Kolumne Automaten

Der Bundesverband Automatenunternehmer wurde 1953 gegründet. Er vertritt die Interessen der Aufstellunternehmer von Unterhaltungsautomaten und Spielstättenbetreibern. Er hat rund 2.000 Mitglieder. Sein Sitz ist in Berlin.

Automak heißt ein chinesisch-russisches Gemeinschaftsunternehmen. Es soll helfen, die darbende Spielautomatenindustrie beider Länder zu fördern und neue Absatzmärkte zu akquirieren.

"Die Partnerstadt von Moskau in Deutschland hei0t Düsseldorf," berichtet Alexander Konstantinowitsch, Leiter des russischen Teils des "Joint Ventures". "Unsere Marktanalyse ergab, daß die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt ein interessantes Zielgebiet ist,"

Viele kleine Spielhallen gebe es dort, im benachbarten Duisburg sogar ein  Spielcasino. <Die >Städte des Ruhrgebietes  seien leicht und schnell zu erreichen, der Niederrhein sowie das Bergische Land ausbaufähig, die unmittelbaren Nachbarstädte gehören zum sogenannten Speckgürtel.

"Automak ist für uns kein ernstzunehmender Geschäftspartner," ist von der nordrhein-westfälischen Wirtschaftsförderung zu hören. Die Technik sei veraltet, die Spiele uninteressant, das Design wenig attraktiv. "Haben Sie das gehört," fragt Spieleentwickler Georgij Sergejewitsch. "Wir müssen was ändern." Doch was?

"Die Spieler wollen mehr als blinkende Lämpchen, rollende Kugeln und Pfennigskram ausgezahlt bekommen. Sie möchten Pyrotechnik bei einem Gewinn und Filme als Hauptgewinne," ist sich Yu Pi Xi, Leiter des chinesischen Teils sicher.

"Die chinesischen Geräte können bei uns nicht zugelassen werden," ist von der Düsseldorfer Gewerbeaufsicht zu hören. "Die Pyrotechnik hat schon zahllose chinesische Spielhöllen zerstört und Menschenleben gekostet."

Die Zahl chinesischer Touristen hat seitdem in ganz NRW zugenommen. Ganz egal, ob Hohensyburg, Duisburg oder Bad Oeynhausen - sie testen die Spielkasinos. Während einige Urlauber spielsüchtig wurden, wandelten sich einige andere in eine potentielle Gefahr. "Industrie- und Wirtschaftsspionage, wenn Sie wissen, was ich meine," ist vom Landeskriminalamt zu hören, das prompt auf den Plan gerufen wurde.

"Es kann doch nicht sein, daß wir die Forschungs- und Entwicklungskosten tragen und die Wertschöpfung woanders erfolgt."

Zahlreiche Festnahmen und auch schon Verurteilungen gab es seitdem. Wo möglich, wurden die Straftäter in Richtung Las Vegas und Johannesburg abgeschoben. "Die dürfen dort ihr Glück versuchen," so die Richter.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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