Ab Sonntag rollt in Werden wieder der Amateurfußball

Die verjüngte erste Mannschaft des SC Werden-Heidhausen, ganz links der neue Trainer Danny Konietzko.
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  • Die verjüngte erste Mannschaft des SC Werden-Heidhausen, ganz links der neue Trainer Danny Konietzko.
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SC Werden-Heidhausen I

(2010-2011: 11. Platz der Bezirksliga mit 37 Punkten bei 54:56 Toren)

Beim SC Werden-Heidhausen wurde das Jahr des Umbruches ausgerufen, von daher zählt nur der Klassenerhalt. Vier absolute Leistungsträger der letzten Jahre haben das Team verlassen, zudem wurde schon in der letzten Saison lange gegen den drohenden Abstieg gekämpft. Der neue Trainer Danny Konietzko möchte nur von Spiel zu Spiel denken, seine Mannschaft hat auch schon begriffen, dass man nur mit vollem Einsatz und Leidenschaft erfolgreich sein kann. Als Favoriten hat Konietzko Union Velbert und Mülheim 07 ausgemacht: „Die werden das Rennen unter sich ausmachen, aufgrund ihres finanziell starken Umfeldes versuchen beide, unbedingt aufzusteigen. Davon sind wir meilenweit entfernt!“
Eine sehr intensive Vorbereitung legte eine gute konditionelle Basis für die Saison. Beim Trainingslager auf Borkum sorgten sieben Einheiten in drei Tagen für Kurzweil. Trainer Danny Konietzko wäre fast zufrieden, doch leider konnten nicht alle Spieler das komplette Programm absolvieren. Natürlich wurde nicht nur im Ausdauerbereich gearbeitet, sondern auch taktische Schwerpunkte eingebaut. Die Umstellung auf ein ballorientiertes Spielsystem mit Viererkette war Hauptpunkt der Veränderungen, zudem wurden Trainingsdauer und -intensität enorm gesteigert. Danny Konietzko rückt nicht von seinem Konzept ab, den Spielern mehr abzuverlangen: „Besonders durch eine intensivere Art zu trainieren verspreche ich mir von vielen Spielern gegenüber den letzten Jahren einen deutlichen Leistungsschub!“

Co-Trainer gesucht

Konietzko hat leider noch keinen Assistenten: „Ich halte einen Co-Trainer jedoch für optimale Trainingsarbeit als unerlässlich und hoffe, dass sich in diesen Bereich noch was tut. Froh bin ich über die Unterstützung von Torwart-Trainer Tobias Thiemann, dem seine ehrenamtliche Arbeit hoch anzurechnen ist.“

Mit dem Einsatzwillen der insgesamt acht Neuzugänge ist Konietzko absolut zufrieden: „Alle passen charakterlich hundertprozentig in die Mannschaft. Allerdings muss man beachten, dass bis auf Tim Petzke alle Neuzugänge aus unteren Ligen kommen oder eine Fußballpause eingelegt hatten. Für viele ist es das erste Jahr Bezirksliga, von daher warne ich vor zu großen Erwartungen an diese Spieler. Man muss Ihnen einfach die Zeit geben, sich zu entwickeln.“ Dominik Boulanger (nach Pause), Björn Homberg und Moritz Schwan (beide A-Jugend), Arne Ilg und Nicklas Nolte (beide aus der Reserve), Stephan Marxen (SuS Haarzopf), Tim Petzke (DSC Wanne-Eickel) sowie Kevin Prang (FC Kray) sorgen dafür, dass der kleine, aber feine Kader mit 19 Spielern besetzt ist und der Altersschnitt auf 24 gesenkt wurde.
Sandy Müller und Marc Scheirich hätte der engagierte Übungsleiter gerne behalten,
dazu werden die unbezahlbare Erfahrung von Andre Bausch und auch Konietzko selbst auf dem Feld eine Qualitätslücke hinterlassen: „Nun müssen andere Führungsrollen übernehmen“.
Für das Pokalspiel der ersten Runde gegen den A-Ligisten Yurdumspor ist ein Sieg Pflicht. Konietzko: „Wir wollen unbedingt weiterkommen, da in der nächsten Runde FC Kray oder ESC Rellinghausen an den Volkswald kämen und somit dem Verein zusätzliche Einnahmen bescheren würden.“

SC Werden-Heidhausen II

(2010-2011: 2. Platz der Kreisliga B mit 86 Punkten bei 115:33 Toren)

Ins dritte Jahr geht das Trainerduo Daniel Henschke und Thomas Herdick, welches den Auftrag erhielt, eine schlagkräftige Mannschaft mit Perspektive zu formen. Radikale Verjüngung und ein breit aufgestellter Kader waren die Ziele, welche auch erreicht wurden. Gleich neun Neuzugänge hat die Volkswälder Reserve zu verzeichnen: Simon Freisenhaus (Dritte), Tim Gärtner und Lars Herzog (beide Erste) sowie Sebastian Hüsken, Fabian Kollmer, Dennis Kroon und Max Luxen (A-Junioren) kommen alle aus der überall gelobten Jugendarbeit der Volkswälder. Lediglich Pierre Mühlhausen und Daniel Papke (beide von Union Velbert) sind wirklich „Neue“, besonders Mühlhausen überraschte als bester Torschütze der Vorbereitung. Die war überwiegend erfolgreich, getoppt von mehreren erfolgreichen Aufholjagden und einem fantastischen Auftritt beim knappen 0:2 gegen den Landesligisten ESC Rellinghausen. Nur die letzte halbe Stunde gegen den FC Kettwig mit fünf Gegentoren schmerzte. Mit einer Kaderstärke von 25 Spielern können die Trainer Henschke und Herdick gut leben, denn aufgrund zahlreicher Verletzungen musste man in der letzten Spielzeit häufig Spieler „ausborgen“. Das Etappenziel „Aufstieg in die Kreisliga A“ wurde dennoch locker geschafft, am Ende einer herausragenden Saison hatten die SCler satte 18 Punkte Vorsprung auf die Nichtaufsteiger. Nun geht es weiter in der Kreisliga A, wo schon der bezahlte Fußball anfängt, etablierte Teams warten. Mit einem Altersschnitt von 22 Jahren könnte die Truppe eventuell zu jung für die Liga scheinen, doch am Volkswald schenkt man seinem Nachwuchs das Vertrauen. Als Titelfavorit wird auch hier der FC Kettwig genannt, selbst möchten die Volkswälder zunächst nur den sofortigen Wiederabstieg vermeiden. Vielleicht ist noch etwas Luft nach oben …

SC Werden-Heidhausen Damen

(2010-2011: 3. Platz der Kreisliga A mit 27 Punkten bei 42:21 Toren)

Aus Zwei mach Eins: Da sich einige Spielerinnen zu Zwecken des Studiums weit von Werden entfernten, stellt der SC Werden-Heidhausen in der kommenden Spielzeit nur noch eine Mannschaft, die aber auf einen großen Kader von etwa 24 Spielerinnen bauen kann. Das Trainerteam besteht weiterhin aus Josef Böhmer und Jürgen Koch, die Torhüterinnen trainiert Roland Vorholt, gleichzeitig Coach der B-Juniorinnen. Aus dieser U17 stießen drei interessante Spielerinnen zum Kader der Damenmannschaft. Benafsha Satari folgt ihrer Schwester Salima, Franziska Blum gilt als feine Technikerin, Franziska Hoffmann konnte schon einige Male ihren unnachahmlichen Torriecher beweisen. Mit einem Altersschnitt von ca. 21 Jahren stecken in der Truppe jede Menge Möglichkeiten, die Spielkultur soll weiter entwickelt werden. Zwar werden Abgänge wie Hannah Strehlau (Schweden), Torhüterin Jenny Schramme oder Linda Mack (Beruf) fehlen, doch Trainer Koch möchte angreifen: „Wir wollen unter die ersten Drei!“ Ganz vorne werden wohl die Sportfreunde 07 landen, Titelfavorit ist der SC Steele, der eine komplette Landesligamannschaft aus Kupferdreh verpflichten konnte. Mit der Vorbereitung konnte man überhaupt nicht zufrieden sein, „die verdiente ihren Namen nicht.“ Ständig fehlten ein Dutzend Trainingsteilnehmer, so dauert es noch, bis die Normalform erreicht wird. Eventuell kommt das Pokalspiel beim Bezirksligisten SuS Niederbonsfeld da zu früh, doch Trainer Koch möchte die Chance für eine Überraschung nutzen.

SC Werden-Heidhausen III

(2010-2011: 9. Platz der Kreisliga B mit 43 Punkten bei 67:73 Toren)

Die letzte Spielzeit verlief eher enttäuschend, Trainer Stephan Piekenbrink hatte nachher „den Papp auf“! Zu viele unerklärliche Niederlagen verdüsterten das Bild, doch nun strahlt der ehrgeizige Übungsleiter wieder: „Alles positiv…“ Die SC-Dritte hat sich runderneuert und für die Liga geradezu sensationell verstärkt! Neuzugang Thilo Meutzner (ETB SW Essen II) bringt jahrelange Bezirksliga-Erfahrung mit, für den ohnehin nicht schlechten Sturm gab es mit Andre Bausch eine weitere Top-Verstärkung. Dazu stoßen Rückkehrer wie Christian Kliem und Sebastian Paas, auch Jens Broscheit (Fortuna Bredeney), Pascal Duisken (SG Schönebeck), Reza Rezai (ESG 99/06), Svend Passmann, Philipp Roeser und Julian Seibertz (alle A-Jugend) sind mit im Boot. Plötzlich hat der Kader, Abgänge waren kaum zu verzeichnen, enorm an Größe gewonnen. Sage und schreibe 32 Spieler stehen zur Verfügung, darauf hin hat sich der Verein entschlossen, noch eine vierte Mannschaft nachzumelden. Hier sollen sich die Reservisten gemeinsam mit Überhängen der zweiten Mannschaft Spielpraxis holen. In der Vorbereitung zogen alle Spieler vorbildlich mit, Piekenbrink war rundum zufrieden. Als Titelfavorit wird Absteiger Teutonia Überruhr gehandelt, „die sollen ein Überteam haben“. Doch genau genommen geht es nur über den SC, denn Piekenbrink gibt ein ambitioniertes Saisonziel aus. Angestrebte Platzierung? „Wir wollen ganz oben angreifen. Wenn Alle ihre Leistung abrufen, gehören wir unter die ersten Vier. Mit dieser Mannschaft könnte man sogar Meister werden!“

SG Werden 80

(2010-2011: 18. Platz der Kreisliga B mit 8 Punkten bei 27:190 Toren)

Der Abstieg war frühzeitig besiegelt, dennoch stellten sich die 80er unbeirrt dem drohenden Untergang und bekamen stets warmen Beifall von den Gegnern, die die sportliche Haltung der teilweise hoffnungslos unterlegenen Löwentaler lobten. Letztlich zog Trainer Peter Büker ein nüchternes Fazit: „Der Ausflug in die Kreisliga B hat uns nicht gut getan!“ Wieder verließen einige Spieler den Verein, erlagen den Verlockungen anderer Clubs. Chefcoach und Vereinspräsident Büker kann sich auf seine Assistenten Michael Herkendell und Stefan Kantert verlassen. Dies galt nicht immer für alle Spieler, doch mittlerweile sind die Wackelkandidaten fort, suchten besonders in Kettwig ihr Glück. Bei den acht Neuzugängen wurde verstärkt auf charakterliche Eigenschaften geachtet, so brachten Spieler Freunde und Verwandte mit. Die ehemaligen 80er Nils Kraiczy und David Östreich wollen ebenfalls helfen, den Club nicht untergehen zu lassen, „Totgesagte leben länger“ wirft Büker mutig in die Runde. Das ursprünglich für die 1.Pokalrunde Spiel in Mintard sagte Büker allerdings ab: „Wir hatten gar nicht gemeldet, außerdem käme es einfach noch zu früh für uns!“ Wenn alles wie gewünscht läuft, traut Peter Büker seiner Truppe durchaus einige Überraschungen zu: „Wenn die Wunschelf steht, sieht es ganz gut aus!“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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