedenken wir in Deutschland, in Europa und auf der Welt der Opfer des Nationalsozialismus. Laut dem Erfinder der Stolper-steine soll man über die gelegten Steine mit dem Kopf und dem Herzen stolpern. Die Jusos hoffen mit ihrer Aktion ihre Mitmenschen zu erreichen und zum Erinnern zu bewegen. „Wir tragen keine Schuld an dem was in der Nazi-Zeit geschah, doch sind wir schuldig, wenn wir zulassen, dass sich solche Verbrechen wiederholen können. Schuldig, wenn wir zulassen, dass Rechtsextremisten ihre antisemitischen Parolen brüllen, die Vergangenheit leugnen und sogar Denkmäler schänden. Wir tragen in erster Linie die Schuld, dazu beizutragen uns zu erinnern und aufzuklären.“, so Buddäus weiter. Die ersten Mitbürger*innen wurden schon während der Reinigungsaktion erreicht. Von neugierigen Blicken bis hin zu einem kurzen Ge-spräch mit einem Anwohner, der sich drüber beklagte, dass es in anderen Städten schon zu Zerstörungen der Stolpersteine kam. Die Jusos verurteilen solche und ähnliche antisemiti-schen Verbrechen und sind zugleich froh, dass es in Datteln noch zu keinen solcher Vorfälle kam.

Zum ersten Mal mit dabei war das neueste Mitglied der Jusos, Pascal Slomma. „Bis zu dieser Aktion habe ich gar nicht gewusst, dass auch in Datteln Stolpersteine verlegt wurden.“, gibt Slomma zu und erklärt weiter „Es ist eine wichtige und richtige Sache uns zu erinnern und mit dem Reinigen dieses Mahnmal für alle sichtbar zu halten.“ Um das Gedenken aufrecht zu erhalten und um ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen, werden die Jusos auch im nächsten Jahr die Steine wieder reinigen und dabei einfach innehalten. Nach der sorgfältigen Reinigung kann man wieder die Namen und die Schicksale der Dattelner Bürgerinnen und Bürger erkennen.

Autor:

Pascal Buddäus aus Datteln

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