Die Nuss, die glücklich macht

„Nux gallica“ – Multipower aus der Schale

Wir brauchen keine Leitern und müssen nicht auf Bäume klettern, um die Nüsse, die eigentlich Steinfrüchte sind, einzusammeln. Das Glück liegt auf dem Boden, so kann man es ausdrücken. Rückenfreundlich und knieschonend ist es zwar nicht, doch die Walnuss oder auch Baumnuss genannt, ist ein wahres Multitalent und das Bücken durchaus wert.

Lange Jahre schon stand der Baum in Schwiegerelterns Garten und anfangs wussten wir gar nicht, was für ein Exemplar es wohl war. Wie wir später erfuhren, ist er vor Jahren als Ableger von Tante Bärbels Nussbaum in den Garten gekommen. Bis vor fünf Jahren hat er kaum eine Nuss abgeworfen, aber dann kam es mit Macht. Um die 30 Kilo haben wir 2007 geerntet. Tag für Tag regnete es neue Nüsse, und wir legten wie die Eichhörnchen einen Vorrat an.

Wie wir nun wissen, beginnen die Bäume erst ab einem Alter von 10-20 Jahren Früchte zu tragen und erst ab 40 Jahren werden richtig gute Erträge erzielt. Der Bursche war also im besten Alter und sogar noch steigerungsfähig. Er könnte über 100 Jahre alt werden.

Am besten ist es, man lagert die geernteten Nüsse luftig und trocken, damit sie nicht vom Schimmel befallen werden. So hatten wir sie in sämtlichen Räumen unserer Wohnung auf Decken und Handtüchern ausgebreitet, selbst das Schlafzimmer blieb nicht verschont.
Nach einigen Wochen Trockenvorgang kamen sie in große Körbe, und so verbreiten sie eine schöne Herbststimmung. Zusammen mit dem Nussknackermännlein auf der Fensterbank sind sie ein dekorativer Blickfang und machen Lust auf die kalte Jahreszeit.

Unsere Ausbeute reichte nicht nur zum Eigenbedarf, selbst Freunde und Bekannte konnten wir mit unserem Vorrat erfreuen und wir haben inzwischen sogar „Stammkunden“.

Nicht nur weil sie lecker ist, auch wegen ihrer Nähr- und Inhaltsstoffe wurde die Walnuss zum Baum des Jahres 2008 gekürt.

Täglich eine Handvoll Walnüsse verzehren senkt den Cholesterinspiegel.
Vitamine, Mineralstoffe und Fettsäuren unterstützen Herz- und Gehirnfunktion.
Walnüsse sättigen und helfen somit beim Abnehmen.
Durch den Zinkgehalt sind sie gut für Leber und Haare.
Und als Alternative zum künstlichen Viagra machen sie müde Männer wieder munter – so haben es zumindest die Forscher festgestellt.

Auch im Volksglauben ist die Walnuss ein Symbol der Fruchtbarkeit oder gar für Wolllust und Sünde.
Ein Walnusszweig im Haus soll vor Blitz schützen.

Um den Ernteertrag optimal zu nutzen ging ich auf die Suche nach Rezepten mit Walnüssen. Dabei stieß ich auf Köstlichkeiten wie „Ravioli in Walnusssauce“ oder gar auf die„Walnuss-Obstsuppe“.
Jeden Abend ein paar Walnüsse und ein Glas Rotwein – soll Garant für ein langes Leben sein.

Und dafür lohnt es sich doch wieder, mal krumm gebeugt, mal kniend und robbend, die Multitalente in Schale aus dem noch feuchten Gras zu buddeln.

Autor:

Birgit Schild aus Düsseldorf

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