Die Kluterthöhle Ennepetal wurde "Naturmonument"
Ein "starkes Pfund"

Kluterthöhlen-Chef Florian Englert, gebürtiger Bayer, ist stolz auf seine neue Heimat ennepetal. | Foto: Foto: Britta Kruse
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  • Kluterthöhlen-Chef Florian Englert, gebürtiger Bayer, ist stolz auf seine neue Heimat ennepetal.
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Am Dienstag (2. April)  gab NRW-Umweltministerin Usula Heinen-Esser das Kluterthöhlensystem in Ennepetal als zweites Nationales Naturmonument in Nordrhein-Westfalen bekannt.

"Wir haben wir 385 Millionen Jahre Erdgeschichte vor uns, da kann man schon demütig werden", sagte eine sichtlich berührte Bürgermeisterin Imke Heymann, die die besondere Auszeichnung als nachträgliches Geburtstagsgeschenk zum 70-jährigen Jahrestag der Gründung der Stadt Ennepetal am Montag ansah.

Schatz vor der Haustür

„Das Kluterthöhlensystem ist ein Schatz vor unserer Haustüre. Die Anerkennung als Nationales Naturmonument ist gleichzeitig auch eine Anerkennung für alle Beteiligten, die sich für die Bewahrung und schonende Erschließung des Höhlensystems einsetzen“, freut sich Imke Heymann, Bürgermeisterin der Stadt Ennepetal. Die Initiative zur Ausweisung des Kluterthöhlensystems als Nationales Naturmonument ging gemeinsam von der Stadt Ennepetal, vom gemeinnützigen Arbeitskreis Kluterthöhle e.V. und der Kluterthöhle und Freizeit GmbH und Co KG sowie zahlreichen Unterstützern aus. "Wer unseren Höhlenforscher (Bundesverdienstkreuzträger) Stefan Voigt kennt, der weiß, dass er nicht locker lässt", machte sie dem Vorsitzenden des Arbeitskreises ein Kompliment für dessen Hartnäckigkeit beim Antragsverfahren.

Stadt der Kluterthöhle

Bereits seit dem 5. Oktober 2012 tragen offizielle Dokumente und die Ortseingangsschilder den Zusatz "Stadt der Kluterthöhle" - als erste Stadt in NRW mit dem Hinweis auf ein Naturdenkmal übrigens, "das zeigt die besondere Verbundenheit aller Bürger mit ihrer Höhle", betonte Imke Heymann.
Ministerin Ursula Heinen-Esser führte im Anschluss aus: „Das Höhlensystem ist eine einzigartige Naturerscheinung von bizarrer Schönheit. Die Ausweisung als Nationales Naturmonument unterstreicht seine bundesweite Bedeutung als naturgeschichtliches Zeugnis und Lebensraum für seltene Tierarten. Zudem besuchen Patienten mit Atemwegserkrankungen oder Allergien die Kluterthöhle um in der Höhlenluft ihre Beschwerden zu lindern.“

4. Monument in NRW

Das Kluterthöhlensystem in Ennepetal ist nach den Bruchhauser Steinen im Sauerland das zweite Nationale Naturmonument in Nordrhein-Westfalen. Bundesweit gibt es mit den Ivenacker Eichen in Mecklenburg- Vorpommern und dem „Grünen Band“ in Thüringen bislang nur zwei weitere Gebiete dieser Kategorie. Das Millionen Jahre alte, aus mehreren Höhlen bestehende System, hat eine Ganglänge von 7.600 Metern. Es handelt sich um einen auch im europaweiten Vergleich außerordentlich gut erhaltenen Aufschluss eines versteinerten Korallenriffs. Ein faszinierender Reichtum an versteinerten Lebewesen kann dort intakt und dreidimensional entdeckt werden.
Über die geologische Bedeutung hinaus ist das Kluterthöhlensystem heute für den Artenschutz von Bedeutung da seltene, grundwasserbewohnende Tierarten von den besonderen hydrologischen Verhältnissen profitieren.

Hoher Stellenwert

Welch hoher Stellenwert die Auszeichnung hat, zeigte sich auch an der Zahl der geladenen Gäste: "Da reichten die Räumlichkeiten im Geopark-Center nicht aus", freute sich der Geschäftsführer der Kluterthöhle- und Freizeit GmbH, Florian Englert bei seiner Begrüßung. "Die Kluterthöhle hat Schätze festgehalten aus einer Zeit, an der es noch kein Haus Ennepetal, keine Häuser und keine Industrie, sondern nur Meer gab: Und diese Geschichte kann man hier sehen und erleben", schlug er einen Bogen zur Tourismusregion Ennepetal: "Der Spagat zwischen Naturschutz und Tourismus gelingt uns hier gut."

Grußworte

Vor der Enthüllung der Gedenktafel überbrachten Ursula Pabsch-Rother vom Geologischen Dienst NRW, Dr. Volker Wrede, Vorsitzender des Geoparks Ruhrgebiet, Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin Tourismus NRW und ein das Auditorium begeisternder Stefan Voigt weitere Grußworte. Ministerin Heinen-Esser überbrachte die Glückwünsche des Landes NRW.Foto: Britta Kruse Nationale Naturmonumente sind geschützte Gebiete, die laut Bundesnaturschutzgesetz aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen und wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit von herausragender Bedeutung sind.

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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