„Löwes Lunch“: Typen mit Taschen

„Alles kommt irgendwann wieder“, das hat meine Oma immer gesagt. Und so ist es auch mit Taschen für Jungs. Ich kann mich noch gut an die dunkelbraunen Herren-Handtäschchen erinnern. Die erfeilschte man sich – wie mein Onkel Peter - tapfer zwischen Rimini und Cattolica auf dem Touri-Markt. Dann wurden das Urlaubs-Bargeld, der ADAC-Schutzbrief und die Reisepässe eingeräumt. Meist noch im Urlaub war dann alles auf einmal weg, weil die Tasche vergessen oder sogar entwendet wurde.
Heute tragen die angesagten Typen ein Tasche mit dem Riemen quer vor der Brust. Stylische Muster, wilde Farben – nur: Was ist da eigentlich drin? Geldbörse wahrscheinlich, vielleicht Taschentücher, Rauchwaren, obwohl, es raucht ja kaum noch jemand...
Wie auch immer, ich kann mich für diese Taschenmode nicht erwärmen. Bin ich im Sommer ohne Jacke unterwegs, gebe ich Schlüssel, Geld und Handy einfach meiner Frau – die hat immer eine Tasche dabei. Fehlt mir die Tasche meiner Frau, gibt’s da noch die lieben Kolleginnen. Die haben auch schöne Taschen und ich habe Vertrauen.
Das ist auch nötig. Denn zuletzt stand ich öfter mal wie mein Onkel Peter da: Schlüssel weg, Geld weg, Handy weg, weil Kollegin mit Handtasche weg (zum Termin oder nach Hause). Naja, wenigstens bleibt dann so ein Gefühl wie „mit-ohne-Tasche“ in Cattolica. Ein ganz persönliches Stück Italien-Erinnerung...