Und raus bist du!

DJK Mintard darf nicht mehr an den Mülheimer Stadtmeisterschaften teilnehmen

Die Mintarder Volksseele kocht: Laut Antrag des RSV Mülheim wurde der Verein DJK Blau Weiß Mintard durch den Verband Mülheimer Fußballvereine von der Teilnahme an der Hallenstadtmeisterschaft ausgeschlossen! Seit der Gebietsreform 1970 spielt Mintard im Essener Kreis Südost, nimmt folglich auch an den Stadtmeisterschaften in Essen teil. Für Frank Adams, Kreisvorsitzender und gleichzeitig 2. Vorsitzender des RSV Mülheim, ist die Sache also klar: „Mintard identifiziert sich nicht mit Mülheim und soll deswegen auch nicht mehr bei uns mitmachen!“ Ob dies wirklich so zutrifft, ist höchst umstritten, die DJK Mintard wehrt sich jedenfalls vehement gegen die Vorwürfe. Die Mintarder sind regelrecht erschüttert. Jugendkoordinator Uli Fild: „Die Anschuldigungen stimmen nicht und sind an den Haaren herbeigezogen“. Im Zweifelsfall hatten die Blau-Weißen bei terminlichen Überschneidungen stets die erste Mannschaft nach Mülheim und die Reserve oder gar die 4. Mannschaft nach Essen geschickt. Zudem wird das Essener Turnier vom Kreis ausgerichtet, also ist die DJK dort startberechtigt. Besonders die Aussage, die DJK würde nie bei Mülheimer Jugendveranstaltungen helfen, ist einfach nicht wahr. Unzählige Eltern meldeten sich, gaben genaue Zeitangaben, wann sie in den letzten Jahren am Kuchenstand oder an Spielgeräten bei Pokalendspielen und Jugendtagen Dienst geschoben hatten. Zwischen 25 und 30 Helfer opferten hier in den letzten zwei Jahren ihre Freizeit. Also stimmt nachweislich nicht, was der DJK unterstellt wird. Konsequenz des Vereins laut Uli Fild: „Wir haben beim VMF Einspruch gegen den Ausschluss eingelegt.”

Strukturreform sorgt für Dünnhäutigkeit

Die Aufgeregtheiten erklären sich vermutlich so: Im Zuge der großen Strukturreform des Fußballverbandes für die Saison 2013 / 2014, die Zahl der Kreise wird verringert werden, sollte die DJK Mintard dem neu zu schaffenden Kreis F zugeschlagen werden. In einer ersten Variante waren anstelle der sechs Dinslakener Vereine die 31 Oberhausener Clubs dazu genommen werden. Da aber Blau-Weiß schon lange im Essener Südosten spielt, hatte man den Antrag gestellt, auch in Zukunft dem Kreis Essen angehören zu dürfen. Dem wird wohl entsprochen, analog zu zwei Hattinger Vereinen, die sogar in einem anderen Verbandsgebiet, nämlich Westfalen, liegen und dennoch in Essen mitmischen dürfen. Nun soll es aber einen Kreis mit 68 Duisburger und 16 Mülheimer Vereinen geben, hier zeichnet sich natürlich eine klare Dominanz von Duisburg ab. Deswegen bleibt es unverständlich, dass wegen eines einzigen Clubs solch ein Aufstand gemacht wird, der mit seinen zugegeben vielen Mannschaften dennoch keine wirkliche Verschiebung der „Kräfteverhältnisse“ zugunsten von Mülheim erreichen würde.

Fakt ist aber auch, dass die Hallenstadtmeisterschaft sowieso zu einem Muster ohne Wert zu verkommen droht. Der 1.FC Mülheim, Rot-Weiß Mülheim, TSV Heimaterde und Tuspo Saarn verzichten nämlich von sich aus auf die Teilnahme. Während besonders Rot-Weiß und TSV sauer sind, da durch den Neubau einer Sportanlage im Stadtteil Heißen die Konkurrenten Turnerbund Heißen und RSV Mülheim bevorteilt würden, richtet sich der Unmut des 1.FC gegen den Führungsstil in der Mülheimer Fußball-Fachschaft. 2010 waren es noch 16 Teilnehmer, nun wird jetzt ein Turnier ausgespielt, in dem ein Drittel der Mülheimer Clubs fehlen. Ob die DJK Mintard da mitmacht oder nicht, ist aufgrund dieses
Quantitäts- und auch Qualitätsverlustes fast schon egal…

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.