Rockets: Interview mit Martin Sychra

Die Einstellung stimmt: Die meisten Spieler der Bundesligamannschaft des 1. SHC Rockets sind lange vor Trainingsbeginn in der Wohnbau Hockey-Arena an der Raumerstraße und bereiten sich vor. Schließlich findet am Samstag eines der wichtigsten Spiele in der Vereinsgeschichte statt. Auch der Trainer Martin Sychra ist früh da - weil er eine Verabredung zum Interview mit dem Lokalkompass hat.

Für die Inline-Hockeyspieler geht es heute um die Qualifikation zur eingleisigen Bundesliga. Schon lange spielen die Rockets im Oberhaus und da wollen sie bleiben. Bei einer Niederlage müssen sie den Gang in die neue zweite Liga antreten - und das, obwohl sie die Saison auf Platz sechs beendet haben...

Martin Sychra, was halten sie von der Reform des Ligabetriebs und der neuen, eingleisigen ersten Bundesliga? „Ich finde es gut. Das ist eine richtige Entscheidung und wird die Qualität der Liga und der Spiele steigern. So wird die Sportart insgesamt attraktiver.

Aber es wird auch schwieriger...
„Schon, aber wenn man wie in dieser Saison eine Mannschaft wie Bochum dabei hat und dann dort 14:2 gewinnt, bringt einen das nicht weiter.
In der Südliga sind Top-Mannschaften wie Köln oder Augsburg. Solche Gegner bringen auch dem eigenen Spiel etwas. Sich mit Ihnen zu messen, steigert auch die eigene Qualität.“

Beim Europapokal haben Sie schon bewiesen, dass Sie mit diesen Teams mehr als mithalten können. Im Halbfinale gab es beispielsweise einen klaren Sieg gegen Augsburg.
„Ja - und das war für uns bislang die einzige Möglichkeit gegen die starken Teams aus dem Süden zu spielen. Dass wir den Europapokal gewonnen haben, war natürlich das absolute Highlight der Saison.“

Und jetzt müssen Sie in der Liga nachsitzen...
„Aber wir haben mit Platz sechs unser Saisonziel erreicht. Zum sicheren Rang fünf fehlten zwei Tore. Wir haben gegen unseren direkten Konkurrenten Krefeld auch gewonnen, aber es reichte letztlich halt nicht. Jetzt spielen wir halt die Relegation.“

Woran hat es gelegen?
„Wir haben einige Punkte, vor allem am Anfang, einfach liegen lassen. Wir hatten viele Verletzte und haben lange gebraucht, um ein Team zu werden. Eigentlich sind wir erst beim Europapokal richtig zusammengewachsen.“

Und danach hat die Mannschaft oft Moral gezeigt und einige Spiele noch drehen können.
„ Genau, es ist ja auch eine gute Mannschaft, wir mussten uns allerdings erst aneinander gewöhnen. Ich habe am Anfang einige Fehler gemacht. Ich habe zu viel erwartet, zuviel Druck aufgebaut. Ich bin mit den Jungs wie mit Profis umgegangen, habe nicht verstanden, dass andere Dinge wie Schule, Beruf und Familie auch wichtig sind und sie alles unter einen Hut bringen müssen. Das musste ich erst lernen. So wie die Mannschaft mein System lernen musste. Wir hatten ein paar Umbrüche in der Mannschaft und dann ging es erst richtig los.“

Das letzte Meisterschaftsspiel liegt nun schon eine Weile zurück. Wie halten Sie die Spannung bei den Spielern?
„Das war am Anfang beim Training schwierig. Es waren nicht alle mit der vollen Konzent bei der Sache, weil es ja noch so lange hin war. Aber jetzt sind alle hoch motiviert, hundert Prozent auf den Punkt topfit. Ich mache mir keine Sorgen wegen des Spiels.“

Das klingt siegessicher...
„Ja, ich glaube an meine Mannschaft!“

Sind denn jetzt ausnahmsweise alle gesund?
„Ja, fast. Schade ist, dass zwei Spieler gesperrt sind. Darunter ist auch unser erster Torhüter. Er ist sehr wichtig für die Mannschaft, aber ich habe viel mit unserem zweiten Torhüter gearbeitet auch mental. Er ist auch sehr stark.“

Und dann gibt es wieder vier Wochen Pause bis zum Rückspiel.
„Dagegen haben wir einen kleinen Protest eingelegt, sowas kann doch nicht sein. Die Spiele könnten von mir aus an einem einzigen Wochenende sein und mehr als eine Woche sollte auf keinen Fall dazwischen liegen. Da es aber nun mal so ist, habe ich die Mannschaft auf zwei Events vorbereitet. Heute wollen wir den Grundstein mit einem Sieg legen. Und das Rückspiel in vier Wochen betrachten wir als eigenen Höhepunkt. Auch mit einem Sieg im Rücken werden wir alles geben und im Falle einer Niederlage, halt alles noch einmal drehen!“

Autor:

Melanie Berg aus Essen-Süd

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