Leben wie im Film

Dani Levy sitzt gemütlich im Astra Filmkunstkino. | Foto: sct
  • Dani Levy sitzt gemütlich im Astra Filmkunstkino.
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Wenn Dani Levy ruft, kommen sie alle. Das will der schweizer Regisseur allerdings nicht wahrhaben - bescheiden neigt er im ­Astra-Filmkunstkino den Kopf zur Seite, als das Publikum ihn darauf anspricht. Doch die Besetzungsliste seines neuen Films „Das Leben ist zu lang“ liest sich wie das „Who is Who“ des deutschen Films.
Meret Becker, Veronica Ferres, Heino Ferch, Joseph Vilsmaier, Jasmin Tabatabai, Katja Riemann, Udo Kier, sie alle - so verrät Levy - haben für eine „tiefe Einheitsgage“ mitgespielt und gerne ihr Bestes gegeben. „Das hätten wir sonst gar nicht bezahlen können“, lacht er. So geht das also beim Film.
Ebenfalls kostengünstig mit dabei - dafür aber außerordentlich begabt und ordnungsgemäß gecastet: Levys Tochter Hannah, die im Film die Tochter des Protagonisten Romy spielt. Womit wir zur Handlung kommen...
„Das Leben ist zu lang“ zeichnet die Geschichte des glücklosen Regisseurs Alfi Seliger nach, der versucht sein neues Manuskript an den Mann, bzw. den Produzenten zu bringen und Schauspieler dafür zu begeistern.
Doch als jüdischer „Nebbich“, ein glückloser Verlierer, schlittert er von einer Katastrophe in die nächste.
Ganz nach dem Muster seines amerikanischen Kollegen Woody Allen, mit dessen Filmen Levy „groß geworden ist“ und den er quasi zur Familie zählt, verselbstständigt sich die Handlung und nimmt ihren fatalen Lauf - bis alles schließlich eine überraschende Wendung erhält.
Woher nimmt Dani Levy die skurrilen Ideen, was treibt ihn an? Ist Alfi Seliger gar sein „alter ego“? Beim Publikumsgespräch nach der Filmpremiere im Essener Astra-Kino lässt er sich ein wenig in die Karten schauen. „Das Film-Projekt ist impulsiv entstanden. Was ist unser Leben, was ist Schein, was ist Sein - diese Fragen haben mich inspiriert. Und mir geht es auf jeden Fall besser als dem Hauptdarsteller!“
Diesen hat Levy erst spät gefunden. Burgschauspieler Markus Hering erwies sich für ihn als echter Glücksgriff. „Ich habe lange gesucht und dachte schon, ich könnte den Film nicht machen .“
Ist das Leben nun wirklich zu lang? Ist man dann und wann im falschen Film? Alfi Seliger zumindest sitzt mitunter tief in der Patsche, seine Kinder wenden sich von ihm ab, seine Frau überlegt, ihn zu verlassen ... Dani ­Levy „der Echte“ lebt mit Frau und Kindern in Berlin und schmiedet bereits Ideen für weitere Film-Projekte. Zum Glück ist das Leben lang.

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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