Großer Empfang für das Herz eines Heiligen

Vom 18. Mai bis zum 1. Juni macht die Herzreliquie des Heiligen Kamillus Station in Heidhausen
Zu den Give Aways mit denen Pater Dietmar Weber von den Heidhauser Kamillianern auf ein ganz besonderes Ereignis hinweist, gehören eine Postkarte mit dem
Sinnspruch: „Ohne Herz? Ohne mich! würde Kamillus von Lellis sagen!“, ein Einkaufschip mit der Unterschrift des Gründerpatrons der Kamillianer oder eine Broschüre, die den Lebensweg des berühmten Heiligen nachzeichnet. Vom 18. Mai bis zum 1. Juni wird die Herzreliquie des Wohltäters, der sich zu seinen Lebzeiten für die Armen und besonders für die Kranken in den Spitälern stark gemacht hat, in der Kamilluskirche in Heidhausen zu sehen sein.
„Wir tun das nicht für uns“, betont das Mitglied der hier ansässigen deutschen Ordensprovinz, „sondern für die Menschen.“ Um diese, besonders um die Kranken, um die von Seuchen geplagten und um die Armen, die sich keine medizinische Versorgung leisten konnten, hat sich der 1550 in Italien geborene Camillo de Lellis gekümmert und ist bis heute ihr Schutzpatron. Kein Wunder, dass Pater Weber in seiner Funktion als Krankenhausseelsorger ihn auch heute noch als Adressaten empfiehlt, wenn Kranke nicht wissen, an wen sie ihre Fürbitten richten können. „Ich kann ihnen da mal `ne Adresse geben“, schmunzelt er dann und bietet das Gebet zu dem Heiligen an.
Warum der Besuch der Reliquie einen hohen Stellenwert hat, erläutert der Geistliche gerne: „Menschen brauchen für ihre Erinnerungen auch immer etwas zum Anschauen oder Anfassen. Denken Sie nur an die Kinderschühchen, die in vielen Autos hängen oder die Haarlocken, die Mütter von ihrem Nachwuchs bewahren“, vergleicht er, „Reliquien haben in der christlichen Geschichte eine lange Tradition und waren zur Zeiten der Kreuzzüge und Pilgerfahrten nach Jerusalem häufig die einzige Möglichkeit, etwas von einem geliebten Menschen in der heimatlichen Erde begraben zu können, schließlich gab es damals ja noch keine Beerdigungsinstitute wie wir sie heute kennen.“
Dass das sonst im Mutterhaus der Kamillianer in Rom verwahrte Herz des Heiligen nun nach Heidhausen reise, sei eine weitere Besonderheit: „Das Zentrum des gesamten Wirkens Kamillus war sein Herz, sein Engagement unter anderem auch als Reformer des Gesundheitswesens, besonders in Italien, wo man sich auf sein Wirken hin auch um die Armen kümmerte, sind Dinge, die er von Herzen getan hat.“
Die Herzreliquie, die von zwei Kamillianern in Rom abgeholt und im Flugzeug nach Deutschland begleitet wird, ist Anlass einer Reihe von besonderen Gottesdiensten, mit der die Verehrung des Heiligen zum Ausdruck gebracht wird. „So wird z. B. am 18. Mai Weihbischof Franz Grave bei einem Gottesdienst den Empfang der Herzreliquie feiern und am 29. Mai ist Bischof Franz-Josef Overbeck Zelebrant einer Messe zur Verehrung des Heiligen Kamillus“, zählt Pater Weber einige Highlights auf.
Darüber hinaus werden viele Pilgergruppen, unter anderem aus Roermond, aus Asbach/Westerwald und aus Freiburg erwartet. Bei der Planung war klar, dass die Ausrichtung der Feierlichkeiten nicht nur von den fünf in Heidhausen lebenden Kamillianern gestaltet werden sollte. „Unsere Zielsetzung war es, die gesamte Pfarrei miteinzubeziehen, so dass unsere Gottesdienste von vielen hier wirkenden Gruppen wie dem Filipino-Chor Essen, der Vokalgruppe des Werdener Mariengymnasiums oder der Chorgemeinschaft St. Kamillus Christi Himmelfahrt unterstützt werden.“ Die Messe zum Geburtstag des Heiligen am 25. Mai wird überdies von der St. Ludgerus-Pfarrei unter der Leitung von Propst Johannes Kronenberg ausgerichtet.
Und auch dafür, dass dem kostbaren Herzen während seines Aufenthalts nichts zustößt, haben sich alle Gruppen der Gemeinde stark gemacht. „Zu den Zeiten, in denen die Kirche geöffnet ist, damit die Reliquie besucht werden kann, haben sich Mitglieder der Schützen, der Seniorengruppe, der Caritas, der Kfd und noch viele andere Gruppierungen bereit erklärt die Überwachung des Heiligen vorzunehmen“, freut sich der Geistliche. Außerdem wird ein Sicherheitsdienst zum Schutz des Schutzpatron beitragen. „Ich hoffe, dass viele kommen und die Menschen dabei für sich etwas entdecken können, was für sie einen Wert hat; was dann mit dem Einzeln dabei geschieht, muss jeder selber herausfinden“, lädt der Kamilianer alle Interessierten zum Besuch ein.

Gottesdienste und mehr
Die Reliquie des Heiligen Kamillus kann zu den üblichen Öffnungszeiten der St. Kamillus-Kirche zwischen 8 und 19 Uhr besucht werden. Pater Weber bastelt zur Zeit an einer PowerPoint-Präsentation, mit der Besucher-Gruppen das Leben und Wirken des Gründers des Kamillianer-Ordens näher gebracht werden kann. Für Anfragen und Informationen steht Pater Dietmar Weber unter Tel.: 84060 bereit. Weitere Informationen zu den Festivitäten finden sich unter www.doncamillo.de

Autor:

Birgit Hölker-Schüttler aus Essen-Werden

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