Wenn die Krankheit keine Sprechstunde kennt

Feierten den 20. Geburtstag der Notfall-Praxis (von links): Schriftführer Dr. Stefan Guesgen, die 2. Vorsitzende Dr. Ulrike Heidelberg, Geschäftsführerin Dorith Schindler und der 1. Vorsitzende Dr. Carsten König.Foto: Siegel
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20 Jahre ist es her, da wurde die Notfallpraxis Düsseldorf aus der Taufe gehoben. Die gemeinsame Einrichtung aller niedergelassenen Ärzte in Düsseldorf war die erste ihrer Art in Nordrhein-Westfalen und neben Frankfurt und München eine der ersten Notfallpraxen in Deutschland überhaupt.
Was mache ich, wenn ich krank werde? Klar, ich gehe zum Arzt. Doch Artzpraxen haben naturgemäß nicht 24 Stunden am Tag geöffnet; Krankheiten wiederum kennen keine Sprechstundenzeiten.
Gleichwohl die Notfallpraxis aus dem medizinischen Alltag nicht mehr wegzudenken ist und sich auch andernorts etabliert hat, war sie anfangs keine Selbstverständlichkeit. „Die Notfallpraxis“, erinnert sich Dr. Carsten König, 1. Vorsitzender der Einrichtung, „musste sich erstmal durchsetzen.“
Vorher gab es den Notdienst durch die jeweiligen Arztpraxen. „Bis vor 20 Jahren war es so, dass die Ärzte noch zu den Patienten nach Hause gefahren sind“, erzählt Dr. König. Hausbesuche werden noch von einigen Ärzten, die über die Arztrufzentrale NRW in Duisburg unter ( vermittelt werden, wahrgenommen.
Die Notwendigkeit des Dienstes wird durch Zahlen belegt. In Düsseldorf werden durch die Notfallpraxis jährlich circa 100.000 Patienten – 80.000 Patienten in der Praxis und 20.000 durch Hausbesuche – betreut.
Stoßzeiten ergeben sich zwangsläufig am Wochenende oder an Feiertagen. „Schwierige Zeiten“, berichtet Dr. König, „sind tatsächlich verlängerte Wochenenden, Weihnachten oder Ostern.“ Dann wird es im Wartezimmer richtig voll.
Die Notfallpraxis deckt die wichtigsten medizinischen Fachrichtungen ab. Dienstbereite Ärzte sind Allgemeinmediziner/Internisten, Orthopäden/Chirurgen, Kinderärzte, Augenärzte, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Neurologen/Psychiater, Gynäkologen und Zahnärzte.
Daneben gibt es noch das sogenannte „Zimmer Nr.8“. Dahinter verbirgt sich ein niederschwelliges Angebot für akut traumatisierte Patienten. Gemeint sind vor allem Opfer körperlicher Gewalt, die ihre Verletzungen in einem geschützten Raum versorgen und diese auch dokumentieren lassen können.
Getragen wird die Notfallpraxis durch den Notdienst Düsseldorfer Ärzte e.V.. 30 Prozent ihrer Notdiensteinnahmen geben die diensthabenen Ärzte zur Finanzierung der Notfallpraxis an den Verein ab.

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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